Chapter Content

Calculating...

Also in: McLuhan, Marshall. *Understanding Media: The Extensions of Man.* New York: McGraw-Hill, 1964.

Also in: McLuhan, Marshall. *Understanding Media: The Extensions of Man.* New York: McGraw-Hill, 1964.
Okay, also, also, ähm, also, Schlussfolgerung, ja? Vom marschierenden Soldaten zum tanzenden, sich drehenden Tänzer, quasi. Krass, ne?

Also, der Marshall McLuhan, ja, der hat das ja mal so formuliert, und zwar, ähm, dass wir im "elektrischen Zeitalter", also dem Informationszeitalter, langsam diese Uniformität der Taktzeit, also der Uhrzeit, total satt haben, ja? Wir wollen halt nicht mehr immer nur das Gleiche, sondern wir suchen eher so Vielfalt, anstatt Wiederholbarkeit von Rhythmen. Das ist, ähm, so der Unterschied zwischen, na ja, marschierenden Soldaten und Ballet, oder? Find ich, find ich ganz cool den Vergleich.

Und, ja, ähm, wie er in seinem Buch, "Understanding Media" halt erklärt hat, so prägt die Schriftkultur, und dann auch der Buchdruck, unsere moderne Tendenz, Informationen so stückweise, also, und auch nacheinander zu verarbeiten. Und das hat dann im Prinzip auch zu diesem Prinzip des Fließbands geführt. Aber, ähm, mit der Beschleunigung des Informationstransfers, angefangen eben im elektrischen Zeitalter, da hat sich alles verändert. Informationen, die konnten halt nicht mehr in so einer langsamen Abfolge von disziplinierten Schritten verarbeitet werden. Das Leben, das musste halt im Rhythmus gelebt werden, irgendwie.

Und jetzt, ähm, wo sich die Arbeitswelt ja eh total verändert, und die Zeit immer schneller wird, und die Informationsflut immer größer wird, da haben wir halt zwei Möglichkeiten, wie wir darauf reagieren können. Wir können halt versuchen, mit der Welt mitzuhalten, also immer schneller, schneller, schneller. Aber, ähm, das Problem ist, dass Maschinen uns da irgendwann eh überholen werden, weil die halt einfach, ähm, schneller sind als wir.

Oder, und das find ich viel besser, wir versuchen gar nicht erst, mitzuhalten. Wir ändern halt nicht die Geschwindigkeit, mit der wir arbeiten, sondern das Muster, wie wir arbeiten. Wir wechseln, wie der McLuhan das sagt, vom Marschieren in einer geraden Linie zum Drehen wie ein Tänzer in einem fließenden Rhythmus. Stell dir das mal vor!

Wenn wir uns nämlich auf so eine rhythmische Arbeitsweise einlassen, dann sind wir halt auch weniger von der Beschleunigung betroffen, weil so eine rhythmische Achse halt nichtlinear ist, ja? Gleichzeitig schaffen wir so die beste mentale Grundlage für kontinuierliches Lernen, für kreative Ideenfindung und für innovatives Problemlösen. Und wir haben auch noch Zeit für Erholung und Entspannung. Und das ist ja auch nicht verkehrt, oder? Und wenn wir uns für diese Option entscheiden, dann befreien wir uns von diesen Fesseln, die uns diese starren Fließbänder auferlegt haben, und dann sind wir wieder so, wie wir früher mal waren, also lange vor dieser ganzen Industrialisierung.

Oft haben wir ja Angst vor dem technologischen Wandel, weil wir denken, der macht uns kaputt und überfordert uns und ist schlauer als wir. Aber, ähm, paradoxerweise, kann das ja auch genau das Gegenteil bewirken. Wenn wir dadurch gezwungen werden, rhythmisch zu arbeiten, dann kann der technologische Wandel unsere Fähigkeit zu kreieren und zu innovieren, die ja durch dieses Fließband so lange unterdrückt wurde, wiederherstellen. Also, der versteinerte Geist des marschierenden Soldaten wird, wie der McLuhan sagt, wieder zu einem Geist, der mit Fantasie und Hingabe tanzt. Und so werden wir dann auch, ja, hypereffizient und gewinnen gegen die Maschinen.

Go Back Print Chapter