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Also, vielleicht... also, worum geht's hier eigentlich? Es geht um den "Switch", den Wechsel. Und zwar im Leben von Leuten, die erst später so richtig durchstarten. Stell dir vor, Katharine Graham, Chefin der Washington Post Company, 'ne riesige Firma mit Zeitungen, Radio, Fernsehen... Die wurde das quasi über Nacht, weil ihr Mann sich das Leben genommen hat. Die war 45 und hatte, ehrlich gesagt, überhaupt keinen Plan. Die wurde ihr ganzes Leben lang von ihrer Mutter und ihrem Mann klein gemacht, so dass sie nicht mal wusste, was sie anziehen soll, geschweige denn, dass sie ein großes Unternehmen führen könnte! Ihr Vater hat ihr Talent gefördert, aber sie dachte, Business, das liegt ihr einfach nicht. Die hat mal gesagt, als sie ein Haus gekauft hat, keine Ahnung hatte, was Einkommen und Kapital ist. Nachrichten, Politik, ja, aber Werbung, Bilanzen...gähn! Tja, und dann wacht sie eines Tages auf, und ihr Mann, Alkoholiker, manisch-depressiv, Fremdgänger, verbal ausfällig, hat sich erschossen. Krass, oder? Für sie ein Wendepunkt. Entweder sie schmeißt den Laden selber oder sie verkauft ihn. Ihr wurde geraten zu verkaufen. Hat sie aber nicht gemacht.
Und wisst ihr was? Die wurde eine der erfolgreichsten CEOs des 20. Jahrhunderts, eine der wenigen Frauen mit so viel Macht, sowohl wirtschaftlich als auch politisch. Für viele kam das total aus heiterem Himmel. Keine Ahnung von Business, kein Selbstvertrauen. Aber, sie hatte eben alles, was ein "Late Bloomer" braucht, jemand, der spät aufblüht. Eigentlich kam das gar nicht so aus heiterem Himmel, die wurde einfach übersehen. Ihr Talent war schon immer da, nur keiner hat's richtig erkannt.
Katharine Graham hatte die Eigenschaften, die sie brauchte. Was gefehlt hat, war die Gelegenheit. Zwischen all den Selbstzweifeln gab's immer wieder Momente, wo man ihr Potenzial gesehen hat. Das hat ihr geholfen, später so erfolgreich zu sein. Sie hat aus all dem Negativen Kraft geschöpft und dank ihrer guten Ausbildung die Fähigkeiten entwickelt, um erfolgreich zu sein. Andere wären vielleicht daran zerbrochen, aber sie nicht.
Ihre Geschichte ist ein gutes Beispiel dafür, wie "Late Bloomer" erfolgreich werden. Weil sie eine Frau war, hätte sie die Chance, die Firma zu leiten, sowieso nicht bekommen. Irgendwie war das ja dann ein Glücksfall, wenn auch ein tragischer. Aber sie war vorbereitet. Sie war gut ausgebildet, kannte sich im Zeitungsgeschäft aus, war mit der Washington Post schon als Kind vertraut. Sie hatte die richtigen Kontakte und hat von den guten Einflüssen ihrer Erziehung profitiert. Und vor allem, sie war widerstandsfähig. Durchhaltevermögen ist ganz wichtig für "Late Bloomer". Und Katharine Graham hat immer weitergemacht, egal was passiert ist. Sie hat bewiesen, dass man neue Fähigkeiten entdeckt, wenn man sich einer Herausforderung stellt. Je mehr sie gemacht hat, desto fähiger wurde sie. "Tu deine Arbeit", hat mal jemand gesagt, "und du wirst dich selbst stärken."
Es geht also darum, was Katharine Graham und andere "Late Bloomer" auszeichnet, in den unterschiedlichsten Bereichen, von der Malerei bis zum Unternehmertum. Damit wir besser verstehen, was ein "Late Bloomer" ist und wie man sie findet.
Ihr Leben hat sich durch diesen einen tragischen Moment verändert. Aber sie hat sich entschieden, den Wechsel zu vollziehen, von einem Leben zum anderen. Sie hat beschlossen, die Washington Post Company selbst zu leiten, anstatt sie zu verkaufen. Das war wie eine Art Verpflanzung. Schicksal hat quasi mit dem Finger geschnippt, und plötzlich war sie in einer völlig neuen Umgebung.
Wie wurde sie also eine der erfolgreichsten CEOs des 20. Jahrhunderts?
Die Antwort findet man in einer Studie über Wissenschaftler, Regisseure und Künstler. Die haben "Hot Streaks" untersucht, also Phasen intensiver Höchstleistungen, die zehn Jahre oder länger dauern. Was muss passieren, damit so ein "Hot Streak" entsteht? Die Studie hat gezeigt, dass es davor eine Phase der Erkundung gibt, wo neue Ideen gesammelt werden. Und danach kommt eine Phase der Nutzung, wo diese Ideen in originelle und einflussreiche Arbeit umgewandelt werden.
Das ist ähnlich wie das "Explore/Exploit"-Prinzip aus der Informatik. Das bedeutet, dass man, um die besten Entscheidungen zu treffen, ein gutes Gleichgewicht finden muss zwischen dem Sammeln von Informationen (Erkundung) und dem Nutzen dessen, was man weiß (Nutzung).
Die Forschung hat gezeigt, dass nicht entweder Erkundung oder Nutzung allein entscheidend für einen "Hot Streak" ist, sondern der Übergang von Erkundung zu Nutzung. Wenn man erst erkundet und dann nutzt, kann man die besten Ideen entdecken und seine kreativen Möglichkeiten erweitern. Entscheidend ist der Wechsel, der "Switch".
Zu viel Erkundung kann riskant sein, dann wird man zum Dilettanten. Zu viel Nutzung kann langweilig sein, dann entdeckt man nicht genug Neues, um interessante, originelle Arbeit zu leisten. Um einen "Hot Streak" zu haben, braucht man den Wechsel von Erkundung zu Nutzung. Und das gilt unabhängig davon, ob der "Hot Streak" früh oder spät in der Karriere kommt. Man kann den Wechsel auch später im Leben vollziehen und trotzdem den gleichen Effekt sehen.
Dieses Muster, der Wechsel von Erkundung zu Nutzung, lässt sich im Leben von "Late Bloomern" immer wieder beobachten.
Wie Katharine Graham durchlaufen die meisten "Late Bloomer" diese beiden Phasen. Zuerst nehmen sie einen langen, kurvenreichen Weg, einen eher ungeplanten Karriereweg. Dann bekommen sie die Chance zum Erfolg, durch eine Kombination aus den richtigen Leuten, dem richtigen Ort und der richtigen Zeit. Ihr Netzwerk, die Kultur, in die sie eintauchen, eine persönliche Transformation, oder eine Kombination davon, verwandeln die unterschiedlichen Erfahrungen der ersten Phase in den fokussierten Output der zweiten Phase. Sie vollziehen den Wechsel von Erkundung zu Nutzung und starten ihren "Hot Streak". Nur halt später als andere.
"Late Bloomer" nehmen selten den konventionellen Karriereweg zum Erfolg. Sonst wären sie ja nicht "Late Bloomer". Ihr Fortschritt ist unregelmäßig und unterbrochen, nicht reibungslos und stetig. Ihre Karriere ist oft entweder inaktiv oder besteht aus scheinbar zusammenhanglosen Teilen. Das wirkt vielleicht planlos, ziellos oder ineffizient. Aber statt auf ein bestimmtes Ziel hinzuarbeiten, bereiten sich "Late Bloomer" auf das Unbekannte, das Unerwartete, das Unausgesprochene vor. Wie in der Erkundungsphase gibt es viele Einflüsse, und was schließlich den Übergang zum Erfolg auslöst, ist vielleicht nicht das Offensichtlichste oder Erwartetste. Die Idee, die genutzt wird, ist selten die beliebteste, am meisten zitierte oder die zuletzt entdeckte Idee. Sie ist die interessanteste.
Zweitens finden "Late Bloomer" ihre Nische oder Gelegenheit. Irgendeine Wendung, irgendeine Entdeckung, irgendeine Veränderung in ihren Umständen macht sie zum Kanal für ihre Talente. Sie bekommen Richtung, Fokus, Herausforderung, Ressourcen, Unterstützung, Gelegenheit. Dann nutzen sie die Fähigkeiten und Vorbereitung aus der ersten Phase. Und wir werden immer wieder sehen, wie wichtig es ist, sich auf sein Glück vorzubereiten. Der Zufall begünstigt wirklich den vorbereiteten Geist.
Diese zweite Phase hat drei Bedingungen, die nicht immer alle gleichzeitig vorliegen müssen, aber relativ konstant sind: die richtigen Leute, der richtige Ort, die richtige Zeit. Um zu verstehen, wie "Late Bloomer" den langen, kurvenreichen Weg verlassen und an dem Ort ankommen, wo sie so viel erreichen, wie sie von Erkundung zu Nutzung wechseln, müssen wir uns ihre Netzwerke, die Kultur, in der sie leben und arbeiten, und die transformativen Momente in ihrem Leben anschauen, ihre Krisenpunkte.
Wir werden sehen, dass schwache Verbindungen, also Leute, die wir nur flüchtig kennen, unsere Perspektiven verändern können. Aber nur, wenn sie einflussreich sind. Beim Networking geht es nicht darum, alle wichtigen Leute zu kennen, sondern die wenigen, die glaubwürdig und überzeugend für die Leute sind, die wir erreichen wollen.
Persönliche Transformation geschieht durch kulturelle Immersion, durch das Eintauchen in neue Welten und durch die Veränderung unserer Umgebung. In neuen Umständen, indem wir uns allmählich an eine neue Denkweise, Lebensweise oder Arbeitsweise gewöhnen, können wir unsere Möglichkeiten verändern, vielleicht sogar uns selbst.
Momente der Krise müssen genutzt werden, nicht ignoriert oder erlitten. Egal, ob es sich um eine persönliche Tragödie, einen Moment der Inspiration oder eine allmähliche Zermürbung des Willens handelt, die in Unzufriedenheit mündet und den Wunsch nach Veränderung auslöst. Manchmal gibt es gute Gründe für eine Midlife-Crisis. Nicht, um sich hängen zu lassen, sondern um sie als Wendepunkt zu nutzen.
Und wenn wir uns Beispiele von "Late Bloomern" in verschiedenen Bereichen anschauen, dann werden drei Eigenschaften immer wieder auftauchen:
ERSTENS: AUSDAUERND. "Late Bloomer" arbeiten nicht auf ein bestimmtes Ziel hin, aber sie verschwenden ihr Leben auch nicht mit unnützen Dingen. Sie verfolgen ihre Interessen und Ambitionen beharrlich. Sie können es nicht loslassen. Aber manchmal müssen sie flexibel sein, wann und wie sich diese Beharrlichkeit in konkreten Erfolg verwandelt.
ZWEITENS: ERNSTHAFT. "Late Bloomer" sind ernst, vielleicht sogar intensiv, besessen, manchmal exzentrisch, unberechenbar oder seltsam. Oft verstehen die Leute um sie herum nicht, was sie wirklich können. Ihre Ernsthaftigkeit kann sie seltsam oder abschreckend erscheinen lassen. Es ist schwer zu erkennen, wo ihr Talent aufblühen könnte. Ihr Potenzial ist oft offensichtlich, aber eben versteckt.
DRITTENS: RUHIG. Ihre Ambitionen sind meist geheim oder ihnen selbst lange Zeit nicht bewusst. Sie verfolgen ihre Interessen im Stillen. Ihre Fähigkeiten und ihr Selbstvertrauen wachsen mit der Erfahrung. Es kann lange dauern, bis sie merken, dass ihre Fähigkeiten sie für etwas Außergewöhnliches qualifizieren.
"Late Bloomer" werden oft übersehen, aber sie entwickeln im Stillen, beharrlich die Eigenschaften, die sie auf dem langen, kurvenreichen Weg zum Erfolg bringen werden, wenn die richtige Gelegenheit kommt. Je aktiver sie dabei sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie diese Gelegenheit finden und zu ihrem Vorteil nutzen.
Um zu verstehen, wie "Late Bloomer" aufblühen, brauchen wir sowohl Biografien als auch sozialwissenschaftliche Forschung. Ihre Geschichten zeigen uns, wie man Menschen helfen kann, früher aufzublühen. Aber vor allem zeigen sie, wie unterschiedlich Talente zur Entfaltung kommen können.
Es reicht nicht, eine Idee theoretisch zu kennen, um unser Leben zu verändern. Wir müssen sehen, wie sie im echten Leben funktioniert. Wir wollen wissen, wie es ist, ein "Late Bloomer" zu werden, damit wir anders leben können. Wir müssen die Geschichte vor dem Erfolg sehen.
Es ist eine Sache, etwas darüber zu wissen, wie sich unser Gehirn im Laufe des Lebens entwickelt, wie wichtig bewusstes Üben für das Erreichen von Meisterschaft ist oder wie sich unsere Erfolge verändern, wenn wir unsere Kontakte verändern. Es ist eine ganz andere Sache, diese Ideen im komplexen realen Leben zu sehen. Wenn wir uns selbst verändern wollen oder das Potenzial für Veränderungen in anderen Menschen erkennen wollen, brauchen wir Beispiele neben der wissenschaftlichen Theorie. Für angehende "Late Bloomer", für Manager, die neue Leute einstellen wollen, oder für jemanden, der an einen Freund, Partner oder Ehepartner glaubt, ist die wissenschaftliche Forschung nur begrenzt hilfreich. Wir müssen wissen, wie "Late Bloomer" es machen. Neben Fragen wie "Wie stark lässt unser Gehirn wirklich im Alter nach?" oder "Welche Art von Netzwerken brauchen wir, um erfolgreich zu sein?" werden wir Beispiele von Menschen untersuchen, die ihr Leben verändert haben, aus allen Bereichen und Epochen: Geschäftsleute, Innovatoren, Schriftsteller, Verkäufer, Wissenschaftler, Akademiker, Politiker.
Diese Geschichten aus dem Leben echter Menschen werden zeigen, was es braucht, um sich zu verändern, im Großen wie im Kleinen, im Tiefgründigen wie im Alltäglichen. Manche Leute in diesem Buch haben jahrzehntelang mit dem Scheitern gekämpft und sich im Stillen auf die nächste Gelegenheit vorbereitet. Manche große Führungskräfte verbrachten Jahre in der Bedeutungslosigkeit, niemand hatte sie auf dem Zettel für den Topjob. Einige werden zeigen, dass das Befolgen von Regeln oft der falsche Ansatz ist.
Das Buch vergleicht die Geschichten von "Late Bloomern", zeigt Muster auf und zeigt die vielen verschiedenen Szenarien, in denen sie erfolgreich sind. Alle hier vorgestellten Personen sind hoch angesehene Menschen, die die Welt in irgendeiner Weise verändert oder einen wichtigen Beitrag zu ihrem Fachgebiet geleistet haben. Denn, wie jemand mal sagte: "Exzellenz ist ein besserer Lehrer als Mittelmäßigkeit." Wir sollten uns von den Besten inspirieren lassen. Wir interessieren uns für diese Leute, weil ihr Beispiel uns vielleicht beflügeln kann.
Der amerikanische Autor Walter Pitkin veröffentlichte "Life Begins at Forty", auf Deutsch: "Das Leben beginnt mit vierzig". Er sagte, dass die steigende Lebenserwartung bedeute, dass unser Leben voller Möglichkeiten sei als je zuvor. "Die Annalen der Großen", sagte Pitkin, "sind voll von Geschichten über eine glanzlose Jugend, die erst spät aufblüht." Und das stimmt heute mehr denn je. Als Pitkin sein Buch veröffentlichte, lag die Lebenserwartung in den USA bei 62 Jahren für Männer und 63,5 Jahren für Frauen. Heute liegt die durchschnittliche Lebenserwartung weltweit bei über 72 Jahren. Wir leben länger, gesünder und produktiver. Viele von uns können "Late Bloomer" werden, wenn wir wollen.
"Life Begins at Forty" war ein großer Erfolg. Pitkin hat den Zeitgeist getroffen. Der Titel wurde zum geflügelten Wort. Es gab Lieder und Filme, die nach Pitkins Buch benannt wurden, und er wurde zu einem regelmäßigen Radiokommentator. Heute ist es eine gängige Redewendung. Die Idee hat auch mit dem Wandel der Zeit Schritt gehalten. Heute hört man eher, dass fünfzig das neue vierzig ist. Oder sogar sechzig.
Pitkins Kerngedanke ist, dass langsame Entwicklung normal ist und das Alter nicht unbedingt Niedergang bedeuten muss. Wir sollten nicht verzweifeln, wenn wir noch nicht alles erreicht haben, was wir wollen, oder wenn wir hinter unseren Kollegen zurückliegen. "Der langsam wachsende Mensch", sagt er, "ist eine normale und normale Variante." Diese Botschaft müssen wir uns wieder ins Gedächtnis rufen. Seit Pitkins Zeiten sind Umschulungen und Karrierewechsel zur Normalität geworden. Der Ruhestand dauert lange, in dem die Leute neue Fähigkeiten erlernen und Hobbys aufnehmen. Der Anteil der Frauen über fünfzig, die in Großbritannien erwerbstätig sind, ist von 42 Prozent im Jahr 1992 auf heute 66 Prozent gestiegen. Sowohl in Großbritannien als auch in den Vereinigten Staaten ist die Erwerbstätigkeit der über 65-Jährigen seit den 1990er Jahren deutlich gestiegen. Nach der Finanzkrise 2008 kehrten viele Arbeitnehmer über fünfzig in den Arbeitsmarkt zurück. Das mag durch finanzielle Notwendigkeit bedingt gewesen sein, aber es ist eine Erinnerung daran, dass wir unser Leben immer noch verändern und weiterarbeiten können. Wie die Journalistin Connie Goldman schrieb: "Das Altern muss nicht das Ende sein: Es kann ein neuer Anfang sein."
Manche werden dieses Buch als eine Leugnung der Realität des Alterns sehen. Wir werden mit zunehmendem Alter weniger leistungsfähig, und wir sollten das akzeptieren, anstatt zu einem Stigma gegen die Realität des Alterns beizutragen. Gerade weil wir alle irgendwann unsere Fähigkeiten verlieren, schreibe ich dieses Buch. Unsere Zeit ist nicht garantiert gut genutzt. Wie viele Menschen werden jedes Jahr durch Müdigkeit, Faulheit, geistigen Verfall, Erschöpfung oder Entlassung verloren?
Es ist wichtig, die Realität des Alterns anzuerkennen und älteren Menschen nicht das Gefühl zu geben, ausgegrenzt oder inakzeptabel zu sein. Es ist genauso wichtig, die Leute zu ermutigen, das Beste aus dem Leben zu machen, das ihnen noch bleibt, und nicht einer "Haltung der Untätigkeit" zu verfallen, bevor es nötig ist. Ich habe zu viele Kollegen erlebt, die von der Firma fallen gelassen wurden, weil sie nicht mehr frisch genug waren, und zu viele Leben, die nicht so gelebt wurden, wie sie hätten gelebt werden können. Eine meiner Großmütter war vierzig Jahre lang Witwe. Die andere überlebte zwei ihrer Kinder. "Manchmal ist es der Körper, der sich zuerst dem Alter ergibt", sagt jemand, "manchmal die Seele." Der beste Weg, um nicht vom Tod oder vom Alter überrascht zu werden, ist, so zu tun, als ob er näher ist, als man denkt. Wir alle kennen Leute, die jung gestorben oder vorzeitig gealtert sind: Sie sind die Warnung, die dieses Buch motiviert.
Obwohl Pitkins Behauptung populär war, erwarten wir mit zunehmendem Alter nicht so viel von uns selbst und anderen. Wir erwarten nicht so viel von älteren Menschen wie von denen in den früheren Lebensphasen. Irgendwann muss es doch einen Zeitraum des Niedergangs geben. Das Alter ist der Feind des Erfolgs. Es gibt immer noch die Liste "30 unter 30". Die Liste "50 über 50" ist weniger verbreitet.
Aber Emma Rowena Gatewood war mit 67 Jahren die erste Frau, die den Appalachian Trail allein wanderte. Jemand veröffentlichte mit 88 Jahren eine neue Lösung für das Gefangenendilemma. Mary Delany erfand mit siebzig Jahren eine Form des Papierschneidens und schuf fast tausend detaillierte Illustrationen von botanischen Exemplaren. Ray Charles gewann mit 74 Jahren einen Grammy. Laura Ingalls Wilder begann mit 65 Jahren mit dem Schreiben von "Little House on the Prairie". Die berühmte Gartengestalterin Gertrude Jekyll begann ihre Karriere mit vierzig Jahren. Jemand entwickelte die Lithium-Ionen-Batterie im Jahr vor seiner Zwangspensionierung in Oxford. Er ist immer noch aktiver Professor in Texas und der älteste Nobelpreisträger der Geschichte. Jemand verbrachte vierzehn Jahre im Aufbaustudium. Später leistete er bedeutende Beiträge zur Wirtschaftswissenschaft. Jemand entdeckte mit über fünfzig Jahren neue Formen der fünfeckigen Parkettierung in der Geometrie. Sie war eine Amateurin mit einem High-School-Abschluss. Jemand begann mit 51 Jahren mit dem Botanikstudium und entdeckte daraufhin fünfzig neue Pflanzenarten. Jemand gründete mit 47 Jahren TiVo.
Es ist schwer, "Late Bloomer" zu erkennen, bevor sie auftauchen. Das liegt oft daran, dass wir uns zu sehr auf äußere Erfolgsmerkmale konzentrieren, anstatt auf den Charakter eines Menschen. So hat zum Beispiel jemand gesagt: "Weder Alter noch die Geschwindigkeit des politischen Aufstiegs korrelierten mit dem Erfolg als Präsident. Stattdessen waren die besten Präsidenten die anpassungsfähigsten und aufgeschlossensten... Das Alter hatte nichts damit zu tun." Das gilt nicht nur für Präsidenten. In einer Auswertung von hundert Jahren psychologischer Forschung stellte sich heraus, dass das Alter bei der Personalauswahl keine Aussagekraft hat. Allein das Wissen, wie alt jemand ist, sagt fast nichts darüber aus, wie gut er für einen Job geeignet ist.
Anstatt nach einem bestimmten Maß für das Potenzial von "Late Bloomern" zu suchen, müssen wir von Pitkins Prämisse ausgehen, dass sie eine normale und normale Sorte sind. "Late Bloomer" sind nicht immer Leute, die sonst vielleicht aufgeblüht wären, aber zurückgehalten wurden, so wie das bei Katharine Graham der Fall war. Wir werden viele Beispiele von "Late Bloomern" sehen, die nie früh erfolgreich sein würden. "Late Bloomer" sind nicht einfach nur verzögerte Wunderkinder: Sie sind eine komplizierte, vielfältige Gruppe von Menschen, denen wir mehr Aufmerksamkeit schenken müssen.
Es gibt viele andere Möglichkeiten, einen "Late Bloomer" zu definieren. Für Kinder ist ein "Late Bloomer" jemand, dessen akademische Entwicklung langsamer verläuft als die seiner Altersgenossen, wie zum Beispiel die Wissenschaftler Thomas Edison oder Pierre Curie, die in der Grundschule keine beeindruckenden Schüler waren. Manche Leute sind "Late Bloomer" im Hinblick auf die öffentliche Anerkennung. Ein Wirtschaftswissenschaftler war in seinen Dreißigern ein erfolgreicher Akademiker; erst zwanzig Jahre später, als er zum Blogger wurde, beeinflussten seine Ideen die Geldpolitik nach der Finanzkrise. Und es gibt Leute, die mit fünfzig Jahren anfangen zu malen. Indem sie ihre Arbeiten auf Instagram veröffentlichte, arbeitete sie schließlich mit Gucci zusammen. Heute hat sie 250.000 Follower. Auch muss es sich beim "Late Blooming" nicht um kreative oder intellektuelle Leistungen handeln. Bei Leuten in den Dreißigern wird Autismus diagnostiziert, Leute in den Vierzigern entdecken ihre Sexualität, und Leute in den Fünfzigern erzielen Bildungs- und Geschäftserfolge, die ihnen früher im Leben nicht zur Verfügung standen. Manchmal bedauern Menschen im Sterben etwas, zum Beispiel zu viel für etwas gearbeitet zu haben, was ihnen nicht besonders am Herzen lag, obwohl sie das Geld nicht brauchten, und andere Bereiche ihres Lebens vernachlässigt zu haben. Sucht nach Erfolg, Gewohnheit und Liebe zum Status hatten sie daran gehindert zu reisen oder ihre Kinder zu sehen. Eine wichtige Art von "Late Bloomer" ist jemand, der das Gleichgewicht in seinem Leben erfolgreich verändert.
Über Leistungen in einem beruflichen oder kreativen Bereich hinaus haben viele Leute das Potenzial, ein spirituell, emotional oder mental erfüllteres Leben zu führen. Jemand, eine ehemalige Sprachlehrerin, befreite sich mit über sechzig Jahren von einer Depression, indem sie ein Buch neu las. Sie promovierte im Alter von 88 Jahren über dieses Buch und veröffentlichte kürzlich ein Buch über ihre Erfahrungen. Wie viele Leute gibt es da draußen, die die Erwartungen übertreffen könnten, egal ob es die Erwartungen anderer Leute oder ihre eigenen sind?
Dies ist ein Buch über spät aufblühende Talente. Talente, die aufblühen, nachdem man es erwartet, die die Erwartungen überraschen oder enttäuschen. "Late Bloomer" findet man in allen möglichen Bereichen - Politik, Sport, Wirtschaft, Schreiben, Finanzen, Kunst, Forschung, sogar Revolutionen. Jemand absolvierte mit 92 Jahren den Honolulu-Marathon. Jemand war eine Hausfrau mit einem MBA, bevor sie mit 42 Jahren eine Firma gründete. (Sie sieht sich selbst nicht als "Late Bloomer".) Jemand wäre mit fast 50 Jahren fast olympischer Schwimmer geworden. (Ihm wurde die Chance verweigert, sein Land zu vertreten, weil es eine Formalität gab.) Jemand ist ein spät aufblühender Selfmade-Man. Er war ein Manager, der die ersten dreißig Jahre seiner Karriere überhaupt keine selbstständige Arbeit leistete. Dann übernahm er ein Teleshopping-Netzwerk und wurde ein phänomenaler Erfolg. Unabhängiger finanzieller Erfolg kam für ihn im Verhältnis zu seinen anderen Erfolgen in der Wirtschaft spät. Nicht jeder Manager kann es nach dreißig Jahren alleine schaffen, vielleicht die wenigsten von ihnen. Jemand wurde online berühmt für den Anbau von großem Gemüse im Ruhestand; er ist jetzt der "Twitter King of Big Veg" und hat ein Buch veröffentlicht. Davor war er Metzger und Binnenschiffer. Jemand war 25 Jahre lang Automechaniker, bevor er mit 40 Jahren ein Medizinstudium begann. "Manchmal", sagt dieser jemand, "muss man einfach eine Chance ergreifen und an sich selbst glauben." Jemand schrieb seinen Roman im Gefängnis im späten Alter. Jemand machte seinen High-School-Abschluss im Alter von 22 Jahren und seinen Doktortitel im Alter von 60 Jahren. Jemand begann sein Promotionsstudium im Alter von 34 Jahren, unterbrach es, um im Krieg zu kämpfen, und schloss es im Alter von 41 Jahren ab. Jemand begann mit 48 Jahren mit der Leitung der Revolution; er war bis zum Alter von 33 Jahren selbst Sklave und danach ein Immobilienbesitzer.
Es gibt kein bestimmtes Alter und keine einfache Formel, um "Late Bloomer" zu identifizieren. Sie blühen spät im Verhältnis zu den Erwartungen oder zu ihrer Lebensbahn. Jemand, der im Ruhestand mit dem Malen begann, war offensichtlich ein "Late Bloomer". Aber man kann auch schon mit zwanzig ein "Late Bloomer" sein, wenn man ein Basketballspieler oder ein Tennisspieler ist. Ebenso wäre ein Mathematiker, der es in seinen Zwanzigern ernst meint, ein "Late Bloomer" im Vergleich zu dem üblichen Muster in seinem Fachgebiet. Jemand war einer der ältesten Doktoranden, die zu einer Firma kamen. Er studierte Mathematik und Molekularbiologie, da es zu dieser Zeit keinen Informatikabschluss gab; er lernte mit 22 Jahren das Programmieren und machte seinen Bachelor-Abschluss mit 26 Jahren und seinen Doktortitel mit 29 Jahren. Er ist im Vergleich zu den meisten Menschen kein "Late Bloomer", aber er kam etwas später als seine Altersgenossen in seine Nische. Mit zwanzig Jahren war jemand im Gefängnis und zeigte keine Anzeichen für seine spätere Brillanz als Prediger, politischer Kommunikator, Redner und Bürgerrechtler. Niemand erwartete Großes von ihm. Aber das Gefängnis wirkte als eine Zeit des Rückzugs zur Besinnung, und er hatte eine spirituelle und intellektuelle Bekehrung, die den Lauf seines Lebens veränderte. Mit fünfundzwanzig Jahren war er ein "Late Bloomer". Jemand wird oft als "Late Bloomer" im Hip-Hop bezeichnet, weil er sein erstes Album erst mit 26 Jahren veröffentlichte. Jemand begann erst mit 34 Jahren mit dem Schachspielen und wurde zur ersten internationalen Schachmeisterin ihres Landes.
Hier ist also die Definition, von der ich ausgehen werde: Ein "Late Bloomer" ist jemand, der erfolgreich ist, wenn niemand es von ihm erwartet.
Der Satz, den ich gehört habe und der mich dazu gebracht hat, dieses Buch zu schreiben, war: Leute, die noch nichts erreicht haben, aber es vielleicht noch tun werden. In diesem Buch geht es um die Leute, deren Karriere sich später als erwartet verändert und alle um sie herum überrascht.
Dieses Talent zu finden ist wirklich wichtig. "Late Bloomer" haben einige der großen Kathedralen der Renaissance gebaut. Sie waren maßgeblich an der Kampagne zur Abschaffung der Sklaverei beteiligt. Hat jemals ein Gedicht oder Lied die Welt mehr verändert als "Amazing Grace"? Es wurde von einem "Late Bloomer" geschrieben. "Late Bloomer" haben einige der wichtigsten Bücher der Philosophie geschrieben und wissenschaftliche und mathematische Entdeckungen gemacht, die die Welt verändert haben. Sie haben großartige Gedichte verfasst und großartige Kunst geschaffen. Berühmte Romane wurden von Spätberufenen geschrieben. Es war eine "Late Bloomer", die die Frauenbildung in Großbritannien vorangetrieben hat. "Late Bloomer" haben einige der erfolgreichsten Unternehmen der Welt gegründet. Sie sind grundlegend für die Geschichte des Silicon Valley. Viele der bedeutendsten Politiker der Welt haben spät angefangen. Die Karriere von jemandem schien vor dem Zweiten Weltkrieg beendet zu sein. Unter jungen Leuten gibt es einen neueren Trend zum Stoizismus - wir sollten uns daran erinnern, dass dieser jemand seine berühmten Briefe in seinen letzten Lebensjahren schrieb.
Aber dieses Buch ist kein Manifest für einfachen Optimismus. Die Leute wachen nicht eines Tages auf und entdecken, dass sie in Wirklichkeit ein ausgereifter Maler oder Schriftsteller sind. Manche Leute wachen einfach eines Tages auf und blühen auf. Es gibt Foren, die sich sexuellen und emotionalen "Late Bloomern" widmen, die ihre Sexualität erkennen oder im mittleren Alter Glück entdecken, zum Beispiel.
Da "Late Bloomer" eine normale und normale Sorte sind, gibt es eine große Bandbreite an Möglichkeiten, wie Menschen aufblühen. Es geht nicht darum, nach einer einzigen Antwort zu suchen. Es fehlt nicht ein einzelnes Puzzleteil - "Late Bloomer" sind eine völlig neue Art von Puzzle. "Late Bloomer" stehen oft vor erheblichen Hindernissen, besonders wenn sie Frauen oder Angehörige marginalisierter Gruppen sind. Sie neigen dazu, klug zu sein, sich selbst zu bilden und selbstbestimmt zu sein. Sie verfolgen ihre eigenen Interessen und nehmen die lebenslange Bildung ernst. Sie hören nie auf, sich selbst zu unterrichten; oft setzen sie ihre eigenen Prioritäten. Ein frühes Anzeichen für einen "Late Bloomer" ist oft Ernsthaftigkeit, die auf viele Leute abschreckend wirken kann. Ein weiteres Merkmal vieler "Late Bloomer" ist eine Zeit des Rückzugs zur Besinnung. Was für die meisten Leute wie eine unerklärliche Karrierepause aussieht, ist bei "Late Bloomern" oft ein Zeichen für Entwicklung. Jemand schrieb: "Irgendwann wurde ich auf schmähliche Weise besiegt... Ich verbrachte zwei Jahre mit Nachdenken." Es war diese Art der Reflexion, die ihn von einem Farmer in einer Kleinstadt zum Präsidenten des Kalten Krieges machte, so unerwartet das auch war.
Viele Leute erkennen sich erst später im Leben vollends. Sie mögen hoch angesehen sein, wie die bedeutende englische Philosophin, die ihr erstes Buch mit 59 Jahren schrieb. Oder sie mögen jemandem ähneln, die mit 90 Jahren in Italien wieder zur Schule ging, nachdem ihr ursprüngliches Studium durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen worden war. Was diese beiden Leute gemeinsam haben, ist, dass sie frühe Samen in sich trugen, die ungewöhnlich lange brauchten, um zu keimen. Jemand war Mitglied eines Kreises, zog dann um und arbeitete als Dozentin, Romanautorin und Hausfrau, bevor sie in ihren Fünfzigern Bücher schrieb, ein viel späterer Start als viele ihrer Kollegen. All ihre Erfahrungen trugen zu ihrem Schreiben bei. Jemand verbrachte Jahrzehnte damit, hauptsächlich Nebenrollen zu spielen, bevor sie später in ihrer Karriere zu einem Fernsehstar wurde: "Ich habe versucht, mich anzupassen, meine Stimme zu unterdrücken, zu unterdrücken, wer ich war, um als hübsch angesehen zu werden, damit die Leute mich mögen. Und dann nach Hause gehen, nicht schlafen können und Angst haben. Ich habe festgestellt, dass das Etikettieren von mir und das Anpassen an diese Schublade mich viel gekostet hat. Ich habe viele verlorene Jahre gehabt."
Wirklich bemerkenswerte Leute scheinen oft aus dem Nichts zu kommen, egal wie erfolgreich sie sind. Ihre Talente blühen auf scheinbar unvorhersehbare und erstaunliche Weise auf. Wir werden viele Leute wie diese kennenlernen: ein Schriftsteller, der mit sechzig Jahren mit dem Schreiben begann, ein unmoderner Architekt, der seine radikalsten Arbeiten in seinen Siebzigern und Achtzigern machte, ein Klausner, der zu einem globalen Fernsehstar wurde. In Wirklichkeit durchleben diese Leute lange Phasen ineffizienter oder indirekter Vorbereitung - wenn sie von der Erkundungs- in die Nutzungsphase wechseln. Sie scheinen nur aus dem Nichts zu kommen - die Anzeichen ihrer Fähigkeiten waren die ganze Zeit da.
Talent versteckt sich überall um uns herum. Wir wissen einfach nicht, wie viele Leute bei entsprechender Gelegenheit "Late Bloomer" sein könnten.
Der allgegenwärtige Geist dieses Buches ist das Wort "vielleicht". Ich behaupte nicht, dass ich etwas endgültig beweisen kann. Es gibt kein Gesetz des "Late Blooming". Ich weiß nicht mit Sicherheit, wie viele Leute "Late Bloomer" sein könnten oder ob Sie ein "Late Bloomer" sein könnten. Ich präsentiere diese biografischen Beispiele nicht als unwiderlegbar, rein oder moralisch außergewöhnlich. Was ich aber behaupte, ist, dass wir in allen Bereichen das Potenzial versteckter Talente unterschätzen, auch in Bereichen wie der Mathematik, wo "Late Blooming" unmöglich erscheint.
Alle Studien, die ich zitiere, und die Ergebnisse, auf die ich mich stütze, sind Teil einer Argumentation, die mit "vielleicht" beginnt. Dies ist keine große vereinheitlichende Theorie. Es werden keine großen Geheimnisse enthüllt, keine Tricks, um sich in ein neues Leben zu katapultieren. Stattdessen soll all dies als Inspiration dienen, die Sie vielleicht dazu anregt, anders zu leben, oder die Ihnen helfen könnte, andere Leute zu finden, die etwas verändern könnten. Es gibt Dutzende von Beispielen in diesem Buch, in einer riesigen Bandbreite von Aktivitäten, von Leuten, die zeigen, dass viel mehr von uns im späteren Leben mehr erreichen können, als wir denken. Ihre Geschichten sind bemerkenswert zufällig: Die Macht des "Vielleicht" ist in ihrem Leben stark.
Deshalb gibt es eine Kombination aus Biografie und Sozialwissenschaft. Die biografischen Geschichten zeigen auch, dass wir, anstatt uns die Leistungen von jemandem anzusehen und zu dem Schluss zu kommen, dass er nichts mehr zu geben hat, öfter sagen sollten: "Vielleicht könnte er unter den richtigen Umständen etwas anderes tun." Was in Ihrem zweiten Akt passiert, wird in größerem oder geringerem Maße von dem bestimmt, was in Ihrem ersten Akt passiert. Aber die Vergangenheit ist ein Prolog, keine Vorhersage.
Um "Late Bloomer" zu verstehen, müssen wir offen sein für die Vielfalt der Möglichkeiten, wie ein individuelles Leben aufblühen kann. Durch die Kombination von wissenschaftlichen Studien und biografischen Geschichten zielt dieses Buch darauf ab, eine neue Taxonomie des "Late Blooming" zu geben. Anstatt Informationen und Einsichten zu liefern, denen Sie zustimmen oder nicht zustimmen können, oder Ihnen eine Checkliste zu geben, um Ihr Leben zu verändern, zielt dieses Buch darauf ab, Sie zum Nachdenken anzuregen, ob die Idee, dass Talente im späteren Leben aufblühen können, wahr ist oder nicht, dass Sie ein "Late Bloomer" sein könnten oder einen kennen; dass Sie von den hier vorgestellten Leuten etwas darüber lernen können, wie man lebt.
Vielleicht...