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Calculating...

Okay, let's do this. Here's the podcast script in conversational German.

Mann, wo fange ich da an? Das 21. Jahrhundert... echt crazy, wenn man drüber nachdenkt. Da hat doch dieser Marshall McLuhan mal gesagt, und zwar, Achtung, Zitat: "Was sich vielleicht als wichtigste Erkenntnis des 21. Jahrhunderts herausstellen wird, ist die, dass der Mensch nicht dafür gemacht wurde, mit Lichtgeschwindigkeit zu leben." Krass, oder?

Früher, ganz früher, da war's ja so: Nachrichten, die haben sich halt so schnell verbreitet, wie jemand laufen konnte. Zack, Technologie, alles auf den Kopf gestellt. Die Zeit verzerrt, den Raum verbogen und irgendwie, ganz langsam, die Gehirne und Gedanken auf der ganzen Welt synchronisiert. Sozusagen in 'ner neuen, fließenden Realität verschmolzen.

Ich meine, denk mal an den Krakatau, diesen Vulkan in Indonesien. Als der 1883 hochgegangen ist, das war ein Knall, sag ich dir! Den lautesten Sound, den die Erde je gehört hat. Die Leute in Milwaukee, Wisconsin, die haben sich gefühlt, als ob der Vulkan direkt hinterm Haus hochgeht. Obwohl sie das Geräusch ja eigentlich gar nicht hätten hören können. Wieso? Telegraf! Die neue Kommunikationstechnologie hat die Nachricht in sechzig Zeitungen weltweit verbreitet. So, zack! Raum und Zeit, die waren auf einmal nicht mehr so wichtig. Die Leute konnten sich in eine Realität beamen, die tausende Kilometer entfernt war. Ohne tagelang reisen zu müssen. McLuhan hat gesagt: "Heute ist es nur allzu einfach, in New York zu Abend zu essen und in Paris Verdauungsstörungen zu haben." Stimmt doch, oder?

Vor den Eisenbahnen, da hatten die Amerikaner "Sonnenzeit". Jede Stadt hatte ihre eigene Zeit, je nachdem, wo die Sonne stand. Vier Minuten Unterschied pro Längengrad. Dann kamen die Eisenbahnen. Plötzlich ging das nicht mehr, dass jede Stadt ihre eigene Zeit hat. Das war ein Chaos. Irgendwann, in der New York Times stand dann, dass die Eisenbahnen 56 verschiedene Zeitstandards benutzten. Die Leute waren schneller als die Sonne, und die Sonne musste abgeben. Ende 1883, Zack, "Standardzeit" war geboren. Die Zeit war auf einmal flachgebügelt.

Und dann hat die Technologie angefangen, Raum und Zeit zu verzerren und die Menschen zu lenken. Die Eisenbahnschienen haben bestimmt, wohin die Menschen gehen, und die Fahrpläne haben entschieden, wann. Die Menschen haben sich freiwillig eingeschränkt, damit sie eine effizientere Lebensweise hatten. Immer nur gucken, wann fährt der Zug ab und wann kommt er an. Dann ging's nur noch um Effizienz.

Im 19. Jahrhundert, die Wissenschaftler, die haben herausgefunden, dass Menschen, wie ineffiziente Maschinen, Energie verschwenden. Dann kam Frederick Winslow Taylor, so ein Ingenieur aus Pennsylvania, der hat gemerkt, dass Arbeiter viel mehr schaffen, wenn sie sich genau an eine Reihenfolge von Bewegungen halten. Der hat kapiert, dass es nicht daran liegt, dass die Leute nicht genug Kraft haben, sondern dass sie Kraft verschwenden. Wenn man alles genau plant, kann man die ganze Produktion beschleunigen und die Arbeit sogar einfacher machen. Taylor war der erste, der das so richtig wissenschaftlich untersucht hat. Und das hat funktioniert. Ford Motor Company, die haben das dann auf die Spitze getrieben. Die haben angefangen, mit Fließbändern zu arbeiten. Ein Arbeiter arbeitet nicht an einem Auto, sondern an vielen Autos hintereinander. Das hat Zeit gespart. Auf einmal haben die nicht mehr elf Autos im Monat produziert, sondern eins alle 24 Sekunden. Fließband, der neue Standard für Effizienz.

Und dann hat sich das überall durchgesetzt. Die Landwirtschaft wurde mechanisiert, Häuser wurden am Fließband gebaut und Patienten im Krankenhaus, die mussten warten bis sie "repariert" wurden.

In den 50ern, als dann immer mehr Leute im Büro gearbeitet haben, sind viele vom Land in die Stadt gezogen. Aber im Büro war's eigentlich auch nicht anders als in der Fabrik. Die Leute saßen da und haben monotone Arbeit gemacht, immer und immer wieder. Morgens rein, abends raus, Kaffee, Mittagspause. Die Büros, die waren auch wie Fabriken aufgebaut. Schreibtische in Reihen, wie Stationen am Fließband.

1970, die unzufriedensten Arbeiter waren nicht mehr die in der Fabrik, sondern die im Büro. Die Fabriken waren jetzt schicke Büros, und die Gehirne der Büroangestellten waren die neuen Fließbänder. Das stand auch in so einem Bericht an den Gesundheitsminister in den USA: "Das Büro ist oft eine Fabrik… Computer-Keypunch-Operationen und Schreibpools haben viel gemeinsam mit dem Automobil-Fließband."

Wenn man die Arbeit so linear, kontinuierlich und am Fließband organisiert, dann geht's mehr um Quantität als um Qualität. Man verhindert zwar Tiefs, aber auch die Hochs. Kein Platz für Kreativität, kein Platz für geniale Ideen. Lange Zeit war das egal, weil die Arbeit im Büro nicht so kompliziert war. Die Menschen waren halt Zahnräder in der Maschine. Hauptsache, sie haben viel gearbeitet. Am Fließband zählt die Menge.

Aber wir Menschen, wir sind ja so: Wenn wir an eine Grenze stoßen, dann versuchen wir, die zu überwinden. Wenn die Hände nicht mehr schneller arbeiten konnten, haben wir Maschinen eingesetzt. Und wenn das Gehirn nicht mehr so schnell rechnen konnte, haben wir Taschenrechner, Computer und Supercomputer entwickelt. Jetzt kann künstliche Intelligenz vieles besser und schneller als wir. An der Börse handeln Computer, in Anwaltskanzleien helfen Chatbots und bei Augenoperationen ist die KI auch schon besser als der Arzt.

Weil die KI immer mehr Aufgaben übernimmt, geht's jetzt mehr um Ideen, komplexes Lernen und Problemlösen. Die Firmen, die sind jetzt mehr wert wegen ihren Ideen, als wegen ihren Fabriken. Die Algorithmen von Google sind wichtiger als die Fabriken, in denen die Computer hergestellt werden. Und die Marke Apple ist wertvoller als die Kosten für alle Produkte. Diese Ideen, die kommen halt von genialen Leuten. Und die Produkte sind so kompliziert geworden, dass es schwieriger ist, sie zu entwickeln als sie herzustellen. Das Handy, das ist ja kein Problem herzustellen. Aber die Software, das ist das Schwierige.

Deswegen ist diese Fließbandarbeit total schlecht. Man braucht Leute, die geniale Ideen haben und Lösungen finden. Effizienz heißt jetzt nicht mehr, wie viel man produziert, sondern wie gut die Ideen sind.

Also, ich hab da so 'ne Idee... Ich hab's mir echt überlegt. Ich will jetzt mal nachforschen, wie unser Gehirn eigentlich arbeiten will, wenn man ihm keine Fabrikarbeit aufzwingt. Ich will mal gucken, was da in der Hirnverkabelung so los ist. Und dann will ich das mit der modernen Hirnforschung verbinden, um zu sehen, wie man das Gehirn so effizient wie möglich nutzen kann. Wenn man dem Gehirn den Rhythmus gibt, den es braucht, dann kann man viel mehr erreichen, als wenn man es zwingt, am Fließband zu arbeiten. So ist es!

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