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Calculating...

Okay, pass auf, ich erzähl' dir mal was. Die größte Überraschung der letzten fünf Jahre war für mich, dass Frieden und Glück, das ist so'ne Art Fähigkeit. Das ist nix, was man einfach so mitkriegt, verstehst du? Klar, die Gene spielen 'ne Rolle, so ein bisschen, und die Umgebung auch, aber man kann da echt was dran machen, sich selber sozusagen neu erfinden.

Glücklich sein, das kann man echt lernen, Stück für Stück. Aber erstmal muss man natürlich dran glauben, dass es überhaupt geht, ne?

Glücklich sein, das ist wie... wie sich gut ernähren, oder 'ne Diät machen, oder Sport, oder Geld verdienen, oder mit dem anderen Geschlecht klarkommen, oder gute Freunde haben. Alles so Fähigkeiten, die man lernen kann. Und das Wichtigste ist, zu kapieren, dass man das lernen kann. Wenn man sich das mal vorgenommen hat, dann wird die Welt schon viel besser, glaub mir.

Bei der Arbeit, da häng dich an Leute, die erfolgreicher sind als du. Und wenn du Spaß haben willst, dann such dir Leute, die fröhlicher sind. Ist doch logisch, oder?

Aber was ist das überhaupt, diese Fähigkeit zum Glücklichsein?

Also, um das rauszufinden, musst du 'n bisschen rumprobieren. Schauen, was für dich funktioniert, verstehst du? Vielleicht Meditation, probier das mal aus. Ist jetzt Zen-Meditation was für dich, oder Vipassana? Brauchst du 'ne zehntägige Klausur, oder reichen 20 Minuten?

Wenn das alles nix bringt, dann geh zum Yoga, oder Surfen, oder Autorennen fahren, oder koch was Leckeres. Einfach verschiedene Sachen ausprobieren, bis du so richtig im Flow bist. Du musst echt viel testen, bis du das Richtige für dich findest.

Weißt du, bei Medikamenten gegen psychische Krankheiten, da gibt's diesen Placebo-Effekt, der ist total stark. Wenn du denkst, das Medikament hilft, dann hilft es auch, selbst wenn's nur 'ne Tablette ohne Wirkstoff ist. Deswegen, wenn du deine Stimmung verbessern willst, dann probier einfach verschiedene Sachen aus. Nicht so zögerlich sein, verstehst du? Sei offen für alles, was deinem Geist guttun könnte. Kann ja nix schaden.

Ich hab' letztens zum Beispiel das Buch "Jetzt! Die Kraft der Gegenwart" gelesen. Echt super, wie man im Hier und Jetzt lebt, besonders für Leute, die nicht so religiös sind. Der Autor sagt, das Wichtigste ist, im Moment zu leben. Und damit man das auch kapiert, wiederholt er das immer und immer wieder.

Da war so eine Übung drin, wo man sich hinlegen und die Energie im Körper spüren soll. Früher hätte ich das Buch wahrscheinlich in die Ecke gefeuert, weil ich dachte, das ist doch totaler Quatsch. Aber jetzt denk ich mir: "Hey, vielleicht ist ja was dran." Und ich hab's einfach mal probiert, ganz ohne Vorurteile. Und was soll ich sagen, es war echt 'ne tolle Erfahrung!

Aber wie kriegt man jetzt diese Fähigkeit zum Glücklichsein?

Indem man sich gute Gewohnheiten aneignet. Kein Alkohol, kein Zucker, das macht die Stimmung stabiler. Und weg von Social Media, also Facebook, Snapchat, Twitter, das hilft auch. Videospiele, die machen kurzfristig Spaß, ich war ja selber mal süchtig, aber die zerstören das Glück auf lange Sicht. Und Kaffee, das ist auch so'n Ding, kurzfristig wach, langfristig schlecht für die Gesundheit. Diese Sachen, die man nicht kontrollieren kann, die schütten Dopamin aus, und wenn der Reiz weg ist, dann sinkt das Dopamin wieder.

Im Grunde geht's im Leben darum, schlechte Gewohnheiten durch gute zu ersetzen. Und so Stück für Stück glücklicher zu werden. Dein Glück hängt letztendlich von deinen Gewohnheiten ab und von den Leuten, mit denen du die meiste Zeit verbringst.

Fangen wir mal mit den Gewohnheiten an. Als Kind hat man ja keine, oder? Irgendwann weiß man, was man nicht tun darf, man entwickelt ein Bewusstsein und fängt an, sich Gewohnheiten und Verhaltensmuster anzueignen.

Und dann gibt's die einen, die werden immer glücklicher, und die anderen, die werden immer unglücklicher. Und das liegt oft an den unterschiedlichen Gewohnheiten. Wenn du dir Gewohnheiten aussuchst, dann frag dich: "Macht mich das langfristig glücklicher?"

Und dann die Leute, mit denen du Zeit verbringst. Sind das positive Menschen? Ist es anstrengend, mit denen zusammen zu sein? Bewunderst du die, ohne neidisch zu sein?

Da gibt's diese "Fünf-Schimpansen-Theorie". Wenn du die fünf Schimpansen kennst, mit denen ein bestimmter Schimpanse am meisten abhängt, dann kannst du ziemlich genau vorhersagen, wie der sich verhalten wird. Und das gilt auch für uns Menschen, find ich. Deswegen muss man sich seine Freunde gut aussuchen. Nicht einfach nur, weil jemand dein Nachbar oder Arbeitskollege ist. Die glücklichsten Leute, die suchen sich die richtigen fünf Schimpansen aus, mit denen sie abhängen.

Und 'ne ganz wichtige Regel: Halt dich fern von Leuten, die ständig im Streit sind. Ich hab' kein Interesse an irgendwas, was nicht nachhaltig ist, auch nicht an Beziehungen.

Wenn du nicht dein ganzes Leben mit jemandem zusammenarbeiten willst, dann fang gar nicht erst an.

Ich hab' 'nen iranischen Freund, der heißt Behzad. Der liebt das Leben und hat keine Zeit für unglückliche Leute.

Wenn du Behzad nach seinem Geheimnis für Glück fragst, dann guckt er nur in den Himmel und sagt: "Hör auf zu fragen und fang an zu genießen!" Die Welt ist so unglaublich, und wir Menschen sind so abgestumpft. Wir nehmen alles für selbstverständlich. Wir sitzen hier drinnen, haben genug zu essen, können uns über weite Entfernungen unterhalten. Wir sollten dankbar sein für alles, denn ohne die moderne Zivilisation wären wir vielleicht noch Affen, die im Dschungel sitzen und nicht wissen, wo sie die Nacht verbringen sollen.

Wenn man gierig ist, dann denkt man, die Welt schuldet einem was. Aber wenn man im Hier und Jetzt lebt und dankbar ist, dann merkt man, was für ein Geschenk das Leben ist. Man ist umgeben von unendlichem Reichtum. Und das ist das Geheimnis für Glück: diese Erkenntnis. Ich bin hier und jetzt, und ich habe so viele unglaubliche Dinge, die mir zur Verfügung stehen.

Einer der wichtigsten Tipps für mehr Glück ist zu erkennen, dass das eine Fähigkeit ist, die man trainieren kann. Eine Entscheidung, die man treffen kann. Man kann sich entscheiden, glücklich zu sein und dafür zu kämpfen. Genauso wie man sich entscheiden kann, abzunehmen, Muskeln aufzubauen, oder Mathe zu lernen.

"Glück ist mir wichtig" – das ist 'ne Entscheidung. Dann räumst du dem Glück Priorität ein. Und dann suchst du dir Leute und beschäftigst dich mit Sachen, die dich glücklich machen.

Ich hab' da so 'ne Reihe von Tricks, die mir helfen, im Hier und Jetzt zu leben und mein Glück zu steigern. Am Anfang waren die echt blöd und schwierig, und ich musste mich total konzentrieren. Aber jetzt sind die meisten zur zweiten Natur geworden. Und die haben echt geholfen, mein Glück zu steigern.

Am besten funktioniert bei mir die Einsichtsmeditation. Ich meditiere, um rauszufinden, wie meine Gedanken funktionieren.

Eigentlich geht's darum, ständig achtsam zu sein. Wenn ich merke, dass ich über jemanden urteile, dann halte ich inne und frage mich: "Kann ich das nicht positiv sehen?" Früher hab ich mich über Sachen geärgert, aber jetzt versuche ich, das Positive zu sehen. Am Anfang hat das vielleicht ein paar Sekunden gedauert, bis ich 'ne positive Interpretation gefunden hab'. Jetzt geht das in 'ner Sekunde.

Ich versuche, mehr Sonne auf meine Haut zu lassen. Ich bin offen im Kopf und lächle.

Immer wenn du merkst, dass du etwas unbedingt haben willst, dann frag dich: "Ist mir das wirklich so wichtig? Macht es mich unglücklich, wenn ich das nicht kriege?" Meistens merkst du dann, dass es gar nicht so wichtig ist.

Ich glaube, dass der Verzicht auf Koffein mein Glück gesteigert hat. Weil meine Stimmung dadurch stabiler ist.

Ich glaube, dass ich durch tägliches Training glücklicher geworden bin. Wenn der Körper gesund ist, ist der Geist auch ruhiger.

Je mehr du über andere urteilst, desto größer wird dein Ego. Im einen Moment fühlst du dich super, weil du denkst, du bist besser als die anderen. Im nächsten Moment fühlst du dich einsam und siehst nur noch Probleme. Die Welt ist wie ein Spiegel, sie reflektiert deine Gefühle.

Erzähl deinen Freunden, dass du ein glücklicher Mensch bist. Dann musst du dich auch so verhalten. Das nennt man Konsistenz-Bias. Du musst deinen Worten Taten folgen lassen. Und deine Freunde erwarten dann auch, dass du ein glücklicher Mensch bist.

Versuch, die Telefon-, Kalender- und Wecker-App auf deinem Handy so wenig wie möglich zu benutzen. Das bringt dir Zeit und Glück zurück.

Je mehr Geheimnisse du hast, desto unglücklicher bist du.

Was tun, wenn du Angst hast? Meditation, Musik und Sport, um deine Stimmung zu regulieren. Und dann lass die Sache los, die dir Angst macht. Such dir was Neues, wo du deine Energie reinstecken kannst.

Künstliche Dinge, also Autos, Häuser, Klamotten, Geld, die führen schneller zur hedonistischen Anpassung als natürliche Dinge, also Essen, Sex, Sport.

Je länger du auf den Bildschirm guckst, desto unglücklicher bist du. Je kürzer du auf den Bildschirm guckst, desto glücklicher bist du.

Ein persönlicher Maßstab für Glück ist, wie viel Zeit du am Tag mit Pflichten verbringst und wie viel Zeit mit Dingen, die dir Spaß machen.

Nachrichten machen Angst und wütend. Aber die Wissenschaft, die Wirtschaft, Bildung und Konflikttrends dahinter, die sind positiv. Behalte eine gute Stimmung und eine optimistische Einstellung.

Politik, akademischer Erfolg und sozialer Status, das sind Nullsummenspiele. Positiv wird's, wenn beide Seiten gewinnen. Das macht einen positiv.

Sonne, Sport, positives Denken und Tryptophan, das sind keine Medikamente, aber die erhöhen das Serotonin im Gehirn. Und das macht gesund, wach, positiv und optimistisch.

Wie ändert man Gewohnheiten?

Such dir eine Sache aus, wünsch sie dir und mach sie konkret.

Plan einen nachhaltigen Weg.

Finde heraus, was das Bedürfnis, der Auslöser und die Alternative ist.

Erzähl deinen Freunden von deinem Plan.

Mach kleine Schritte, aber sei gründlich.

Disziplin ist die Brücke zu einem neuen Selbstbild.

Akzeptiere dein neues Selbstbild vollständig. Das bist jetzt du.

Also, das sind die Schritte zur Veränderung von Gewohnheiten: Erstens, wissen, was man will. Zweitens, wissen, wie es geht. Drittens, den Freunden davon erzählen, damit der Konsistenz-Bias wirkt. Und viertens, diszipliniert sein und das Ganze durchziehen, bis man sich neu erfunden hat. Bis man ein ganz neuer Mensch ist.

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