Chapter Content
Okay, lass mal sehen. Wo fange ich denn da am besten an? Also, dieses Thema… Hauptsache, man kriegt das Wichtige gebacken, ne?
Ich hab' da ja auch so meine Erfahrungen gemacht, muss ich sagen. Ich meine, meine erste Kohle, die war halt ratzfatz wieder weg, alles in Aktien verzockt. Die zweite, auch futsch, von 'nem Geschäftspartner über's Ohr gehauen. Aber gut, aller guten Dinge sind drei, beim dritten Mal hat's dann irgendwie doch geklappt, so halbwegs.
Aber selbst dann, ne, ging's halt nur so schleppend voran, man musste sich echt reinhängen. Ich hab' nie so den Riesencoup gelandet, sondern eher so Stück für Stück was aufgebaut. Immer wieder neue Firmen gegründet, Chancen genutzt, investiert. Nicht so nach dem Motto "ein Schlag und alles ist gut", sondern eher so kontinuierlich. Mein Vermögen ist auch nicht in einem Knall entstanden, sondern eher so wie… wie so ein See, der sich langsam füllt. Immer mehr Optionen, mehr Geschäfte, mehr Beteiligungen, mehr ausprobiert, was so in meiner Reichweite lag.
Und das Internet, ey, das ist ja echt 'ne Goldgrube, sag ich dir. Ehrlich gesagt, ich hab' so viele Ideen, wie man Kohle machen kann, da platzt einem ja fast der Kopf. Aber die Zeit, ne, die fehlt halt einfach. Man könnte so viel machen, Produkte entwickeln, Firmen gründen, und das Geld kommt dann halt irgendwie von alleine, ist so ein Nebeneffekt. Aber die Zeit, die Zeit…
Man sollte seinem eigenen Zeitaufwand 'nen Preis geben, quasi so einen Stundenlohn festlegen. Und wenn's billiger ist, sich die Zeit freizukaufen, dann soll man's halt machen, ohne groß rumzudrucksen. Man muss halt auch an sich selbst glauben, wenn man Geld verdienen will.
Keiner nimmt dich ernster als du dich selbst, ne? Also, hau 'nen ordentlichen Stundenlohn drauf und zieh das durch. Ich hab' schon als junger Hüpfer gedacht, meine Zeit ist mehr wert, als der Markt bereit war zu zahlen. Und ich bin immer so vorgegangen.
Wenn man Entscheidungen trifft, muss man halt die Zeit mit einbeziehen. Wie lange dauert das? Stell dir vor, du musst 'ne Stunde fahren, um irgendwas abzuholen. Wenn dein Stundenlohn jetzt hundert Euro ist, dann hast du quasi hundert Euro verbraten, nur um das abzuholen. Willst du das dann überhaupt noch?
Also, spul mal vor, bis irgendwann mal zur finanziellen Freiheit, ne? Und leg dir für die Zeit so 'nen Kompromiss-Stundenlohn fest. Bei mir, also, meinen aktuellen Stundenlohn könntest du dir eh nicht leisten, aber selbst als ich jung war, vor zehn, zwanzig Jahren, als ich noch knappe Kasse hatte, da wärst du auch nicht weit gekommen. Ich hab' mir immer wieder gesagt, mein Stundenlohn ist fünftausend Dollar. Heute denk ich mir, eigentlich war's eher so tausend.
Klar, ich hab' auch mal 'ne Menge Mist gebaut, mich mit 'nem Elektriker gestritten, weil 'n Lautsprecher kaputt war und ich mein Geld zurück wollte. So'n Quatsch, das hätte ich mir alles sparen können. Hätte das Ding gleich wegschmeißen oder spenden sollen, anstatt mich da rumzuärgern. Oder jemanden dafür bezahlen, dass er das repariert, anstatt es selbst zu machen.
Egal ob früher, als ich noch 'ne Freundin hatte, oder jetzt, wo ich verheiratet bin, ich streite mich ständig mit meiner Partnerin: "Ich mach das nicht, das ist nicht mein Problem." Sogar mit meiner Mutter gibt's Zoff, wenn sie will, dass ich irgendwas Kleines erledige. Ich mach' einfach viele Sachen nicht selber. Bezahl lieber jemanden dafür. Auch wenn ich knapp bei Kasse bin.
Man muss halt vom Zeitaufwand her denken. Wenn's billiger ist, was auszulagern, als es selbst zu machen, dann auslagern. Wenn der Schaden, wenn man's nicht macht, geringer ist als dein Stundenlohn, dann lass es bleiben. Wenn's billiger ist, jemanden zu bezahlen, dann zahl ihn. Sogar beim Kochen, ne? Du willst vielleicht gesundes Essen, aber wenn du's auslagern kannst, dann mach das.
Also, trau dich, 'nen hohen Stundenlohn anzusetzen und zieh das durch. Der Stundenlohn sollte schon fast unverschämt hoch sein, sonst ist er nicht hoch genug. Und egal welchen du wählst, hau noch was drauf. Wie gesagt, selbst als ich kein Geld hatte, hab' ich mir lange eingebildet, mein Stundenlohn ist fünftausend Dollar. Das wären dann ein paar Millionen im Jahr.
Und das Komische ist, jetzt, wo ich's mir leisten kann, verdiene ich tatsächlich noch mehr. Ich bin eigentlich eher faul, nicht der Fleißigste, aber wenn ich Bock auf was hab', dann bin ich mit voller Energie dabei. Und wenn man das dann so runterbricht, wie viel Zeit ich wirklich investiere, dann ist mein Stundenlohn noch viel höher.
Du hast mal gesagt: "Wenn du die Reichtumsbildung innerlich verachtest, dann wird der Reichtum einen Bogen um dich machen." Kannst du das mal erklären?
Wenn du eitel bist und immer alles vergleichen musst, dann hasst du die Leute, die besser sind als du. Und wenn du mit denen 'n Geschäft machst, dann merken die das. Menschen haben da so 'n Gespür dafür, was im anderen vorgeht. Deswegen muss man mit diesem Konkurrenzdenken aufhören.
Neid behindert dich beim Reichwerden, ganz einfach, weil du die falsche Einstellung hast. Du kannst dann auch nicht richtig mit anderen Leuten umgehen. Optimistisch und positiv sein, das ist echt wichtig. Langfristig fahren Optimisten meistens besser.
In der Geschäftswelt spielen die meisten Leute so 'n Nullsummenspiel, wo einer gewinnt und einer verliert. Nur wenige spielen so 'n Positivsummenspiel, wo alle was davon haben. Und die suchen sich dann halt Leute, die ähnlich ticken.
Es gibt halt zwei Arten von Spielen. Das eine ist das Geldspiel. Geld löst nicht alle Probleme, aber alle, die mit Geld zu tun haben. Das checken alle, deswegen wollen alle Kohle machen.
Aber viele glauben innerlich, dass sie kein Geld verdienen können. Und deswegen mögen sie keine Geschichten, wo Leute reich werden. Dann greifen sie das ganze System an und behaupten, "Geldverdienen ist böse, man sollte kein Geld verdienen".
Aber eigentlich spielen die so 'n zweites Spiel, und zwar das Statussiel. Die sagen "Ich brauch kein Geld, ich will kein Geld", weil sie auf 'nem höheren Podest stehen wollen, damit andere sie bewundern. Status ist halt die Position in der gesellschaftlichen Hierarchie.
Reichtumsbildung ist was relativ Neues in der Menschheitsgeschichte, so'n Positivsummenspiel. Statussiel gibt's schon ewig, das ist so 'n Nullsummenspiel. Und die, die Reichtumsbildung angreifen, wollen oft einfach nur ihren Status verbessern.
Dieses Statusspiel ist uralt. Das haben schon Affen gespielt, bevor sie sich zu Menschen entwickelt haben. Da geht's halt um Hierarchie. Wer ist die Nummer eins? Wer ist die Nummer zwei? Wer ist die Nummer drei? Wenn der Dritte Zweiter werden will, muss der Zweite erstmal weg. Deswegen ist das so 'n Nullsummenspiel.
Politik ist so 'n Statussiel. Sport auch, da gibt's Gewinner und Verlierer. Ich mag Statussiel eigentlich nicht so gerne. Aber es spielt 'ne wichtige Rolle in der Gesellschaft, weil wir halt wissen müssen, wer das Sagen hat. Aber im Grunde spielen die Leute Statussiel, weil es halt 'ne notwendige Übel für die Gesellschaft ist.
Der Punkt ist, um im Statussiel zu gewinnen, musst du andere besiegen. Deswegen sollte man das im Leben vermeiden, weil das macht einen fertig, man wird aggressiv und streitsüchtig. Man ist immer darauf aus, andere schlecht zu machen, um selbst aufzusteigen, damit man und die, die man mag, oben sind.
Statussiel wird's immer geben, da kommt man nicht drumrum. Wenn du versuchst, Kohle zu machen, wirst du vielleicht angegriffen. Dann musst du dir bewusst sein, dass die meisten Leute versuchen, dich zu opfern, um ihren eigenen Status zu verbessern. Die spielen ein anderes Spiel, ein schlechtes Spiel, weil's 'n Nullsummenspiel ist, kein Positivsummenspiel.
Wer blöde Spiele spielt, gewinnt halt auch nur blöde Preise.
Was ist das Wichtigste für junge Leute, die am Anfang stehen?
Das Wichtigste ist, dass man sich für wichtige Entscheidungen mehr Zeit nimmt. Es gibt drei wichtige Entscheidungen im Leben: Wo man wohnt, mit wem man zusammen ist und was man beruflich macht.
Bevor man 'ne Beziehung anfängt, überlegt man sich das oft viel zu wenig. Man verbringt viel Zeit mit Arbeit, aber wenig damit, sich klarzumachen, was man eigentlich arbeiten will. Die Stadt, in der man lebt, kann das ganze Leben verändern, aber man denkt kaum darüber nach, welche Stadt am besten wäre.
Ein junger Ingenieur hat überlegt, ob er nach San Francisco ziehen soll. Da hab ich ihm gesagt: "Willst du deine Freunde verlassen? Willst du alleine sein?"
Wenn du zehn Jahre in 'ner Stadt leben willst, fünf Jahre in 'nem Job arbeitest oder zehn Jahre mit 'nem Partner zusammen bist, dann solltest du dir ein bis zwei Jahre Zeit nehmen, um das alles zu überdenken. Das sind einfach mega wichtige Entscheidungen, die drei wichtigsten im Leben.
Für wichtige Fragen sollte man alles liegen lassen und sich extra Zeit nehmen, um darüber nachzudenken. Und das sind vielleicht die wichtigsten Fragen überhaupt.
Was ist deiner Meinung nach das Wichtigste, wenn man mit erfolgreichen Leuten zu tun haben will?
Finde raus, was du gut kannst, und hilf anderen damit: Biete kostenlose Produkte oder Dienstleistungen an, sei einfach nett zu anderen. Gute Taten werden belohnt. Wenn du das konsequent machst, dann bekommst du irgendwann was zurück. Aber rechne nicht nach, wie viel du gegeben hast, sonst verlierst du die Geduld.
Ein Chef hat mir mal gesagt: "Du wirst nie richtig reich. Weil du so schlau bist, kriegst du immer 'grade so' gute Jobs, dass du sie nicht ablehnen kannst."
Wie hast du dich entschieden, zum ersten Mal 'ne Firma zu gründen?
Ich hab' damals bei 'ner Firma namens Home Network gearbeitet und jedem erzählt, meinem Chef, meinen Kollegen, meinen Freunden: "In Silicon Valley gründen alle 'ne Firma, und die scheinen damit Erfolg zu haben. Ich will auch 'ne Firma gründen, ich bin hier nur vorübergehend, eigentlich bin ich Unternehmer."
Das war keine Strategie, ich hab' da nichts geplant.
Ich war einfach ehrlich und hab' meine Gedanken laut ausgesprochen, aber gehandelt hab' ich nicht. Das war 1996, da war Firmengründung noch echt schwierig, man brauchte Mut. Aber irgendwann haben alle gefragt: "Was machst du eigentlich noch hier? Du wolltest doch 'ne Firma gründen!" "Mann, bist du immer noch da?" Das war mir so peinlich, dass ich dann irgendwann gegangen bin und 'ne Firma gegründet hab'.
Ja, ich weiß, manche Leute denken gar nicht drüber nach, 'ne Firma zu gründen. Die meisten Leute denken, es ist normal und vernünftig, angestellt zu sein. Aber wenn man mal drüber nachdenkt, woher kommt eigentlich diese Meinung? Das ist doch eigentlich 'ne Hierarchiedenken.