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Calculating...

Also, wenn ich so zurückdenke, als dieses Buch hier nur so 'ne Idee war, da kam dieser Realfilm von Pinocchio raus, und irgendwie hab ich da meine Liebe für die alte Geschichte wiederentdeckt. Als Kind war ich total fasziniert von dieser ganzen Magie, ne? Und jetzt noch, kann ich mich total damit identifizieren, dieses Verlangen nach Neuem, dieser Drang, Geschichten zu erzählen und diese Neugier, die einen halt immer wieder in Schwierigkeiten bringt, aber am Ende irgendwie hilft, zu wachsen.

Was, ähm, was bringt dich eigentlich so richtig zum Leben? Ich mein', letztendlich gibt's doch keine höhere Aufgabe, als diese Frage für sich zu beantworten, oder? So wie Pinocchio wollen wir doch alle unser Leben in vollen Zügen genießen. Aber da wir wahrscheinlich keine guten Feen treffen werden, liegt die Magie wohl eher darin, die Erfahrungen zu finden, die diesen Funken entzünden.

Das ist natürlich nicht so einfach, klar. Es ist ein Prozess von Ausprobieren, von Fehlern machen. Es geht darum, mit seinen Gedanken zu spielen, seine Überzeugungen zu hinterfragen und aus der Komfortzone rauszugehen. Und genau wie bei wissenschaftlichen Experimenten, wo jede kleine Änderung das Ergebnis beeinflussen kann, kann sich die Formel, die man mal gefunden hat, auch wieder ändern, wenn sich die Umstände, die Perspektiven oder sogar der Geschmack verändern.

Ich hab' das ja auch noch nicht alles rausgefunden, und ich glaub', das werd' ich auch nie. Aber ich freu' mich total, das zu teilen, was ich bisher gelernt habe, und ehrlich gesagt, ich will auch, dass mehr Leute mit mir auf diese Reise gehen, damit ich auch von denen lernen kann.

Die folgenden Prinzipien, das ist so 'ne Art Zusammenfassung der wichtigsten Ideen aus diesem Buch, damit man sie immer wieder mal nachlesen kann, wenn man so 'ne kleine Erinnerung braucht. Stell dir das einfach vor als so 'ne Art Manifest für Experimentierfreudige: 'ne Aufforderung, das Leben systematisch neugierig anzugehen, wo Unsicherheit nicht als Fehler gesehen wird, sondern dazugehört, wo innerer Widerstand 'ne wichtige Infoquelle ist, und wo das "Jetzt" wichtiger ist als das, was später mal von einem übrig bleibt.

Vergiss' die Ziellinie. Bei dem ganzen Streben nach persönlichem und beruflichem Wachstum zwängen wir uns oft in so enge, lineare Bahnen. Anstatt immer nur dem nächsten Meilenstein hinterherzujagen, sollten wir uns lieber dem Unbekannten öffnen und uns von den ganzen Möglichkeiten überraschen lassen, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können.

Verlerne deine Skripte. Seit unserer Kindheit haben sich so Muster eingeschliffen, die unser Denken beeinflussen und unser Handeln in Beziehungen, im Job und in der Ausbildung steuern. Wenn wir diese Skripte verlernen, können wir das ganze Spektrum des Lebens auskosten, ungewöhnliche Wege in Betracht ziehen und unsere Neugier am Leben erhalten, anstatt nur einer einzigen, alles bestimmenden Leidenschaft nachzujagen.

Mach' aus Zweifeln Experimente. Selbstvertrauen kommt durch Handeln. Wenn du Zweifel hast, starte einfach ein kleines Experiment mit 'ner klaren Vereinbarung – 'ne zeitlich begrenzte Verpflichtung zu einer wiederholbaren Handlung, die so aussieht: "Ich werde [Aktion] für [Dauer] durchführen." Damit bist du der Wissenschaftler deines eigenen Lebens, mit 'ner offenen und neugierigen Einstellung, und kannst aus jedem Schritt lernen, auch wenn du das Ziel noch gar nicht kennst.

Lass' die Stoppuhr los. Konzentrier dich nicht mehr so auf Chronos, also die quantitative Definition von Zeit, sondern auf Kairos, wo es um die einzigartige Qualität jedes Augenblicks geht. Manage deine Energie, deine Konzentrationsfähigkeit und deine Emotionen, anstatt deine Minuten. Optimiere für die Tiefe der Erfahrung, nicht für die Geschwindigkeit, mit der du etwas erreichst. Denk' dran, im Leben geht's nicht darum, wie viel wir schaffen, sondern wie gut wir es machen.

Freunde dich mit der Aufschieberitis an. Prokrastination ist nicht der Feind, den man besiegen muss, sondern ein wichtiges Signal, dass irgendwas nicht stimmt – dass es da 'ne Diskrepanz gibt zwischen dem, was wir uns rational wünschen (Kopf), unseren emotionalen Bedürfnissen (Herz) und unseren praktischen Fähigkeiten (Hand). Geh' die Aufschieberitis neugierig an, um die Ursache zu finden und deinen Kurs anzupassen.

Akzeptiere Unvollkommenheit. Du kannst nicht in allem gleichzeitig spitze sein. Langfristige Exzellenz kommt nicht daher, dass man alles perfekt ausbalanciert, sondern dass man das priorisiert, was in dem Moment am wichtigsten ist. Identifiziere perfektionistische Muster, hinterfrage unrealistische Ziele und strebe nach bewusster Unvollkommenheit. Das ist kein dauerhafter Kompromiss, sondern die Chance, bewusst zu wählen, in welchen Bereichen deines Lebens oder deiner Arbeit du vorübergehend weniger perfekt bist, damit du in anderen glänzen kannst.

Entwirf Wachstums-Schleifen. Wenn du wachsen willst, ist Handeln ohne Nachdenken sinnlos. Übe dich in Metakognition, also dem Nachdenken über dein eigenes Denken, damit du nicht nur deine Gedanken und Gefühle wahrnimmst, sondern auch lernst, sie zu steuern. Durch diese mentale Achtsamkeit lebst du bewusster, triffst klügere Entscheidungen und entwickelst dich über automatische Reaktionen auf Herausforderungen hinaus.

Erweitere den Entscheidungsrahmen. Erfolg ist mehr als nur Wachstum. Du hast drei Möglichkeiten: Bleib' auf deinem Weg, wenn er dich erfüllt, pausier', wenn er dich unglücklich macht, oder schwenk' um, wenn es besser zu deinen sich verändernden Umständen passt. Jede Weggabelung ist 'ne Chance, zu lernen und zu wachsen; nimm dir Zeit, alle inneren und äußeren Faktoren zu berücksichtigen, bevor du dich entscheidest.

Tanz mit der Veränderung. Wenn sich die Melodie des Lebens plötzlich ändert, entspann dich und hör' zu. Bleib' flexibel. Erkunde deine subjektive Erfahrung neugierig, bevor du dich mit den objektiven Folgen der Veränderung auseinandersetzt. Dann kann Chaos zur Quelle der Transformation werden.

Such' dir Mitstreiter. Die Welt verändert sich nicht nur, sie wird auch immer komplexer. Nutze die Kraft des sozialen Austauschs, indem du aktiv in Gemeinschaften mitmachst. Pflege deine bestehenden Beziehungen bewusst. Teile dein Wissen und deine Fähigkeiten, um die kollektive Neugier zu fördern. Der Kontakt zu anderen erweitert nicht nur deinen Horizont und verstärkt deine Wirkung, sondern gibt dir auch ein Sicherheitsnetz, das dich widerstandsfähiger gegen Veränderungen macht.

Lerne öffentlich. Widersteh' dem Drang, dich hinter verschlossenen Türen zu verstecken. Lerne stattdessen öffentlich – teile nicht nur deine Erfolge, sondern auch deine Fehlstarts und Fehler. Zeig' vollen Einsatz. Praktiziere radikale Transparenz, damit dein Wachstum mit deinen wahren Zielen übereinstimmt. Feiere den Prozess genauso wie den Erfolg, der daraus entsteht.

Lass' dein Vermächtnis los. Anstatt hart für 'ne schöne Grabrede zu arbeiten, konzentrier dich auf die Gegenwart. Geh' das Leben mit Abenteuerlust an: Folge deiner Neugier und investiere deine Energie nicht in das, was man sich später mal über dich erzählen wird, sondern in die konkreten Auswirkungen, die du jetzt haben kannst.

Ich bin so gespannt, von deinem ersten kleinen Experiment zu hören. Denk' dran, du bist der Chef-Wissenschaftler deines Lebens. Es gibt keine allgemeingültige Formel. Du bist einzigartig, und nichts an deiner Zukunft ist in Stein gemeißelt. Egal, ob du zwanzig oder siebzig bist, du kannst dich in jede Richtung bewegen, die deine Neugier dir vorgibt.

In diesem Zwischenraum, den wir Leben nennen, befinden wir uns in einem ständigen Übergang von einer Identität zur nächsten, von einer Frage zur nächsten, 'ne Reihe von Wendungen, die uns immer wieder die Chance geben, die Welt kennenzulernen und uns mit anderen zu verbinden. Erfolg ist das lebenslange Experiment, herauszufinden, was dich so richtig lebendig macht.

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