Chapter Content
Also, ganz ehrlich, wer hätte gedacht, dass Giorgio Armani mal Medizin studiert hat, bevor er zum Modezar wurde? Oder Harrison Ford, der fünfzehn Jahre lang Zimmermann war, bevor Star Wars ihn zum Star machte? Und Papst Franziskus, der angeblich Türsteher in Buenos Aires war? Krass, oder?
Wir lieben ja Geschichten, die uns einen klaren Weg zeigen, aber viele Erfolgsgeschichten sind eben total anders. Die sind nicht linear, da geht’s eher um Neugier und darum, was man zusammen mit anderen auf die Beine stellt. Jeder Haken, jede Kurve bringt neue Erkenntnisse, die man dann später wieder nutzen kann, um was Positives zu bewirken.
Ben Tossell ist so ein Beispiel. Der hat anfangs versucht, 'ne App an Pubs in London zu verkaufen und ist voll auf die Nase gefallen. Dann hat er Social-Media-Anzeigen für 'ne Agentur gemacht und seinem Vater in der Kanzlei geholfen. Aber irgendwann, so um 2015, ist er auf Product Hunt gestoßen, so eine Art Online-Treffpunkt für Technik-Bastler.
Da wurden jeden Tag neue Projekte vorgestellt, von einfachen Prototypen bis zu fertigen Plattformen. Tossell war total fasziniert und hat sich von seinem Zuhause in Cardiff aus gedacht: "Hey, da will ich mitmachen!" Er hat dann Interviews mit Gründern transkribiert und die Projekte der Leute gepusht. Er meinte, er wollte einfach über Ideen quatschen, mit Leuten in Kontakt treten und helfen. Und was passiert? Product Hunt stellt ihn ein, um sich um die europäische Community zu kümmern.
Aber auch als Angestellter hat er weiter rumprobiert. Er hat mit Chatbots und KI-Kunstgeneratoren experimentiert. Und dann ist er über No-Code-Tools gestolpert, mit denen man digitale Produkte ohne viel Programmieren bauen kann. Er hat gemerkt, wie cool das für andere sein könnte und hat Makerpad gegründet, 'ne Plattform, auf der man lernt, wie man ohne Code was auf die Beine stellt. Er wollte damit andere ermutigen, ihre Ideen umzusetzen. Makerpad ist dann voll durchgestartet und hat Tausenden geholfen. Und 2021 wurde Makerpad von Zapier gekauft, einer Firma, die Milliarden wert ist.
Als dann ChatGPT rauskam und alle total auf KI abgefahren sind, hat Tossell wieder 'ne Chance gesehen, was Sinnvolles zu machen. Er hat Ben's Bites gestartet, 'nen Newsletter über KI, um anderen zu helfen, sich in dem ganzen Dschungel zurechtzufinden. Er wollte einfach mittendrin sein, von allen lernen und irgendwie 'nen kleinen Beitrag leisten. Und was soll ich sagen? Der Newsletter hatte im ersten Jahr über hunderttausend Abonnenten.
Und wer weiß, was Tossell als Nächstes macht? Er selbst wahrscheinlich auch nicht, aber das ist ja auch das Spannende. Er hat eben keinen vorgezeichneten Karriereweg, sondern lässt sich von seiner Neugier leiten, schaut, wo er sich weiterentwickeln kann, mit wem er zusammenarbeiten will und wie er was Positives bewirken kann. Das ist 'ne ziemlich lockere Lebenseinstellung, bei der es nicht nur darum geht, was man lernt und verdient, sondern auch darum, was man Gutes tut.
Wenn man sich von der Idee verabschiedet, dass die Karriere linear verlaufen muss, dann kann der Weg schon ganz schön kurvig werden. Aber jede Kurve bringt neue Erfahrungen, Lektionen und Kontakte. Und die Neugier und die Leute, die man trifft, die laden einen ein, über den eigenen Schatten zu springen. Die Bereitschaft, sich anzupassen, wird dann zur Superkraft, um in unserer unsicheren Welt zurechtzukommen. Und wenn man dann noch nach Möglichkeiten sucht, was zur Welt beizutragen, dann kriegt man sofort 'ne Bestätigung und 'nen Sinn, auch wenn der Weg sich verselbstständigt.
Klingt gut, oder? Aber es gibt natürlich auch 'ne Herausforderung: Wie lebt man das in 'ner Welt, in der fertige Schubladen und ordentliche Lebensläufe so wichtig sind?
Die meisten von uns wollen ja ein sinnvolles Leben führen. Aber oft suchen wir den Sinn im Jobtitel, in Beförderungen, in Uni-Abschlüssen oder in materiellen Dingen. Aber diese Belohnungen reichen nie. Wir sind dann wie in so einem Hamsterrad, immer auf der Suche nach dem einen Erfolg, der uns endlich das Gefühl gibt, unser Vermächtnis gesichert zu haben.
Der Wunsch nach einem Vermächtnis ist der Wunsch nach dem Beweis, dass unser Leben am Ende was bedeutet hat. Aber für jemanden, der 'nen unvorhersehbaren Weg geht, ist das kontraproduktiv. Denn ein Vermächtnis, das ist ja das Allerletzte, worauf man sich konzentrieren kann, weil das ja erst nach dem eigenen Ende kommt. Und weil man sich dann ständig fragt, was man erreicht hat, kann es passieren, dass man die Maßstäbe anderer wichtiger nimmt als seine eigenen. Und außerdem führt uns das zu der Idee, dass es nur darum geht, wie groß man was aufgebaut hat.
Um in jedem Alter, auf jedem Weg und nach den eigenen Vorstellungen erfolgreich zu sein, sollte man sich nicht auf das Vermächtnis konzentrieren, sondern auf die Generativität. Generativität ist ein psychologisches Konzept, das besagt, dass man sein persönliches Wachstum nutzen soll, um die Welt um sich herum positiv zu beeinflussen. Der Begriff kommt von dem Psychoanalytiker Erik Erikson, der das in den 50er-Jahren so definiert hat: Die Fähigkeit, die eigenen Interessen zu überwinden, um sich um jüngere und ältere Generationen zu kümmern.
Patrick O'Shaughnessy, ein Investor, hat mal gesagt: "Die beste langfristige Energiequelle ist eine wiederholte Handlung, die einen so beflügelt, dass man zu einem generativen Menschen wird, der die Energie nutzt, um Dinge für andere zu machen." Anstatt sich also darauf zu konzentrieren, was man hinterlässt, geht es bei der Generativität darum, was man jetzt gibt: aktiv zur Gemeinschaft beitragen, Chancen für andere schaffen und Erfahrungen teilen, damit alle zusammen wachsen können.
Generativität wird nicht daran gemessen, wie groß etwas ist, sondern wie tief die Verbindung im Hier und Jetzt ist. Es geht um die Gespräche, die man führt, die positiven Auswirkungen der Arbeit, die man leistet, und die Menschen, die man berührt. Im Gegensatz zum Vermächtnis, bei dem es oft darum geht, 'nen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, findet man die Generativität in den kleinen, alltäglichen Interaktionen und Beiträgen: in der Betreuung eines Kollegen, dem Wissen, das man in einer Community teilt, oder der Unterstützung einer lokalen Initiative. Diese Aktionen scheinen vielleicht bescheiden, aber sie haben 'ne positive Wirkung in Echtzeit und bereichern das Leben anderer.
So findet man den Sinn im Leben: indem man sich auf die täglichen Handlungen konzentriert und nicht auf den Inhalt der eigenen Grabrede. Wenn die Generativität im Mittelpunkt steht, dann ist die unmittelbare Wirkung der Handlungen die Motivation, die man braucht. Jeder Pakt, jede Veränderung, jedes "Was wäre wenn?" wird nicht nur zu einem Schritt auf dem eigenen Weg, sondern zu einer Chance, andere zu inspirieren und zu fördern. Die Karriere ist dann keine lineare Leiter mehr, die man alleine hochklettert, sondern ein nicht linearer Weg der gemeinsamen Entdeckung.
Der irische Dichter David Whyte hat es mal so formuliert: "Vielleicht ist das größte Vermächtnis, das wir von unserer Arbeit hinterlassen können, nicht, anderen Ehrgeiz einzuflößen, sondern das Gefühl, ein Privileg zu haben, einen Weg gefunden zu haben, dem man folgen kann, und dann die Erlaubnis gehabt zu haben, ihn zu gehen, oft mit anderen, mit all seinen Schwierigkeiten und kleinen Triumphen; das zugrunde liegende primäre Geschenk, ein vollwertiger Teilnehmer an der Konversation gewesen zu sein."
Im Grunde wollen wir alle einen Einfluss auf die Welt haben, damit wir sagen können: "Ich war hier." Aber wir sind ja jetzt hier. Ein gutes Leben zu führen, gute Ideen einzubringen und gute Beziehungen zu pflegen, das ist auch ambitioniert. Und mit ein paar einfachen Praktiken kann man die Kurven und Wendungen in generative Abenteuer verwandeln und so mit anderen zusammen wachsen – genau hier, genau jetzt.
Wenn man sein Leben auf Generativität ausrichtet, dann erkennt man, dass jede Kurve im Berufsleben nicht nur neue Fähigkeiten, Kenntnisse und Beziehungen bringt, sondern auch einzigartige Chancen, zum Wachstum und zur Entwicklung anderer beizutragen. Der nicht lineare Weg ermöglicht es, Werte zu schaffen, die für andere vielleicht nicht sofort ersichtlich sind.
Aber ohne die traditionellen Erfolgsmerkmale kann es schwierig sein, Glaubwürdigkeit aufzubauen und die Wirkung der Beiträge zu vermitteln. Aber zum Glück gibt es unzählige Möglichkeiten, ein generatives Leben zu führen, wenn man sich an die folgenden fünf Schlüssel hält.
Erstens: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Oder anders gesagt: erstmal machen.
In 'ner linearen Karriere gibt es 'ne klare Hierarchie: alle hinter einem und alle vor einem. Um 'ne neue Herausforderung anzunehmen, muss man beweisen, dass man die nötige Expertise hat, um befördert zu werden, und dann darauf warten, dass einem jemand die Erlaubnis gibt, anzufangen. Das schafft unnötige Hürden und schränkt die Möglichkeiten ein, was Sinnvolles zu machen.
Bei 'nem generativen Ansatz geht es darum, proaktiv Werte zu schaffen. Anstatt auf Erlaubnis oder Bestätigung zu warten, kann man die eigenen Ressourcen und Fähigkeiten nutzen, um greifbare Ergebnisse zu erzielen, die zeigen, dass man was bewegen kann. So ist Tossell auch an seine Projekte rangegangen: "Ich hab einfach mal was gemacht, weil ich in der Startup-Szene noch keinen Namen hatte. Dadurch hab ich meine Chancen erhöht. So bin ich da gelandet, wo ich bin."
Es ist wie bei Sportlern, die sich strategisch auf dem Spielfeld positionieren, die Richtung des Spiels vorhersehen und die Stärken ihres Teams nutzen, um entscheidende Spielzüge zu machen. Die Chancen erhöhen bedeutet, Umgebungen zu wählen, die voller Möglichkeiten stecken, und sich mit Leuten zu vernetzen, die sich auch für positive Veränderungen einsetzen. Sam Altman, ein Unternehmer und Investor, hat mal gesagt: "Glück ist keine unabhängige Variable, sondern steigt überproportional mit mehr Oberfläche – man trifft mehr Leute, stellt mehr Verbindungen zwischen neuen Ideen her, lernt Muster."
Und die Ergebnisse der Arbeit zu zeigen, ist eine der effektivsten Möglichkeiten, die Chancen zu erhöhen. Damit kommt man schneller in neue, interessantere Kreise als mit jedem Lebenslauf. Man beweist nicht nur, dass man Probleme lösen kann, sondern auch, dass man was draufhat. Carl Jung hat mal gesagt: "Egal wie isoliert und einsam man sich fühlt, wenn man seine Arbeit wirklich und gewissenhaft macht, werden unbekannte Freunde kommen und einen suchen." Wenn man regelmäßig relevante Arbeit leistet, schafft das Vertrauen in der Community, was wiederum die Chancen erhöht, von potenziellen Arbeitgebern, Investoren und Partnern entdeckt zu werden und neue Karrieremöglichkeiten zu eröffnen. Diese Glaubwürdigkeit eröffnet nicht nur neue Karrieremöglichkeiten, sondern ermöglicht es auch, 'ne größere positive Wirkung zu erzielen, indem man gleichgesinnte Partner anzieht.
Anstatt darauf zu warten, dass einem jemand die Kompetenz bescheinigt, sollte man Erfahrungen sammeln, indem man seine Interessen in die Tat umsetzt und sich darauf konzentriert, wie man für andere Werte schaffen kann. Der Designer Jack Butcher nennt das "genehmigungsfreies Lernen", Seth Godin spricht von der Praxis des "Veröffentlichens" von Arbeiten, Cal Newport spricht von der "Handwerker-Mentalität" – wie auch immer man es nennen will, man sollte nicht auf die Genehmigung warten, sondern einfach anfangen.
Wer sich für Eventplanung interessiert, sollte ein Event organisieren. Wer Softwareentwickler werden will, sollte 'ne App bauen und den Code veröffentlichen. Wer Koch werden will, sollte eigene Rezepte kreieren und in den sozialen Medien posten. Wer Fitnesstrainer werden will, sollte 'ne Reihe von Workout-Videos drehen und online stellen. Für Innenarchitektur könnte man einen Raum umgestalten und 'nen visuellen Blog über den Prozess erstellen. Das alles könnte man mit 'nem Pakt unterstützen.
Man sollte seine Arbeitsergebnisse teilen und sich nach und nach den Ruf erarbeiten, jemand zu sein, der ständig Werte für andere schafft. Spielen und experimentieren, ohne sich Gedanken über künstliche Meilensteine zu machen, sondern sich darauf konzentrieren, wie die Arbeit zur Entwicklung der Community beitragen kann. Auch wenn der Weg nicht linear verläuft, kommt die Bestätigung von den Kollegen von selbst, wenn man ständig experimentiert und seine Arbeit so einbringt, dass sie sich positiv auf die Umgebung auswirkt.
Zweitens: Seitentriebe wachsen lassen.
In der Pflanzenwelt spielen die Seitentriebe 'ne entscheidende Rolle, um die Pflanze fest im Boden zu verankern, die Wasseraufnahme zu erhöhen und die Nährstoffaufnahme zu erleichtern, die für Wachstum und Entwicklung erforderlich sind. Diese Wurzeln vergrößern das Gebiet des Wurzelsystems und ermöglichen der Pflanze den Zugang zu einem breiteren Spektrum an Ressourcen.
Wir reden oft von Weiterbildung, aber ein generativer Ansatz ermöglicht es, die Fähigkeiten seitlich zu erweitern. Andrew Abbott, ein Soziologe, hat mal erklärt: "Indem wir mehr Erfahrungen in unseren aktuellen Bedeutungsbereich einbeziehen und unseren Bereich erweitern, um mehr Dinge auf komplexere und abstraktere oder manchmal auch mehrdeutige Weise zu erfassen, ermöglichen wir uns im Grunde, mehr vom Leben in 'ner bestimmten Gegenwart, in 'nem bestimmten Jetzt zu erfahren." So wie die Seitentriebe für das Wachstum und die Widerstandsfähigkeit einer Pflanze unerlässlich sind, kann es auch helfen, in der heutigen, sich schnell entwickelnden Welt erfolgreich zu sein, wenn man über den eigenen Tellerrand hinausschaut. Während andere in ihrem Fachgebiet bleiben, indem sie ihre Fähigkeiten vertikal ausbauen, ermöglicht die interdisziplinäre Erfahrung, sich abzuheben und auf einzigartige Weise zu verschiedenen Bereichen beizutragen.
Man sollte sich ein Nebenprojekt außerhalb dessen suchen, was die Investoren Warren Buffett und Charlie Munger den Kernkompetenzbereich nennen – also Projekte, die den eigenen Interessen entsprechen, auch wenn sie nicht direkt mit dem Job zu tun haben. Diese Projekte können einem helfen, neue Fähigkeiten zu entwickeln, die es ermöglichen, zu verschiedenen Bereichen beizutragen und für andere Werte zu schaffen. Matic Jurglič, ein Softwareentwickler, hat sich zum Beispiel selbst beigebracht, wie man unglaublich lebensechte Betonskulpturen im 3D-Druckverfahren herstellt. Über seinen florierenden Etsy-Shop verkauft er Miniaturrepliken berühmter Denkmäler und Büsten von einflussreichen Persönlichkeiten wie Nikola Tesla, Frida Kahlo oder Epiktet und trägt dazu bei, Kunst und Geschichte einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Wie Jurglič sollte man Online-Learning nutzen, um sich notwendige neue Fähigkeiten außerhalb des eigenen Fachgebiets anzueignen. Man kann nach Konferenzen zu Themen suchen, über die man wenig weiß, um neue Ideen kennenzulernen und neue Leute zu treffen. Man kann sich Mentoren suchen, die einem bei der Entwicklung der Interessen helfen können. Während man sein Wissen und sein Netzwerk erweitert, sollte man nach einzigartigen Möglichkeiten Ausschau halten, die eigenen Fähigkeiten so einzusetzen, dass sie anderen zugute kommen und unerfüllte Bedürfnisse befriedigen.
Man kann seine lateralen Fähigkeiten nutzen, um Werte zu schaffen und andere positiv zu beeinflussen, egal ob man selbstständig ist oder in 'ner Organisation arbeitet. Margaux Varipatis, 'ne Vizepräsidentin für Geschäftsentwicklung bei Universal Music, hatte ursprünglich gekündigt, um sich dem Coaching zu widmen, aber ihr Arbeitgeber bot ihr ein Hybridmodell an. Diese Vereinbarung ermöglicht es ihr, ihren Kollegen jede Woche 'nen halben Tag lang Coachings zu geben und so zu ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung beizutragen, während sie gleichzeitig die Sicherheit ihres Jobs behält. Sie sagte mal: "Ich dachte, es gäbe keine Möglichkeit, das Coaching auszuprobieren und meinen Job zu behalten. Es ist schade, dass wir diese Gespräche selten führen, weil wir nicht denken, dass dieses Modell für uns verfügbar ist."
Die Entwicklung lateraler Fähigkeiten ist 'ne gute Möglichkeit, ein generatives Leben zu führen, das es einem ermöglicht, was zu bewirken, unabhängig vom Beschäftigungsstatus. Indem man sein Wissen über verschiedene Disziplinen hinweg erweitert und Kontakte zu verschiedenen Denkern pflegt, kann man Herausforderungen auf innovative Weise angehen und zur Lösung komplexer Probleme beitragen, die 'ne interdisziplinäre Perspektive erfordern. Im Laufe der Zeit wird man 'nen unverwechselbaren Atlas an Fähigkeiten erstellen, der einen in die Lage versetzt, einzigartige Möglichkeiten zu erkennen, das Leben anderer positiv zu beeinflussen.
Drittens: Die Wirkung vor das Image stellen.
Die Autorin Anna Quindlen hat mal gesagt: "Als ich die New York Times verließ, um Vollzeitmutter zu sein, sagten die Leute, ich sei verrückt. Als ich sie dann wieder verließ, um Vollzeitautorin zu sein, sagten sie wieder, ich sei verrückt. Aber ich bin nicht verrückt. Ich bin glücklich. Ich bin nach meinen eigenen Maßstäben erfolgreich. Denn wenn der Erfolg nicht nach den eigenen Maßstäben erfolgt, wenn er für die Welt gut aussieht, sich aber im Herzen nicht gut anfühlt, dann ist es kein Erfolg."
Auch wenn 'ne klare Personal Brand kurzfristig beeindruckend wirken mag, kann sie letztendlich das Potenzial einschränken, im Hier und Jetzt Werte zu schaffen. Erfolg hat man, wenn man 'nen Weg geht, der es einem ermöglicht, die Welt um sich herum positiv zu beeinflussen, auch wenn das nicht den Erwartungen der Gesellschaft entspricht. Wie die ehemalige Magazinredakteurin Farrah Storr sagt: "Du bist keine Ware. Du bist ein sich ständig verändernder Mensch mit 'ner komplexen Bandbreite an Emotionen, Bedürfnissen und Interessen." Wenn man diese Flexibilität annimmt, kann man sich anpassen und seine Wirkung mit seinen authentischen Ambitionen in Einklang bringen.
Im Laufe der Geschichte haben viele Menschen bedeutende Beiträge zur Gesellschaft geleistet, indem sie sich geweigert haben, sich auf eine einzige Rolle festlegen zu lassen. Hedy Lamarr, die vor allem als Filmschauspielerin bekannt war, erlaubte sich, ihr Interesse an Technologie zu erforschen und war Co-Erfinderin einer frühen Version des Frequenzsprungverfahrens, das die Grundlage für die moderne drahtlose Kommunikation bildet. Vera Wangs Wechsel vom Eiskunstlauf und Journalismus zum Modedesign in ihren Vierzigern ermöglichte es ihr, 'ne einzigartige Perspektive in die Branche einzubringen und andere zu inspirieren, ihre Träume in jedem Alter zu verwirklichen. Tim Ferriss, der seine Karriere in der Datenspeicherung begann, hat seine vielfältigen Erfahrungen in den Bereichen Unternehmertum, Schreiben und Investieren genutzt, um über seinen Blog, Podcast und seine 4-Stunden-Buchreihe wertvolle Einblicke und Werkzeuge für das persönliche Wachstum mit Millionen von Lesern zu teilen.
Wenn man seine Karriere mit seiner Neugier entwickeln lässt, eröffnet das neue Wege, für andere Werte zu schaffen. Ein Finanzexperte kann innovative Lösungen entwickeln, die Finanzdienstleistungen für benachteiligte Bevölkerungsgruppen zugänglicher machen. Ein Bibliothekar könnte Podcasts nutzen, um Wissen zu vermitteln und andere zu inspirieren, neue Ideen zu entdecken. Mit einem betrieblichen Gesundheitstraining könnte ein Personalreferent den Mitarbeitern helfen, ein gesünderes und erfüllteres Leben zu führen, sowohl im Job als auch privat. Und ein Mechaniker mit 'nem Interesse an Kunst kann Metallskulpturen schaffen, die anderen Freude und Schönheit bringen.
Der Aufstieg von Multipotenzialisten, Slashies und Neo-Generalisten, die Portfolio-Karrieren aufbauen, spiegelt die wachsende Erkenntnis wider, dass unsere Beiträge nicht auf ein einziges Gebiet beschränkt sein müssen. Multihyphen-Profis – also Leute, die so viele verschiedene Tätigkeiten ausüben, dass sie mehrere Bindestriche brauchen, um ihre Arbeit zu beschreiben – gab es früher hauptsächlich in der Unterhaltungsindustrie, wo man oft 'nen Schauspieler-Sänger-Songwriter antraf, aber heute sind sie in vielen Bereichen üblich. Indem sie ihre vielfältigen Talente und Interessen kombinieren, finden Multihyphenate neue Wege, Werte zu schaffen und komplexe Herausforderungen anzugehen, die interdisziplinäre Lösungen erfordern. Die Karriere-Chamäleonisierung ist nicht nur 'ne Frage der persönlichen Erfüllung, sondern stellt 'ne Verlagerung hin zu 'nem generativeren Arbeitsansatz dar, bei dem der Fokus darauf liegt, die eigenen einzigartigen Kombinationen von Fähigkeiten und Erfahrungen zu nutzen, um anderen zu helfen und sinnvolle Veränderungen voranzutreiben.
Viertens: Den Kreislauf schließen, um Türen zu öffnen.
Ein Weg, der im Zickzack durch generative Experimente führt, kann von außen betrachtet verwirrend wirken. Viele innovative Denker und Macher haben jedoch nichtlineare Karrieren miteinander verwoben, indem sie konsequent jeden Versuch abgeschlossen und ihre schwer erarbeiteten Erkenntnisse geteilt haben. Auf diese Weise verwandeln sie jeden Versuch in 'nen weiteren Faden, der sich zu 'ner Leinwand aus Fachwissen zusammenfügt, das auf realen Erfahrungen basiert und das sie dann nutzen können, um für andere Werte zu schaffen.
Wenn man konsequent das zu Ende bringt, was man anfängt, und über die gewonnenen Erkenntnisse nachdenkt, auch wenn das Ergebnis nicht das war, was man erwartet hat, sehen die Leute einen als jemanden, der die Initiative ergreift, etwas durchzieht und aus jeder Erfahrung Erkenntnisse gewinnt. Den Kreislauf zu schließen, demonstriert Zuverlässigkeit und Verantwortlichkeit sowie die Fähigkeit, anderen bei der Bewältigung ähnlicher Herausforderungen zu helfen – Eigenschaften, die Vertrauen aufbauen und Türen zu neuen Möglichkeiten öffnen. Dieser Ruf kann dazu führen, dass mehr Gleichgesinnte einen als potenziellen Mitarbeiter suchen.
Serienunternehmer verkörpern dieses Prinzip. Sie teilen oft detaillierte "Postmortems" ihrer gescheiterten Unternehmungen, in denen sie transparent analysieren, was schiefgelaufen ist und was sie gelernt haben. Auf diese Weise erhalten sie nicht nur das Vertrauen ihrer Investoren und Teammitglieder, sondern tragen auch zum kollektiven Wissen der Unternehmerschaft bei und helfen anderen, ähnliche Fallstricke zu vermeiden und auf ihren Erkenntnissen aufzubauen. Sogar Scheitern wird generativ.
Als Evan Baehrs Startup Outbox zusammenbrach, schrieb er 'nen ausführlichen Postmortem, in dem er analysierte, warum das Geschäftsmodell nicht haltbar war. Dieses Bekenntnis, den Kreislauf zu schließen, indem er wichtige Erkenntnisse transparent teilte, ermöglichte es ihm, das Vertrauen der Investoren zu erhalten und das Team des Unternehmens und das, was von seiner Finanzierung übrig war, zu nutzen, um daraus ein völlig neues Unternehmen zu machen, Able Lending. Heute ist Baehr zur Verkörperung eines generativen Lebens geworden. Er ist Managing Partner bei 'nem Risikokapitalfonds, der sich auf menschliches Wachstum konzentriert, hat ein Buch geschrieben, unterrichtet an der Universität von Texas und moderiert 'nen Bildungspodcast. Indem Baehr konsequent reflektiert und seinen nächsten Wachstumszyklus mit den kollektiven Lehren der Vergangenheit beginnt, hat er Rückschläge in Sprungbretter verwandelt.
Den Kreislauf zu schließen kann so einfach sein wie das Abhalten eines Debriefing-Meetings oder das Schreiben eines internen Memos bei der Arbeit – wobei man wieder die Vorlage Plus Minus Next verwenden kann, um zu erklären, was gut gelaufen ist, was hätte besser gemacht werden können und worauf man sich als Nächstes konzentrieren wird. Bei größeren Projekten könnte man in Erwägung ziehen, 'ne Fallstudie zu schreiben, die Interviews mit wichtigen Beteiligten enthält. Ein paar Dankesschreiben zu schicken, ist auch 'ne tolle Möglichkeit, den Kreislauf zu schließen. Welches Format man auch wählt, das Ziel ist es, das Experiment zu 'nem klaren und bewussten Abschluss zu bringen, die gewonnenen Erkenntnisse zu destillieren und sie so zu teilen, dass sie anderen zugute kommen.
Den Kreislauf konsequent zu schließen, schafft Vertrauen in einen als Mensch, der das Engagement für Lernen und Wachstum in jede Zusammenarbeit einbringt, insbesondere in solche mit einzigartigen Herausforderungen und unklaren Ergebnissen. Auch wenn der Weg nicht die traditionellen Meilensteine aufweist, die in 'ner linearen Karriere erwartet werden, werden die Leute wissen, dass sie sich darauf verlassen können, dass man anfängt, unterwegs lernt und seine Erkenntnisse so teilt, dass sie zum Gemeinwohl beitragen – auch wenn man scheitert, und vielleicht gerade dann.
Fünftens: Unterwegs spielen.
Ein generativer Arbeitsansatz erkennt die Bedeutung von Verspieltheit neben Professionalität an. Verspieltheit fördert Kreativität, Erkundung und Innovation. Freude an der gegenwärtigen Tätigkeit zu finden, kann zu Entdeckungen führen, die sich positiv auf die Karriere, andere und die Welt um uns herum auswirken, und zwar auf 'ne Weise, die wir uns anfangs vielleicht nicht vorgestellt haben.
Rory Sutherland, der stellvertretende Vorsitzende von Ogilvy UK und Mitbegründer der Behavioural Science Practice, drückt es so aus: "Es ist viel einfacher, wegen Unlogik gefeuert zu werden als wegen Fantasielosigkeit. Das Fatale ist, dass die Logik einen immer genau an den gleichen Ort wie die Konkurrenten bringt." Was an der Oberfläche albern erscheint, kann zu transformativen Ergebnissen führen, gerade weil es frei von Sachzwängen funktioniert. Diese unkonventionellen Ansätze führen oft zu Lösungen und Ideen, die unerfüllte Bedürfnisse ansprechen und auf unerwartete Weise Werte schaffen.
Chelsey Whites Weg zeigt, wie spielerische Generativität sowohl zu persönlicher Erfüllung als auch zu Werten für andere führen kann. White begann zum Spaß Kuchen zu backen und sie zu filmen. Sie erklärte: "Ich brauchte einfach nur 'nen kreativen Ausgleich." Als die Leute anfingen zu fragen, wie sie ihre Kuchen bestellen könnten, erkannte sie, dass ihr persönlicher kreativer Ausgleich in 'ne Möglichkeit verwandelt werden konnte, anderen Freude zu bereiten. Ungefähr ein Jahr nach dem Verkauf ihrer Kuchen begann sie, 'nen ordentlichen Gewinn zu erzielen. Nach vier Jahren wechselte sie dazu, Vollzeit Kuchen zu backen. Aber bis heute konzentriert sie sich darauf, Spaß zu haben. Sie sagte: "Wenn es einem keinen Spaß macht und man nur versucht, Geld zu verdienen, glaube ich nicht, dass man erfolgreich sein wird."
Experimente als "nur zum Spaß" zu bezeichnen, nimmt den Druck, bestimmte Erwartungen zu erfüllen, sowohl selbst auferlegte als auch von anderen, was dazu führen kann, dass auf unerwartete Weise Werte geschaffen werden. Nehmen wir den Fall des Unternehmers Josh Pigford, der Dutzende von Unternehmungen gestartet hat, darunter 'nen Actionfigurenladen, 'nen Quiz-Baukasten, 'ne App zur Paketverfolgung, 'ne Online-Community für Mopsbesitzer, 'nen Vermögensverwaltungstool, 'nen Simulationsspiel für die Musikindustrie und handgefertigte Haushaltswaren. Wie entscheidet er, an welchen Experimenten er weiterarbeiten wird? Er erzählte mir: "Ich werde etwas abschalten, wenn es mir keinen Spaß mehr macht." Nicht alle von Pigfords Unternehmungen waren exponentiell erfolgreich, aber viele von ihnen haben das Leben ihrer Kunden positiv beeinflusst, indem sie einzigartige Bedürfnisse befriedigten oder unterhaltsame Erlebnisse boten. Ein Beispiel ist das kleine, aber profitable Geschäft, das aus seinem Experiment mit dem Lasergravieren von Tweets in Holz hervorging.
Verspieltheit in die Arbeit zu bringen, kann einen befreien, Ideen zu testen, bei denen man nur wenig Wissen hat – und genau diese Art von Ideen könnte nicht nur 'ne wichtige Auswirkung auf die Karriere, sondern auch auf das Leben anderer haben. Indem man ungewöhnliche Wege geht und Probleme auf unterhaltsame und intellektuell anregende Weise neu formuliert, eröffnet man neue Möglichkeiten, Werte zu schaffen und 'nen positiven Unterschied in der Welt zu bewirken.
Letztendlich ist das stärkste Werkzeug, das man zur Verfügung hat, die Fähigkeit, seine Karriere so neu zu erfinden, neu zu gestalten und umzugestalten, dass sie für sich selbst und für andere Werte schafft, während sich die Welt um einen herum selbst verändert.
Denken wir mal an die früheren Karriereentscheidungen und Projekte, an denen wir gearbeitet haben. Seien wir ehrlich zu uns selbst: Hätten wir vorhersagen können, welche davon gut laufen würden, welche scheitern würden, welche neue Türen öffnen würden, welche Spaß machen würden, welche 'ne Qual wären?
Wenn man es schafft, sich von der Rückschau-Verzerrung zu befreien, wird man feststellen, dass man keine Ahnung hatte, wohin jede Entscheidung einen führen würde und wie sich der Weg anfühlen würde. Einige unserer scheinbar harmlosesten Entscheidungen können zu überraschenden Ergebnissen führen, einige unserer aufregendsten Projekte können verpuffen.
Diese Unberechenbarkeit ist kein Fehler, sondern ein Merkmal eines generativen Lebensansatzes. Indem man das Unbekannte annimmt und für den Zufall offen bleibt, schafft man Raum für unerwartete Möglichkeiten – Möglichkeiten, zu lernen, zu wachsen und auf 'ne Weise Werte zu schaffen, die man sich anfangs vielleicht nicht vorgestellt hat.
Man sollte sich auf den gegenwärtigen Moment konzentrieren und sich fragen: Wie kann ich meine Fähigkeiten und Erfahrungen nutzen, um die Menschen um mich herum jetzt positiv zu beeinflussen?
Wir sind eine Leinwand, die sich entwickelt, 'ne Geschichte, die sich entfaltet, ein großes Werk, das in Arbeit ist. Alles, was wir tun können, ist, uns 'ne Welt voller Möglichkeiten vorzustellen und weiter zu experimentieren, bis wir herausfinden, was funktioniert. Jede Erfahrung, egal ob Erfolg oder Misserfolg nach herkömmlichen Maßstäben, öffnet neue Türen, die man mit neuen Fähigkeiten und Weisheit durchschreiten wird. "Was für ein Abenteuer!", das ist es, was wir in ein paar Jahren ausrufen wollen, wenn wir auf unseren Weg zurückblicken und all die Zickzacklinien und Fragezeichen sehen, die für 'nen experimentellen Lebensansatz charakteristisch sind.
Letztendlich geht es darum, ein generatives Leben zu führen, das Abenteuer zu genießen, nicht zu wissen, wohin der Weg einen führen wird, und darauf zu vertrauen, dass man unterwegs Erfüllung finden wird. John Keats hat mal geschrieben, dass das Leben zwar vergänglich und manchmal voller Dunkelheit ist, aber die Schönheit, die man finden kann, denen, die sie suchen, 'ne unaufhörliche Quelle des Wunders bietet.
Das Leben ist für die Suche gemacht – nicht für 'nen vorgegebenen Zielort, sondern für die Freude am Entdecken und die Befriedigung zu wissen, dass die Bemühungen 'nen positiven Unterschied in der Welt machen. Also los geht's, mit offenem Geist und großzügigem Herzen.