Chapter Content

Calculating...

Okay, lass uns das mal auf Deutsch umwandeln, so richtig schnoddrig und natürlich. Also, stell dir mal vor, ne? Du lebst in ner Welt, wo Dihydrogenmonoxid das Sagen hat. Krasses Zeug, ey. Is'n farb- und geruchloser Stoff, total wandelbar, eigentlich ganz harmlos, aber kann dir ruckzuck den Garaus machen, ne? Kann dich verbrühen, kann dich erfrieren, je nachdem, in welchem Zustand dat Ding gerade is'. Und wenn da irgendwelche organischen Moleküle rumschwirren, dann bildet dat Kohlensäure. Und die is' echt fies, lässt die Bäume kahl werden und frisst Statuen auf. Und wenn's zu viel wird, dann greift dat an, da is' kein Gebäude sicher. Selbst für die, die gelernt haben, damit zu leben, is' dat immer noch saugefährlich. Wir nennen dat Ganze Wasser.

Boah, und Wasser is' einfach überall, oder? Ne Kartoffel besteht zu 80 % aus Wasser, ne Kuh zu 74 %, n Bakterium zu 75 %. Ne Tomate? 95 % Wasser, fast nur noch Wasser. Sogar wir Menschen bestehen zu 65 % aus Wasser, da is' dat Verhältnis von Flüssigkeit zu Feststoff fast 2:1. Is' schon'n komisches Zeug, dat Wasser. Dat hat keine Form, is' glasklar, aber trotzdem wollen wir immer in seiner Nähe sein. Dat hat keinen Geschmack, aber wir lecken trotzdem gern dran rum. Wir reisen meilenweit und zahlen Schweinegeld, nur um zu sehen, wie dat in der Sonne glitzert. Und obwohl wir wissen, dat dat gefährlich is' und jedes Jahr tausende Leute ersaufen, wollen wir unbedingt drin rumplanschen.

Weil Wasser so allgegenwärtig is', merken wir oft gar nich', was für'n außergewöhnlicher Stoff dat eigentlich is', ne? Da kannste nix von anderen Flüssigkeiten ableiten und umgekehrt. Wenn du von Wasser keine Ahnung hättest und von chemisch ähnlichen Verbindungen ausgehen würdest – vor allem Selenwasserstoff oder Schwefelwasserstoff – dann würdest du denken, dat Wasser bei -93 Grad kocht und bei Zimmertemperatur gasförmig is'.

Die meisten Flüssigkeiten ziehen sich ja zusammen, wenn sie kalt werden, so um die 10 %. Wasser auch, aber nur bis zu nem gewissen Punkt. Kurz vor'm Gefrierpunkt fängt dat an – total unlogisch, total verrückt, total unglaublich – sich auszudehnen. Und wenn dat dann fest wird, dann hat dat fast 10 % mehr Volumen als vorher. Und weil Wasser beim Gefrieren expandiert, schwimmt Eis oben – "ne total abgefahrene Eigenschaft", wie John Gribbin mal gesagt hat. Sonst würde Eis untergehen und Seen und Meere würden von unten nach oben gefrieren. Und wenn da keine Eisschicht an der Oberfläche wäre, die die Wärme drin hält, dann würde dat Wasser noch kälter werden und noch mehr Eis bilden. Ruckzuck wären alle Seen und Meere zugefroren und dat wahrscheinlich für immer – und da würde sich kaum Leben entwickeln, is' doch klar. Zum Glück scheint Wasser nich' zu wissen, was chemische Gesetze oder physikalische Prinzipien sind.

Jeder weiß ja, die chemische Formel für Wasser is' H2O, dat heißt, dat besteht aus einem großen Sauerstoffatom und zwei kleinen Wasserstoffatomen, die an dem Sauerstoffatom hängen. Die Wasserstoffatome halten sich total fest an ihrem Sauerstoffatom fest und sind auch noch locker mit anderen Wassermolekülen verbunden. Dat is' so, als ob die zusammen tanzen, kurz zusammenbleiben und dann weiterziehen – wie beim Square Dance, wie Robert Kunzig mal gesagt hat. Ein Glas Wasser sieht vielleicht unspektakulär aus, aber da wechseln die Moleküle ständig ihren Tanzpartner, Milliarden Mal pro Sekunde. Deshalb bilden Wassermoleküle Pfützen und Seen, aber haften nich' so fest zusammen, dat du nich' einfach reinspringen könntest. Im Prinzip sind nur 15 % der Wassermoleküle wirklich verbunden.

Irgendwie is' diese Verbindung aber trotzdem stark – deshalb kann Wasser durch nen Strohhalm nach oben fließen und Regentropfen auf ner Motorhaube bilden dicke Tropfen. Und deshalb hat Wasser auch ne Oberflächenspannung. Die Moleküle an der Oberfläche werden stärker von den Molekülen unter ihnen und neben ihnen angezogen als von der Luft darüber. Und dadurch entsteht ne dünne Haut, auf der Insekten laufen können und du Steine hüpfen lassen kannst. Und die dich auch beim Kopfsprung kurz trägt.

Ich muss ja wohl nich' extra sagen, ohne Wasser geht gar nix. Ohne Wasser würden wir Menschen ruckzuck auseinanderfallen, ne? Innerhalb von wenigen Tagen würden die Lippen verschwinden, "wie abgeschnitten, das Zahnfleisch würde schwarz, die Nase würde auf die Hälfte schrumpfen und die Haut um die Augen würde so schrumpfen, dass man nicht mehr blinzeln könnte". Wasser is' so wichtig für uns, dass wir oft gar nicht merken, dass der größte Teil des Wassers auf der Erde giftig für uns ist – und zwar richtig giftig, weil da Salz drin ist.

Salz brauchen wir zum Leben, aber nur in kleinen Mengen. Im Meerwasser is' viel zu viel Salz – ungefähr 70 Mal so viel – damit wir dat ohne Probleme verstoffwechseln können. In einem Liter Meerwasser sind ungefähr zweieinhalb Teelöffel normales Salz – dat Salz, wat wir aufs Essen streuen – aber auch noch ne Menge andere Elemente, Verbindungen und andere gelöste Stoffe, die alle zusammen als Salz bezeichnet werden. Das Verhältnis von Salz und Mineralien in unseren Körperflüssigkeiten ist aber ungefähr das gleiche wie im Meerwasser – wie Margulis und Sagan mal gesagt haben, unser Schweiß ist Meerwasser, unsere Tränen sind Meerwasser. Aber komischerweise vertragen wir dat Salz von außen nich'. Wenn wir zu viel Salz aufnehmen, dann gerät unser Stoffwechsel schnell in Gefahr. Die Wassermoleküle in jeder Zelle machen sich aus dem Staub, wie Feuerwehrleute, die das viele Salz verdünnen und wegspülen wollen. Dadurch werden die Zellen dehydriert und können nich' mehr richtig funktionieren. Kurz gesagt, die Zellen trocknen aus. Im schlimmsten Fall kann die Dehydration zu Anfällen, Koma und Hirnschäden führen. Gleichzeitig schleppen die überforderten Blutzellen dat Salz zur Leber und am Ende sind die Nieren überlastet und stellen ihren Dienst ein. Und wenn die Nieren nich' mehr richtig funktionieren, dann stirbst du. Deshalb kann man kein Meerwasser trinken.

Auf der Erde gibt es 1,3 Milliarden Kubikkilometer Wasser, dat is' alles. Dat System is' geschlossen, dat heißt, es wird nich' mehr und nich' weniger. Das Wasser, wat du trinkst, is' schon seit der Entstehung der Erde unterwegs. Vor 3,8 Milliarden Jahren hatten die Ozeane (zumindest im Großen und Ganzen) schon ihre heutige Größe.

Der Bereich, wo dat Wasser is', wird Hydrosphäre genannt und der größte Teil davon sind die Ozeane. 97 % des Wassers auf der Erde is' im Meer, wobei der Pazifik den größten Teil ausmacht. Der Pazifik is' größer als alle Landmassen zusammen. Insgesamt macht der Pazifik mehr als die Hälfte des gesamten Meerwassers aus (51,6 %), der Atlantik 23,6 %, der Indische Ozean 21,2 % und alle anderen Meere zusammen nur 3,6 %. Die durchschnittliche Tiefe der Ozeane beträgt 3,86 Kilometer, wobei der Pazifik im Durchschnitt etwa 300 Meter tiefer is' als der Atlantik und der Indische Ozean. 60 % der Oberfläche unseres Planeten sind Ozeane mit einer Tiefe von mehr als 1,6 Kilometern. Eigentlich sollte man unseren Planeten nich' Erde nennen, sondern Wasserball, wie Molyneux-Paul mal gesagt hat.

Nur 3 % des Wassers auf der Erde is' Süßwasser, hauptsächlich in Form von Eis. Und nur ein winziger Teil des Süßwassers – 0,036 % – befindet sich in Seen, Flüssen und Stauseen, und noch weniger – nur 0,001 % – in Wolken oder in Form von Wasserdampf. Fast 90 % des Eises auf der Erde befinden sich in der Antarktis, der Rest hauptsächlich in Grönland. Wenn du in die Antarktis fährst, stehst du auf über 3 Kilometer dickem Eis, während dat Eis in der Arktis nur 4,6 Meter dick is'. Allein die Antarktis enthält 25 Millionen Kubikkilometer Eis – wenn dat alles schmelzen würde, würde der Meeresspiegel um 60 Meter steigen. Aber selbst wenn alles Wasser in der Atmosphäre als Regen runterkommen würde und sich gleichmäßig verteilen würde, würden die Ozeane nur 2 Zentimeter tiefer werden.

Übrigens is' der Meeresspiegel fast nur ne theoretische Größe. Das Meer is' nämlich gar nich' eben. Durch Gezeiten, Wind, den Coriolis-Effekt und andere Einflüsse gibt es große Unterschiede im Wasserstand der verschiedenen Ozeane, sogar innerhalb desselben Meeres. Der westliche Rand des Pazifiks liegt etwa 45 Zentimeter höher – dat liegt an der Zentrifugalkraft, die durch die Erdrotation entsteht. Wenn du ne Schüssel mit Wasser bewegst, dann schwappt dat Wasser zur anderen Seite, weil es nich' mitkommen will. Aus dem gleichen Grund drückt die Drehung der Erde von West nach Ost dat Meerwasser an den westlichen Rand der Ozeane.

Das Meer war schon immer total wichtig für uns. Deshalb is' es eigentlich erstaunlich, dass die Wissenschaft so lange kein Interesse am Meer hatte. Bis ins 19. Jahrhundert basierte unser Wissen über die Ozeane nur auf dem, was an den Strand gespült wurde oder in Fischernetzen landete. Fast alle Texte basierten auf Anekdoten und Vermutungen, nich' auf Beweisen. In den 1830er Jahren untersuchte der britische Naturforscher Edward Forbes den Meeresboden im Atlantik und im Mittelmeer und verkündete, dass es in Tiefen von mehr als 600 Metern gar kein Leben gibt. Das schien irgendwie logisch. In dieser Tiefe gibt es kein Licht, also keine Pflanzen, und außerdem herrscht da ein enormer Druck. Deshalb waren die Leute echt überrascht, als 1860 ein der ersten transatlantischen Telegrafenkabel, das aus mehr als 3 Kilometern Tiefe geborgen wurde, mit dicken Schichten von Korallen, Muscheln und anderen kleinen Lebewesen bedeckt war.

Erst 1872 gab es die erste wirklich systematische Untersuchung der Ozeane. Das British Museum, die Royal Society und die britische Regierung gründeten ein gemeinsames Forschungsteam und schickten die ausgemusterte Fregatte HMS Challenger von Portsmouth aus auf große Fahrt. In dreieinhalb Jahren umrundeten die die Welt, nahmen Wasserproben, fingen Fische und sammelten Sedimente. Das war offensichtlich ne ziemlich monotone Arbeit. Von den insgesamt 240 Wissenschaftlern und Besatzungsmitgliedern desertierten ein Viertel und acht starben oder wurden verrückt – "jahrelange Monotonie machte die Leute stumpf und verrückt", wie die Historikerin Samantha Weinberg sagte. Aber sie legten fast 70.000 Seemeilen zurück, sammelten mehr als 4700 neue Meereslebewesen und genug Material für nen Bericht von 50 Bänden (die Bearbeitung dauerte 19 Jahre) und schufen damit ne neue wissenschaftliche Disziplin: die Ozeanographie. Durch Tiefenmessungen stellten sie auch fest, dass es unter Wasser im Atlantik scheinbar Gebirge gibt. Das begeisterte einige Forscher so sehr, dass sie dachten, sie hätten das sagenumwobene versunkene Land Atlantis gefunden.

Weil die meisten wissenschaftlichen Einrichtungen auf der Welt dat Meer nich' so wichtig fanden, waren es vor allem engagierte – wenn auch wenige – Amateure, die uns erzählt haben, was unter Wasser los is'. Die moderne Tiefseeerkundung begann 1930 mit Charles William Beebe und Otis Barton. Obwohl die gleichberechtigte Partner waren, wurden die Texte immer von dem schillernderen Beebe dominiert. Beebe wurde 1877 in New York City in ner gutsituierten Familie geboren, studierte Zoologie an der Columbia University und arbeitete dann als Vogelpfleger im New York Zoological Park. Die Arbeit war ihm irgendwann zu langweilig. Er beschloss, ein abenteuerliches Leben zu führen. In den nächsten 25 Jahren reiste er durch Asien und Südamerika, immer mit nem Haufen hübscher Frauen als Assistentinnen, die er beschönigend "Historikerin und Technikerin" oder "Assistentin für Fischfragen" nannte. Als Ergebnis dieser Bemühungen schrieb er ne Reihe populärer Bücher mit Titeln wie *Edge of the Jungle* und *Jungle Days*, und auch ein paar gute Bücher über Wildtiere und Ornithologie.

In den 1920er Jahren reiste Beebe zu den Galapagosinseln und entdeckte dort, wie er sagte, dat "hängende Vergnügen" des Tiefseetauchens. Kurz darauf begann er, mit Barton zusammenzuarbeiten. Barton kam aus ner wohlhabenderen Familie, hatte auch die Columbia University besucht und war auch abenteuerlustig. Obwohl fast immer Beebe die Lorbeeren erntete, war es Barton, der den ersten Bathysphere (griechisch für "tiefe Kugel") entwarf und für 1200 Dollar bauen ließ. Dat war ne kleine, robuste Tauchkugel aus 3,8 Zentimeter dickem Gusseisen mit zwei 7,6 Zentimeter dicken Bullaugen aus Quarzglas. Da passten zwei Leute rein, aber die mussten dann sehr eng zusammenrücken. Selbst für die damaligen Verhältnisse war die Technik nich' besonders ausgefeilt. Die Kugel war unflexibel – hing einfach an nem langen Kabel – und hatte nur ein primitives Lebenserhaltungssystem: Um Kohlendioxid zu neutralisieren, mussten die Leute Kalkbehälter öffnen, und um Feuchtigkeit aufzusaugen, mussten sie kleine Schalen mit Kalziumchlorid öffnen. Um die chemischen Reaktionen zu beschleunigen, mussten sie manchmal mit nem Palmwedel fächeln.

Aber diese namenlose kleine Bathysphere funktionierte tatsächlich. Im Juni 1930 tauchten Barton und Beebe bei ihrem ersten Tauchgang auf den Bahamas auf 183 Meter Tiefe und stellten damit nen neuen Weltrekord auf. Bis 1934 hatten sie den Rekord auf mehr als 900 Meter verbessert. Der Rekord wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg gebrochen. Barton war sich sicher, dass dat Gerät problemlos bis in ne Tiefe von 1400 Metern tauchen konnte, obwohl jede Schraube und jede Niete bei jedem Meter, den sie tiefer tauchten, knarzte und ächzte. Egal in welcher Tiefe, das war ne mutige und gefährliche Angelegenheit. In 900 Metern Tiefe lastete auf den kleinen Bullaugen ein Druck von 2,95 Tonnen pro Quadratzentimeter. Wenn der Druck die Belastungsgrenze der Konstruktion überstieg, wäre der Tod in dieser Tiefe augenblicklich. Beebe erwähnte dat in vielen Büchern, Artikeln und Radiosendungen. Ihre größte Sorge war jedoch, dass dat Kabel reißen könnte, an dem die Metallkugel und das zwei Tonnen schwere Stahlseil hingen, und sie beide auf den Meeresboden schicken würde. In diesem Fall wären sie aufgeschmissen gewesen.

Ihre Experimente brachten keine besonders wertvollen wissenschaftlichen Ergebnisse. Sie begegneten zwar Lebewesen, die sie noch nie zuvor gesehen hatten, aber weil die Sichtweite begrenzt war und keiner von beiden ausgebildete Ozeanographen waren, konnten sie ihre Entdeckungen oft nich' so detailliert beschreiben, wie sich dat echte Wissenschaftler gewünscht hätten. Es gab keine Lichter an der Außenseite der Kugel, sie konnten nur ne 250-Watt-Glühbirne ans Fenster halten, aber unterhalb von 150 Metern is' dat Wasser fast undurchsichtig und sie mussten sich durch dat 7,6 Zentimeter dicke Quarzglas zwängen. Es kam also vor, dass sie da drin was Interessantes sahen, was sie neugierig anschaute, und draußen schaute auch was fast genauso neugierig zurück. Also konnten sie nur berichten, dass es da unten ne Menge seltsames Zeug gab. Bei einem Tauchgang im Jahr 1934 sah Beebe überrascht ne riesige Schlange, "über sechs Meter lang und sehr dick". Sie sauste vorbei und sah aus wie n schwarzer Schatten. Was auch immer dat war, keiner hat jemals wieder was Ähnliches gesehen. Seine Berichte waren so vage, dass sie in der Fachwelt nich' viel Beachtung fanden.

Nach diesem Rekordtauchgang 1934 verlor Beebe das Interesse am Tauchen und wandte sich anderen Abenteuern zu, aber Barton machte unbeirrt weiter. Anerkennenswert ist, dass Beebe jedes Mal, wenn er gefragt wurde, zugab, dass Barton der eigentliche Kopf hinter der Sache war, aber Barton schien es nie aus seinem Schatten zu schaffen. Barton schrieb auch viele spannende Geschichten über ihre Unterwasserabenteuer und spielte sogar in nem Film namens *Titan of the Deep*, in dem es um ne Bathysphere und viele Begegnungen mit riesigen Tintenfischen und anderen gefährlichen Kreaturen ging. Die Geschichten waren zwar aufregend, aber größtenteils erfunden. Er machte sogar Werbung für Camel-Zigaretten ("I don't get a nervous strain"). 1948 tauchte er im Pazifik vor Kalifornien auf 1370 Meter Tiefe und verbesserte damit den Tiefenrekord um 50 %, aber die Welt schien ihn einfach nich' wahrnehmen zu wollen. Eine Zeitung schrieb in nem Kommentar zu *Titan of the Deep*, dass der Star des Films eigentlich Beebe sei. Heute hat Barton Glück, wenn sein Name überhaupt erwähnt wird.

Wie dem auch sei, er wurde bald von nem Schweizer Vater-Sohn-Team in den Schatten gestellt. Der Vater hieß Auguste Piccard, der Sohn Jacques Piccard. Sie entwarfen ne neue Art von Tauchgerät, die sie Bathyscaph nannten (was so viel wie "Tiefseetauchboot" bedeutet). Es wurde in Triest, Italien, gebaut und deshalb *Trieste* genannt. Dat neue Gerät konnte unabhängig operieren, obwohl es auch nur rauf und runter konnte. Bei nem Tauchgang im Frühjahr 1954 tauchte dat Boot auf 4000 Meter Tiefe. Das war fast dreimal so tief wie der Rekord, den Barton sechs Jahre zuvor aufgestellt hatte. Aber Tiefseetauchen kostete ne Menge Geld und die Piccards gerieten langsam in finanzielle Schwierigkeiten.

1958 schlossen sie nen Deal mit der US Navy und übergaben ihr das Eigentum an der *Trieste*, behielten aber das Nutzungsrecht. Dadurch bekamen sie ne Menge Geld und konnten dat Boot umbauen und die Wände auf fast 13 Zentimeter verstärken und die Bullaugen auf nur noch 5 Zentimeter Durchmesser verkleinern – im Grunde kleine Gucklöcher. Aber die *Trieste* war jetzt so robust, dass sie dem enormen Druck standhalten konnte. Im Januar 1960 ließen Jacques Piccard und Don Walsh von der US Navy dat Boot im westlichen Pazifik etwa 400 Kilometer vor Guam langsam in den tiefsten Graben des Ozeans hinab: den Marianengraben (der übrigens von Harry Hess mit Echolot entdeckt worden war). Sie brauchten weniger als vier Stunden, um auf 10.918 Meter Tiefe abzutauchen, dat sind fast 11 Kilometer. Obwohl in dieser Tiefe ein Druck von fast 1200 Kilogramm pro Quadratzentimeter herrschte, stellten sie überrascht fest, dass sie beim Aufsetzen auf den Grund nen Heilbutt aufschreckten, der da unten lebte. Sie hatten keine Fotoausrüstung dabei, um dat zu dokumentieren.

Sie blieben nur 20 Minuten am tiefsten Punkt der Welt, bevor sie wieder an die Oberfläche zurückkehrten. Es war das einzige Mal, dass Menschen jemals so tief vorgedrungen sind.

Mehr als 40 Jahre später stellt sich natürlich die Frage: Warum is' seitdem keiner mehr runtergegangen? Erstens war der Admiral Hyman G. Rickover von der Marine strikt gegen weitere Tauchgänge. Der war gewissenhaft, zuverlässig und vor allem hatte er dat Sagen über die Finanzen der Marine. Er war der Meinung, dass die Unterwassererkundung ne Verschwendung von Ressourcen is' und wies darauf hin, dass die Marine keine Forschungseinrichtung sei. Und außerdem wollte das Land zu dieser Zeit alles auf die Raumfahrt setzen und Menschen zum Mond schicken. Da schien die Tiefseeforschung nich' mehr so wichtig und irgendwie überholt. Aber die entscheidende Meinung war, dass die *Trieste* eigentlich gar nich' so viel erreicht hatte. Wie ein Marineoffizier ein paar Jahre später sagte: "Wir haben nur herausgefunden, dass wir dat können, aber sonst nich' viel gelernt. Warum sollten wir dat noch mal machen?" Kurz gesagt, die Suche nach Heilbutt war ne lange und teure Angelegenheit. Man schätzt, dass es heute mindestens 100 Millionen Dollar kosten würde, dat noch mal zu machen.

Als die Unterwasserforscher erfuhren, dass die Marine die versprochenen Erkundungsprogramme nich' durchführen wollte, waren sie total enttäuscht und protestierten lautstark. Um ihre Unzufriedenheit zu beschwichtigen, stellte die Marine Geld zur Verfügung, um ein fortschrittlicheres Tauchboot zu bauen, das vom Woods Hole Oceanographic Institution in Massachusetts betrieben werden sollte. Es wurde *Alvin* genannt, zu Ehren des Ozeanographen Allyn C. Vine. Das sollte ein wendiges Mini-U-Boot werden, obwohl es bei Weitem nich' die Tiefe der *Trieste* erreichen würde. Es gab nur ein Problem: Die Konstrukteure fanden niemanden, der es bauen wollte. William J. Broad schrieb in seinem Buch *The Universe Below*: "Kein großes Unternehmen, auch nich' General Dynamics, die U-Boote für die Marine bauten, wollte ein Projekt annehmen, dat von der Schiffsbaubehörde und Admiral Rickover verachtet wurde." Am Ende wurde die *Alvin* – kaum zu glauben – von General Mills in ner Fabrik gebaut, die Frühstücksflockenmaschinen herstellte.

Was es sonst noch unter Wasser gibt, wissen wir eigentlich ganz wenig. Bis in die 1950er Jahre basierten die besten Karten, die Ozeanographen zur Verfügung standen, hauptsächlich auf spärlichen Daten, die seit 1929 durch gelegentliche Vermessungen gewonnen wurden, und natürlich ner gehörigen Portion Spekulation. Die US Navy hatte gute Karten, um U-Boote durch Schluchten zu lotsen und um Tafelberge herumzufahren, aber sie wollte nich', dass diese Informationen in die Hände der Sowjets gerieten, und hielt ihre Informationen deshalb geheim. Also mussten sich die Wissenschaftler mit einfachen und veralteten Karten begnügen oder auf Vermutungen hoffen. Selbst heute wissen wir noch sehr wenig über den Meeresboden. Wenn du nen gewöhnlichen Feldstecher nimmst und dir den Mond anschaust, siehst du ne Menge Krater – Krater Fracastorius, Krater Blancanus, Krater Zach, Krater Planck und andere Krater, die Mondforscher gut kennen. Wenn die sich auf unserem Meeresboden befinden würden, wüssten wir nix davon. Wir haben bessere Karten vom Mars als von unserem eigenen Meeresboden.

Auch die Vermessungstechnik auf Meereshöhe war schon immer etwas lückenhaft. 1994 geriet ein südkoreanisches Schiff im Pazifik in nen Sturm und 34.000 Eishockeyhandschuhe wurden über Bord gespült. Die Handschuhe trieben von Vancouver bis Vietnam im Meer herum und ermöglichten es den Ozeanographen, die Strömungen der Ozeane genauer zu bestimmen als je zuvor.

Heute is' die *Alvin* fast 40 Jahre alt, aber sie is' immer noch das beste Forschungsschiff der Welt. Es gibt jetzt keine Bathyscaps mehr, die in die Nähe des Marianengrabens tauchen können. Nur fünf, einschließlich der *Alvin*, können die "Tiefseeebene" erreichen, den tiefsten Meeresboden, der mehr als die Hälfte der Erdoberfläche bedeckt. Der Betrieb ner normalen Bathyscaph kostet bis zu 25.000 Dollar pro Tag, also wird sie nich' einfach so ins Meer gelassen, um auf gut Glück irgendwas Interessantes zu finden. Unsere direkten Erfahrungen mit der Erdoberfläche basieren im Grunde auf den Erkundungstouren von fünf Leuten, die nachts mit nem Traktor unterwegs sind. Robert Kunzig sagte, dass die Menschheit vielleicht nur "einen Millionstel, einen Milliardstel oder noch weniger des dunklen Meeres" erforscht hat. "Vielleicht viel weniger."

Aber die Ozeanographen arbeiten fleißig und haben mit begrenzten Ressourcen einige wichtige Entdeckungen gemacht – darunter eine der wichtigsten biologischen Entdeckungen des 20. Jahrhunderts. 1977 entdeckte die *Alvin* große Gruppen von Lebewesen an und um Tiefseequellen in der Nähe der Galapagosinseln – 3 Meter lange Bartwürmer, 30 Zentimeter breite Muscheln, ne Menge Garnelen und Krebse und sich windende Röhrenwürmer. Sie waren alle der Meinung, dass das Vorhandensein dieser Lebewesen auf große Gruppen von Bakterien zurückzuführen ist; diese Bakterien beziehen ihre Energie und Nährstoffe aus Schwefelwasserstoff – ner für Landlebewesen extrem giftigen Verbindung – die ständig aus den Quellen austritt. Diese Welt is' unabhängig von Sonnenlicht, Sauerstoff und allem, was normalerweise mit Leben in Verbindung gebracht wird. Das Fundament dieses Lebenssystems is' nich' Photosynthese, sondern Chemosynthese. Wenn sich dat irgendwer mit Fantasie ausgedacht hätte, hätten die Biologen dat wahrscheinlich für Quatsch gehalten.

Die Quellen setzen ne Menge Wärme und Energie frei. Die Energie von etwa 20 dieser Quellen entspricht der von nem großen Kraftwerk; auch die Temperaturschwankungen in der Umgebung sind enorm. Die Temperatur an der Quelle kann bis zu 400 Grad Celsius betragen, während das Wasser zwei Meter weiter vielleicht nur zwei oder drei Grad über Null hat. Sie entdeckten ne Wurm namens *Alvinella pompejana*, die am Rand des Bereichs lebt, wobei die Temperatur am Kopf 78 Grad Celsius höher ist als am Schwanz. Bisher hatte man angenommen, dass komplexe Lebewesen nich' in Wasser mit mehr als 54 Grad Celsius überleben können, aber hier gab es ne Wurm, die gleichzeitig in extrem heißem und extrem kaltem Wasser leben kann. Diese Entdeckung hat unser Verständnis von den Bedürfnissen des Lebens verändert.

Sie hat auch ein großes Rätsel der Ozeanographie gelöst – ein Problem, dat viele Leute nich' kennen, dat aber trotzdem ein Problem is' – nämlich warum die Ozeane nich' immer salziger werden. Eins is' klar, und dat sag ich auch ganz ungeniert: In den Meeren gibt es ne Menge Salz – genug, um jedes Stück Land auf diesem Planeten unter ner etwa 150 Meter dicken Schicht zu begraben. Seit Jahrhunderten weiß man, dass Flüsse Mineralien ins Meer spülen; diese Mineralien verbinden sich mit den Ionen im Meerwasser zu Salz. So weit, so gut. Aber seltsamerweise bleibt der Salzgehalt des Meerwassers stabil. Jeden Tag verdunsten Millionen Kubikmeter Süßwasser aus dem Meer und lassen das gesamte Salz zurück, also müssten die Meere logischerweise mit der Zeit immer salziger werden, aber dat tun sie nich'. Irgendwas muss ne bestimmte Menge Salz aus dem Meerwasser entfernen, die der Menge an Salz entspricht, die neu dazukommt. Lange Zeit hatte keiner ne Ahnung, was dat sein könnte.

Die Entdeckung der Tiefseequellen durch die *Alvin* lieferte die Antwort. Geophysiker erkannten, dass diese Quellen wie Filter für n Aquarium wirken. Das Wasser wird dem Boden entzogen, wird von Salz befreit und am Ende sprudelt sauberes Wasser aus den Schloten. Der Prozess geht nich' schnell – es dauert etwa 10 Millionen Jahre, um nen Ozean zu reinigen, aber wenn du es nich' eilig hast, dann is' der Prozess extrem effektiv.

Psychologisch gesehen sind wir sehr weit von der Tiefsee entfernt. Das Hauptziel der Ozeanographen während des Internationalen Geophysikalischen Jahres 1957/58 verdeutlicht dat vielleicht am besten. Sie wollten untersuchen, "wie man die Tiefsee zur Lagerung von radioaktivem Müll nutzen kann". Und dat war keine geheime Mission, sondern n stolzes, öffentliches Vorhaben. In Wirklichkeit, wenn auch weniger öffentlich, wurde die Entsorgung von radioaktivem Müll bis zum Schuljahr 1957/58 seit mehr als zehn Jahren mit ner erstaunlichen Energie betrieben. Seit 1946 hatten die USA Fässer mit je 250 Litern radioaktivem Müll zu den Farallon-Inseln etwa 50 Kilometer vor der Küste Kaliforniens gebracht und sie einfach ins Meer gekippt.

Die ganze Sache wurde echt schlampig gemacht. Die meisten Fässer waren die gleichen, die wir hinter Tankstellen oder in Fabriken verrosten sehen, ohne schützende Innenauskleidung. Und wenn die Fässer nich' untergingen (was oft der Fall war), schossen Navy-Schützen sie mit Kugeln durchlöchert und ließen Meerwasser rein (und natürlich auch Plutonium, Uran und Strontium). Bis diese Art der Entsorgung in den 1990er Jahren eingestellt wurde, hatten die USA mehrere zehntausend Fässer dieser Art an etwa 50 Standorten auf den Weltmeeren versenkt – allein im Seegebiet der Farallon-Inseln etwa 50.000 Fässer. Aber die USA waren bei Weitem nich' das einzige Land, dat dat tat. Zu den fleißigsten Ländern gehörten auch Russland, Japan, Neuseeland und fast alle europäischen Staaten.

Welche Auswirkungen hat dat alles auf die Lebewesen im Meer? Tja, hoffentlich nur geringe, aber wir wissen es wirklich nich'. Wir sind so arrogant, so blind optimistisch und so ignorant, was die Lebewesen im Meer betrifft, dat is' echt erstaunlich. Wir wissen oft unglaublich wenig über die größten Lebewesen im Meer – darunter die riesigen Blauwale. Diese Giganten sind so groß, dass (um David Attenborough zu zitieren) ihre "Zunge so schwer is' wie ein Elefant, ihr Herz so groß wie n Auto und einige ihrer Blutgefäße so groß, dass man darin schwimmen kann". Es sind die größten Tiere, die es je auf der Erde gab, größer als die größten Dinosaurier. Trotzdem is' das Leben der Blauwale für uns größtenteils ein Rätsel. Lange Zeit wussten wir nich', wohin sie gehen – zum Beispiel, wo sie ihre Jungen zur Welt bringen und auf welcher Route sie dahin gelangen. Das Wenige, was wir über sie wissen, stammt fast ausschließlich von dem, was wir von ihren Rufen mithören, und selbst dat is' noch ein Rätsel. Manchmal hören Blauwale plötzlich auf zu rufen und fangen sechs Monate später am gleichen Ort wieder an. Manchmal geben sie auch n neuen Ruf von sich, den vorher wahrscheinlich noch kein Blauwal gehört hat, den aber jeder Blauwal versteht. Wie sie dat machen und warum sie dat machen, wissen wir überhaupt nich'. Und die Tiere müssen auch noch regelmäßig an die Oberfläche kommen, um zu atmen.

Was die Tiere betrifft, die nie an die Oberfläche kommen müssen, so is' ihr geheimnisvolles Leben vielleicht noch merkwürdiger. Denk mal an den berühmten Riesenkalmar. Obwohl er nich' so groß is' wie n Blauwal, is' er trotzdem n Gigant, mit Augen so groß wie n Fußball und Tentakeln, die 18 Meter lang werden können. Er wiegt fast ne Tonne und is' das größte Wirbellose Tier der Erde. Wenn du n Riesenkalmar in n kleines Schwimmbad steckst, dann is' da nich' mehr viel Platz für was anderes. Aber kein Wissenschaftler – und auch sonst, soweit wir wissen, kein Mensch – hat jemals nen lebenden Riesenkalmar gesehen. Manche Zoologen haben ihr ganzes Leben damit verbracht, n lebenden Riesenkalmar zu fangen oder auch nur zu sehen, aber immer erfolglos. Man weiß hauptsächlich von ihnen, weil sie an den Strand gespült werden – aus unbekannten Gründen, vor allem an den Stränden der Südinsel Neuseelands. Sie müssen in großer Zahl vorhanden sein, denn sie sind die Hauptnahrung der Pottwale, und die Pottwale haben nen großen Appetit. (Anmerkung: Unverdauliche Teile des Riesenkalmars, vor allem seine Schnäbel, sammeln sich im Ambra im Magen des Pottwals an. Ambra wird als Fixiermittel für Parfüms verwendet. Wenn du das nächste Mal Chanel No. 5 aufsprühst, solltest du vielleicht daran denken, dass du dich mit nem Destillat eines unsichtbaren Meeresungeheuers schmückst.)

Einer Schätzung zufolge leben in den Ozeanen bis zu 30 Millionen Tierarten, von denen die meisten noch unentdeckt sind. Erst in den 1960er Jahren, mit der Erfindung der Schleppnetze, wurde uns zum ersten Mal bewusst, wie artenreich die Tiefsee tatsächlich ist. Das is' n Baggergerät, mit dem man nich' nur Lebewesen auf und in der Nähe des Meeresbodens fangen kann, sondern auch solche, die im Sediment vergraben sind. In etwa 1,5 Kilometern Tiefe fingen die Ozeanographen Howard Sanders und Robert Hessler vom Woods Hole Oceanographic Institution bei ner einstündigen Schleppnetzfahrt über den Kontinentalschelf 25.000 Tiere – darunter Weichtiere, Seesterne, Seegurken usw. –, die 365 Arten repräsentierten. Selbst in Tiefen von fast 5 Kilometern fanden sie noch etwa 3700 Tiere, die fast 200 Arten repräsentierten. Aber mit den Schleppnetzen konnten nur die gefangen werden, die zu langsam oder zu dumm waren, um aus dem Weg zu gehen. Ende der 1960er Jahre entwickelte der Meeresbiologe John Isaacs ne Methode, um mit Ködern versehene Kameras ins Meer zu lassen, und entdeckte noch mehr Tiere, vor allem große Gruppen von sich windenden Blindwühlen, ner aalartigen urtümlichen Tierart, und große Gruppen von Umberfischen, die hin und her schwammen. Wie sich herausstellte, kommen bis zu 390 Arten von Meerestieren zum Fressen, wo immer plötzlich reichlich Nahrung vorhanden is' – zum Beispiel n toter Wal, der auf den Meeresboden sinkt. Interessanterweise stellte man fest, dass viele dieser Tiere von den 1600 Kilometer entfernten Quellen stammen. Dazu gehören Muscheln und Herzmuscheln, von denen man weiß, dass sie selten weite Strecken zurücklegen. Es wird angenommen, dass die Larven einiger Lebewesen im Wasser treiben und schließlich aus unbekannten chemischen Gründen Futtergelegenheiten entdecken und sich darauf stürzen.

Warum is' es so einfach, die Ozeane zu überlasten, obwohl sie so riesig sind? Erstens sind nich' alle Ozeane auf der Welt sehr fruchtbar. Insgesamt werden nur weniger als zehn Prozent der Ozeane als von Natur aus sehr fruchtbar angesehen. Die meisten Wassertiere halten sich lieber im flachen Wasser auf, wo es warm is', Licht gibt und reichlich organisches Material vorhanden is', um die Nahrungskette zu nähren. Korallenriffe machen beispielsweise weit weniger als 1 % des Meeresraums aus, sind aber die Heimat von etwa 25 % aller Meeresfische.

Anderswo sind die Ozeane einfach nich' so fruchtbar. Nehmen wir zum Beispiel Australien. Dat Land hat 36.735 Kilometer Küstenlinie und über 23 Millionen Quadratkilometer Hoheitsgewässer und hat mehr Wellen, die an seine Küsten schlagen, als jedes andere Land der Welt, aber wie Tim Flannery feststellte, gehört es nich' zu den 50 größten Fischereinationen. Australien is' sogar n Nettoimporteur von Meeresfrüchten. Das liegt daran, dass ein großer Teil der

Go Back Print Chapter