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Calculating...

Ja, hallo erstmal, äh, also, wo fangen wir denn da am besten an? Ich wollte heute mal so ein bisschen... ja, wie soll ich sagen...über das Thema Umbrüche sprechen. Veränderung, so dieses ganze Ding, ne?

Kennst du das, wenn einfach alles anders kommt als geplant? So richtig, zack, bumms, alles auf einmal? Is' ja klar, kennen wir alle, oder? Mir fiel da nämlich diese Geschichte ein, diese alte chinesische Geschichte, von dem Bauern und seinem Pferd. Das Pferd läuft weg, alle Nachbarn kommen an und sagen: "Oh, wie schrecklich!" Und der Bauer sagt nur: "Vielleicht."

Am nächsten Tag kommt das Pferd mit sieben Wildpferden zurück. "Oh, wie toll!", rufen die Nachbarn. Der Bauer wieder: "Vielleicht." Dann bricht sich der Sohn des Bauern ein Bein beim Versuch, eines der Wildpferde zu zähmen. "Oh, wie schlimm!", die Nachbarn. "Vielleicht", sagt der Bauer. Und dann kommen Soldaten, um junge Männer für den Krieg zu rekrutieren, aber den Sohn mit dem gebrochenen Bein lassen sie zurück. "Oh, wie fantastisch!", die Nachbarn. Und der Bauer, ja, du ahnst es schon: "Vielleicht."

Klar, kennen viele diese Parabel, aber trotzdem tun wir uns so schwer, Veränderungen einfach mal ohne Urteil anzunehmen. Echt komisch, oder? Da gibt's aber auch Ausnahmen, wie zum Beispiel Michael Singer, der war Softwareentwickler und wollte eigentlich Wirtschaftsprofessor werden. Aber, na ja, das Leben hat da wohl andere Pläne gehabt.

Nach so 'ner Art "Vielleicht"-Erfahrung – also kleine Krisen, die dann doch irgendwie was Gutes gebracht haben – hat er beschlossen, das Leben einfach so zu nehmen, wie's kommt. Schwierigkeiten und Chancen annehmen, ohne sie gleich durch die Brille seines Egos zu bewerten. Und dieser flexible Umgang hat ihm dann zu unerwartetem Erfolg verholfen. Er hat zum Beispiel 'ne Softwarefirma gegründet, ein gemeinschaftliches Wohnprojekt ins Leben gerufen und mehrere Bestseller geschrieben.

Und dann kam der Hammer: Er musste als CEO seiner Firma zurücktreten, wegen 'ner FBI-Untersuchung, die dann aber eingestellt wurde. Während der Untersuchung blieb er cool, hat den ganzen Prozess geduldig über sich ergehen lassen. Und selbst als sein Name reingewaschen war, aber er trotzdem die Führung abgeben musste, hätte er ja total verbittert sein können. Aber stattdessen hat er das Ergebnis akzeptiert und sich lieber auf die Zukunft gefreut, anstatt in der Vergangenheit zu wühlen.

Wenn also diese Art des "Sich-Treiben-Lassens", ohne aber aufzugeben, Türen öffnen kann, von denen wir gar nicht wussten, dass es sie gibt, warum tun wir uns dann so schwer damit, flexibel zu bleiben, wenn's mal richtig kracht?

Ja, wenn's mal kracht...

Jeden Tag passieren ja so kleine, unerwartete Dinge. Jemand sagt was, was du nicht erwartet hast, 'n Freund ruft an, von dem du lange nix gehört hast, du findest Geld in deiner Jackentasche, das Wetter ändert sich plötzlich. Solche Sachen sind ja meistens kein Problem, da machen wir mal 'ne kleine Anpassung oder freuen uns sogar drüber.

Aber richtige Umbrüche, "Disruptionen", das ist schon 'ne andere Hausnummer. Das kommt ja vom lateinischen "disruptus", was so viel heißt wie "gewaltsam trennen, auseinanderbrechen". Und das beschreibt eigentlich ganz gut, warum sich Umbrüche so schmerzhaft anfühlen: Sie reißen 'ne fette Lücke zwischen dem, was wir erwartet haben, und dem, was wirklich passiert. Das sind die Stürme, die uns wirklich auf die Probe stellen und uns zeigen, wie zerbrechlich unsere Pläne eigentlich sind.

Wie gestresst wir von so 'nem Umbruch sind, hängt davon ab, wie stark wir uns anpassen müssen. Also, je mehr wir uns ändern müssen, desto heftiger der Umbruch. Deshalb können sogar freudige Ereignisse wie Hochzeiten oder Feiertage als "disruptiv" empfunden werden, weil sie unseren Alltag so krass verändern.

Besonders schlimm ist es, wenn Umbrüche unsere wichtigen Projekte durcheinanderbringen. Unsere Pläne und die Rollen, die wir uns vorstellen, geben uns ja so ein Gefühl von Kontrolle in diesem ganzen Chaos. Und wenn da irgendwas dazwischenfunkt, dann fühlt sich das nicht nur nach 'ner Richtungsänderung an, sondern wie 'n direkter Angriff auf unsere Identität und unseren Platz in der Welt. Und das kann echt wehtun. Disruptive Ereignisse und Stressoren werden ja oft mit Angstzuständen und Depressionen in Verbindung gebracht. Viele Psychologen glauben sogar, dass solche Ereignisse 'ne größere Rolle bei der Entstehung von psychischen Erkrankungen spielen als die Genetik.

Deshalb predigen Philosophen und spirituelle Lehrer schon seit Jahrtausenden, dass wir lernen müssen, loszulassen. Im Buddhismus heißt es, dass Leid aus der Anhaftung an Wünsche entsteht, auch an den Wunsch, Kontrolle über Ergebnisse zu haben. Der Taoismus spricht von "Wu Wei", was man so als "Handeln ohne Anstrengung" übersetzen kann. Das heißt aber nicht, dass wir nix tun sollen, sondern dass wir im Einklang mit dem Fluss des Lebens handeln sollen, ohne Zwang oder Widerstand. Und in der hinduistischen Philosophie gibt's das Konzept des "Vairagya", die Losgelöstheit, die uns mehr innere Ruhe ermöglicht.

Und auch die westliche Wissenschaft kommt langsam dahinter, dass es gut ist, sich dem Moment hinzugeben und mit dem Strom zu schwimmen. Studien zeigen, dass es zu chronischem Stress führen kann, wenn wir ständig versuchen, alles zu bekämpfen und zu reparieren, was schiefgeht. Und dass eins der Kennzeichen psychischen Wohlbefindens die Fähigkeit ist, sich flexibel an Veränderungen anzupassen. Also, nicht das Chaos zu bekämpfen, sondern es anzunehmen.

Dabei wird unterschieden zwischen "aktiver Akzeptanz" und "resignativer Akzeptanz". In beiden Fällen geben die Leute ihre vergeblichen Versuche auf, das zu kontrollieren, was sie nicht ändern können. Aber ihre Einstellung und ihre Sichtweise auf das Leben sind unterschiedlich. "Aktive Akzeptanz bedeutet, eine negative, schwierige Situation anzuerkennen und konstruktiv damit umzugehen", sagen Yuka Maya Nakamura und Ulrich Orth von der Universität Bern. "Resignative Akzeptanz bedeutet auch, dass man keine Maßnahmen mehr ergreift, aber diese Verhaltensweise ist mit negativen Erwartungen an die Zukunft und einem Verlust der Hoffnung verbunden." Ihre Forschung zeigt, dass nur die aktive Akzeptanz mit einer besseren psychischen Gesundheit verbunden ist, weil die Menschen ihre Energie in konstruktivere Maßnahmen lenken, um ihr Leben zu gestalten.

Beim Umgang mit Umbrüchen geht's also nicht darum, die Hoffnung komplett aufzugeben oder blind an 'ner positiven Einstellung festzuhalten. Sondern um 'nen Mittelweg: Ein aktives Annehmen der Unvorhersehbarkeit des Lebens. Der Schlüssel ist, deine eigene Version des "Vielleicht" des Bauern zu entwickeln.

Krisenzeiten sind 'ne Chance, den Griff nach den Ergebnissen zu lockern und trotzdem weiterzumachen. Selbst wenn's mal richtig scheiße läuft, können wir uns selbst 'ne wichtige Botschaft senden: Unser Wert hängt nicht von perfekten Bedingungen oder Ergebnissen ab, sondern von unserer Verpflichtung uns selbst und unserem Weg gegenüber. Deine Aufgabe ist es, dich an deine Vereinbarung zu halten und der Welt zu erlauben, dir Informationen zu liefern. Einfach weiterzumachen – ein Akteur des Wandels in einer Welt zu sein, die sich ständig verändert – kann dir helfen, selbstbewusster mit Schwierigkeiten umzugehen und besser auf zukünftige Rückschläge vorbereitet zu sein.

Wie Vivian Greene sagt: "Das Leben besteht nicht darin, darauf zu warten, dass der Sturm vorüberzieht. Es geht darum, zu lernen, im Regen zu tanzen." Das Annehmen von Umbrüchen macht dich nicht passiv, sondern agil.

Ja, agil bleiben... Wie geht das denn jetzt konkret?

Also, Umbrüche unterbrechen ja zwangsläufig unsere einstudierten Routinen, aber wir können lernen, mit ihnen zu tanzen. Um wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen, gibt's eigentlich zwei Schritte, wie so ein simpler Grundschritt im Volkstanz, ne? Zuerst musst du das subjektive Gefühl mit Neugier erforschen, bevor du dich ruhig den objektiven Problemen stellst.

Obwohl diese beiden Schritte jetzt nicht so formell sind, wie ich sie gleich beschreiben werde, findest du sie in vielen Denkrichtungen. Der Stoizismus empfiehlt, in erster Linie einen Zustand der Ruhe zu entwickeln, unabhängig von den äußeren Umständen. Erst dann kannst du Situationen logisch analysieren, um festzustellen, was in deiner Kontrolle liegt und was nicht. Viele moderne Therapieformen bestehen daraus, ungesunde emotionale Reaktionen zu erkennen, die unser Glaubenssystem verzerren, und dann in 'ner zweiten Phase dieses Bewusstsein zu nutzen, um die entsprechenden unangepassten Verhaltensweisen zu ändern.

Michael Singer kam nach jahrelanger innerer Arbeit zu dem gleichen Schluss: "Ich konnte sehen, dass das Üben des Loslassens eigentlich in zwei ganz unterschiedlichen Schritten erfolgte: Erstens lässt man die persönlichen Reaktionen von Zuneigung und Abneigung los, die sich im eigenen Verstand und Herzen bilden; und zweitens, mit dem daraus resultierenden Gefühl der Klarheit, schaut man einfach, was die Situation, die sich einem entfaltet, von einem verlangt."

Schritt Eins: Die subjektive Erfahrung verarbeiten.

Ein Umbruch erschüttert unser emotionales Zentrum. Der erste Schritt ist, innezuhalten und sich diesen Emotionen zuzuwenden. Ein schneller Herzschlag, ein zusammengebissener Kiefer, flache Atmung, vermehrtes Schwitzen, ein flaues Gefühl im Magen... Weil das Gehirn ähnlich auf alle Bedrohungen reagiert, egal ob lebensbedrohlich oder nicht, können negative Emotionen, die nicht richtig verarbeitet werden, unsere Fähigkeit beeinträchtigen, Situationen zu beurteilen, Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen.

Unangenehme Emotionen sind nicht grundsätzlich schlecht. Emily Willroth, 'ne Psychologin an der Washington University in St. Louis, sagt: "Angst kann dir helfen, dich 'ner potenziellen Bedrohung zu stellen, Wut kann dir helfen, für dich selbst einzustehen, und Trauer kann anderen Menschen signalisieren, dass du ihre soziale Unterstützung brauchst." Es ist unsere Interpretation unserer Emotionen, die Leid verursachen kann. Du musst diese körperlichen Reaktionen in 'ne Sprache übersetzen, die dein Verstand verstehen kann.

Dafür können wir 'ne Technik verwenden, die Psychologen "affektives Benennen" nennen. Das hilft dir, deine physiologischen Reaktionen besser zu steuern, indem du deine emotionalen Zustände benennst. Studien haben gezeigt, dass das Benennen unserer Emotionen zu höherer Gehirnaktivität in unserem präfrontalen Kortex führt, dem Teil des Gehirns, der für die Exekutivfunktionen zuständig ist. Also, wie wir in Kapitel 4 besprochen haben, das Organisieren, Entscheidungen treffen und die Aufmerksamkeit fokussieren. Es reduziert auch die Aktivität in der Amygdala, einem Bereich, der 'ne wichtige Rolle bei der emotionalen Verarbeitung und der Kampf-oder-Flucht-Reaktion spielt.

Affektives Benennen ist buchstäblich "Gefühle in Worte fassen". Wenn du das tust, kristallisieren sich vage Ängste zu 'ner klaren Reihe von festen Emotionen heraus. James W. Pennebaker, der Pionier der Schreibtherapie, erklärte, dass das Benennen unserer Emotionen unser Gehirn von der belastenden Aufgabe befreit, sie zu verarbeiten. Sobald du diese Worte hast, ist es viel einfacher, ihre Ursache zu erforschen und die Probleme anzugehen, die diesen Gefühlen zugrunde liegen.

Sagen wir mal, du veranstaltest 'n Firmenevent und einer deiner Lieferanten ist mit seiner Lieferung zu spät. Oder die kurzfristige Absage eines Kunden führt dazu, dass dein Team sein Quartalsziel nicht erreicht. 'N Workshop muss umstrukturiert werden, weil einer der Redner seinen Flug verpasst hat. Oder vielleicht ist es dein Flug, der gestrichen wurde, und du kannst nicht an 'ner Konferenz teilnehmen, um 'nen Vortrag zu halten.

Frag dich einfach: Was fühle ich gerade? Du musst nicht mal ganze Sätze schreiben. Es reicht, wenn du 'ne Liste mit Adjektiven notierst, die deine Emotionen beschreiben. Zum Beispiel: angespannt, besorgt, nervös, unruhig, beunruhigt. Das Ganze dauert vielleicht fünf Minuten. Du kannst 'n Tagebuch, 'ne Notizen-App oder 'nen Zettel aus dem Papierkorb benutzen. Du kannst es beim Spazierengehen machen, indem du den Sprachrekorder deines Handys benutzt, oder über jedes Medium, das so wenig Reibung wie möglich zwischen gefühlter Emotion und verbalem Ausdruck erzeugt.

Wenn's dir schwerfällt, 'ner bestimmten Emotion 'nen Namen zu geben, kannst du 'ne Metapher verwenden, um zu beschreiben, wie du dich fühlst. Zum Beispiel hat die Forschung gezeigt, dass emotionale Zustände eng mit Landschaften verbunden sind. Landschaften, die als sicher und ressourcenreich wahrgenommen werden, rufen eher positive Emotionen hervor. Dagegen werden dichte Wälder oder extrem offene Wüsten eher negativ wahrgenommen, wegen der versteckten Gefahren oder dem Mangel an Ressourcen. Dieser Effekt ist so stark, dass er auch bei gemalten Landschaften noch anhält. Du kannst diese ursprüngliche Verbindung nutzen, um deine Emotionen auf intuitivere Weise auszudrücken. Vielleicht ist dein Gefühl ein majestätischer, aber furchterregender Berg, ein riesiger und einsamer Ozean, ein Sandsturm über 'ner trostlosen Wüste oder 'ne große weiße Wolke über den Klippen 'ner winzigen Küstenstadt.

Es ist ganz normal, 'n gewisses Maß an Stress zu empfinden, wenn man mit 'nem Umbruch konfrontiert wird. Das Beste ist, die Emotion mit Neugier und Selbstmitgefühl zu verarbeiten, damit du ruhig mit den Konsequenzen umgehen kannst.

Schritt Zwei: Die objektiven Konsequenzen bewältigen.

Sobald du die emotionalen Auswirkungen des Umbruchs bewältigt hast, kannst du dich den praktischen Auswirkungen zuwenden. Die Auswirkungen jedes Ereignisses sind wie Wellen im Wasser. Der Umbruch ist am Punkt des Aufpralls offensichtlich, aber seine Wirkung wird subtiler, je weiter sich die Wellen ausbreiten. Um diese Herausforderungen elegant zu meistern, musst du über die offensichtlichen Auswirkungen hinausblicken und die subtileren Konsequenzen zweiter Ordnung erkennen.

Wissenschaftler, die die Auswirkungen von Kettenreaktionen untersuchen – wie die Ausbreitung 'ner Epidemie oder den Dominoeffekt 'nes Stromausfalls – nennen das 'ne Konsequenzenkaskade. Um die potenziellen Konsequenzen 'nes Ereignisses zu entschlüsseln, verwenden sie Computermodelle, die viele Was-wäre-wenn-Szenarien analysieren. Aber keine Sorge, du musst keine komplizierten Programme schreiben. Du kannst 'ne vereinfachte Version dieser Methode anwenden, um die objektiven Probleme zu bewältigen, die auftreten, wenn etwas Unerwartetes passiert.

Zuerst musst du die direkten Auswirkungen des Umbruchs identifizieren, indem du dich auf die auffälligsten Effekte konzentrierst. Dann kartierst du die potenziellen Konsequenzen. Das kann 'ne kurze Liste oder 'ne visuelle Karte sein. Stell dir das als die nächste Welle vor, die vom Punkt des Umbruchs ausgeht. Dann bewertest du jede potenzielle Konsequenz. Ist sie bedeutsam? Ist sie positiv, negativ oder neutral? Kann sie sich von selbst lösen oder muss etwas unternommen werden? Auf der Grundlage deiner Einschätzung kannst du entscheiden, ob du Maßnahmen ergreifen willst. Du kannst dich dafür entscheiden, nichts zu tun, wenn die Auswirkungen gering sind oder sich das Problem von selbst erledigt. Aber wenn das Problem ernst genug ist, lohnt es sich, darüber nachzudenken, wie man es beheben kann.

In den meisten Fällen haben wir mehr Handlungsspielraum, als wir denken, und können kluge Entscheidungen treffen, wann wir die vielen Hebel, die uns zur Verfügung stehen, in Bewegung setzen. Die Bedeutung 'nes Stressors einzuschätzen kann nicht nur dazu beitragen, Gefühle der Unsicherheit und Angst zu reduzieren, sondern auch deine Fähigkeit zur Problemlösung verbessern. Es ist 'n mentales Spiel, bei dem es darum geht, zu reagieren, aber nicht zu überreagieren, die Angst zu entschärfen und zu überlegen, welche Reaktion erforderlich ist, falls überhaupt.

Dieser Prozess kann nur wenige Minuten dauern, wenn du schnell erkennst, dass die Konsequenzen unerheblich sind. Weil du deine Emotionen bereits benannt und als natürliche Reaktion akzeptiert hast, kannst du mit der kleinen Störung umgehen und weitermachen. Oder es kann ein paar Stunden dauern, wenn du es mit 'nem schwierigen Problem zu tun hast, das mit mehreren Konsequenzen verbunden ist.

Das alles aufzuschreiben wird nicht unbedingt alle deine Probleme lösen, aber es wird dir helfen, mit mehr Klarheit und Vertrauen in deine Fähigkeit, mit ihnen umzugehen oder dich den Konsequenzen zu ergeben, voranzukommen.

Ja, und dann geht's wieder von vorne los...

Neue Gefühle können aufkommen, während du dich durch die Schichten der Konsequenzenkaskade bewegst. Einige Szenarien können Angst und Beklommenheit auslösen. Wenn das der Fall ist, geh einfach zurück zum Benennen dieser Emotionen und wiederhole das Zwei-Schritte-Reset – wechsle so oft wie nötig zwischen subjektiven Erfahrungen und objektiven Konsequenzen hin und her.

Versuche aber immer, eher zu akzeptieren als zu kontrollieren. Reite auf der Welle des Chaos, anstatt vergeblich zu versuchen, sie einzudämmen. Es geht nicht darum, 'nen Masterplan zu erstellen, der dir die Illusion von Macht über die Situation gibt. Sondern darum, die Konsequenzen jedes Rückschlags zu entschärfen, damit du vorankommen kannst, anstatt aufzugeben.

Pierre Ntiruhungwa, 'n Webentwickler, hatte schon mit ein paar Umbrüchen gerechnet, als er seinen Job kündigte, um 'ne Firma zu gründen. Aber ein paar Monate später hatte sein Mitbegründer gesundheitliche Probleme, und sie mussten das Projekt auf Eis legen. Angesichts der finanziellen Auswirkungen dieser unerwarteten Krise stellte Ntiruhungwa fest, dass seine achtsamen Produktivitätssysteme komplett aus dem Fenster flogen. "Ich habe angefangen, zu allem Ja zu sagen, um nicht in 'ne Situation zu geraten, in der ich kein Geld habe – selbst Jobs, die sehr schlecht bezahlt wurden, nur damit ich die Miete bezahlen konnte. Ich habe sehr viel gearbeitet, auch den unbezahlten Job, Jobs zu finden."

Um den Umbruch zu bewältigen und wieder in 'ne Position aktiver Akzeptanz zu kommen, benannte Ntiruhungwa zuerst seine Emotionen: das erschütterte Selbstvertrauen, die Unsicherheit, die Hilflosigkeit. Obwohl die Ungewissheit immer noch da war, wusste er, dass diese subjektiven Erfahrungen gültig waren, und konnte dann ruhig die objektiven Auswirkungen angehen. Er bat ein paar Freunde, ihm etwas Geld zu leihen, um die Miete zu bezahlen, was es ihm ermöglichte, Kunden selektiver auszuwählen und starke Beziehungen zu mehreren Webentwicklungsagenturen aufzubauen. Sein Freelance-Geschäft floriert jetzt, aber er sieht sich immer noch gelegentlich mit Umbrüchen konfrontiert – an diesem Punkt kann er einfach das Zwei-Schritte-Reset wiederholen.

Wenn du lernst, die feste Entschlossenheit zum Loslassen zu entwickeln, wirst du dich nicht nur weniger gestresst fühlen, wenn du mit Umbrüchen konfrontiert wirst, sondern du wirst auch besser in der Lage sein, sie zu bewältigen. Wie der Philosoph Alan Watts einst über das Leben sagte: "Es war 'ne musikalische Sache, und man sollte singen oder tanzen, während die Musik gespielt wird." Das Leben ist wie Musik, es hat Höhen und Tiefen, Crescendos und Pausen. Diese Bewegungen anzunehmen ist nicht nur 'ne Strategie – es ist die Essenz des Tanzes. Der Aufruhr des Wandels kann neue Ideen hervorbringen. Neue Chancen entstehen durch die Höhen und Tiefen. Es ist 'n riesiges, dynamisches Ökosystem, das dich einlädt, dich an der kreativen Problemlösung zu beteiligen.

Mit dem Chaos zu tanzen bedeutet also nicht nur zu überleben, sondern sich lebendig zu fühlen und offen für die Welt zu sein, Veränderungen als Quelle des Wachstums zu begrüßen und Humor in den schwierigsten Momenten des Lebens zu finden. Joa... das war's dann auch schon, ne? Hoffe, es war was dabei für dich! Bis zum nächsten Mal, oder wie man so sagt... Tschüssi!

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