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Calculating...

Okay, legen wir mal los. Talent finden und Expertise aufbauen, das ist ja das Thema, ne?

Verkaufsfähigkeiten, klar, sind so eine Expertise. Manche Leute, die sind einfach, ich sag mal, "geborene" Verkäufer. Kennen wir ja, gerade in Startups und so. Diese Naturtalente, die stechen halt raus, sind einfach gut in dem was sie tun. Also, die haben da 'ne Expertise entwickelt.

Klar, die haben das auch gelernt, aber bestimmt nicht im Klassenzimmer. Vielleicht auf dem Schulhof, oder beim Verhandeln mit den Eltern, oder wer weiß, vielleicht steckt da auch was in den Genen.

Verkaufsfähigkeiten kann man aber verbessern, ist ja klar. Kannst Bücher lesen, so Robert Cialdini und so, Verkaufstrainings machen, oder halt von Tür zu Tür gehen, ne? Haustürgeschäfte sind zwar psychisch echt anstrengend, aber pushen die Skills auf jeden Fall.

Expertise, die kann man nicht so richtig beibringen, aber man kann sie lernen. Irgendwie muss man das halt selber rauskriegen.

Um rauszufinden, wo dein Talent liegt, denk mal an deine Kindheit, Jugend zurück. Was ist dir leicht gefallen? Manchmal merkt man das ja gar nicht selber, aber andere sehen das. Deine Mutter, dein bester Freund, die wissen vielleicht, was an dir besonders ist.

So Beispiele für Talente und Expertisen, ne?

* Verkaufsgeschick, hatten wir ja schon.
* Musikalität: Jedes Instrument fällt dir leicht.
* Konzentrationsfähigkeit: Du kannst dich in Sachen vertiefen und dir alles merken.
* Sci-Fi-Liebe: Du liest Sci-Fi und saugst Wissen auf wie ein Schwamm.
* Gaming: Du verstehst die Spieltheorie total.
* Klatsch: Du kennst die sozialen Netzwerke deiner Freunde genau, vielleicht wirst du ja mal Journalist.

Durch Gene, Umfeld und wie du darauf reagierst, entsteht halt deine einzigartige Expertise. Das ist ein Teil deiner Persönlichkeit, deiner Identität. Wenn du das gefunden hast, was du liebst und kannst, dann zieh das durch!

Niemand kann "du" besser sein als du selbst.

Eigentlich suchen wir die meiste Zeit nur, die Leute die uns brauchen und die Sachen, die uns brauchen.

Ich zum Beispiel, ich lese gerne, mag Technik. Ich lerne schnell, aber bin auch schnell gelangweilt. Wenn ich 20 Jahre an einem Problem forschen müsste, wäre ich verloren. Mein Job ist Venture Capital, Risikokapital. Da musst du schnell mit neuen Technologien klarkommen, und das "schnell gelangweilt sein", ist da sogar von Vorteil. Das passt also zu meinen Stärken.

Ich wollte ja eigentlich Wissenschaftler werden. Das kommt auch von meinen Werten. Ich fand, dass Wissenschaftler ganz oben in der Nahrungskette stehen. Die machen echte Durchbrüche, liefern echte Ergebnisse, tragen was zur Gesellschaft bei. Mehr als alle anderen, fand ich. Kunst, Politik, Engineering, Business, alles wichtig, aber ohne Wissenschaft wären wir noch in der Steinzeit.

Gesellschaft, Business, Geld, das kommt alles nach der Technologie, und die kommt nach der Wissenschaft. Angewandte Wissenschaft ist der Motor, der uns voranbringt.

Also, angewandte Wissenschaftler sind die Kings. Wird in Zukunft noch wichtiger.

Früher war mein Wertesystem auf Wissenschaftler aufgebaut. Ich wollte ein großer Wissenschaftler werden. Aber was sind meine Stärken? Womit verbringe ich meine Zeit? Ich habe gemerkt, dass ich mich mehr mit Geld, Technologie, Menschen, Marketing, Ideen verkaufen beschäftigt habe.

Ich hab halt ein gewisses Verkaufsgeschick, eine Expertise. Ich kann ganz gut analysieren, wie man Geld verdient. Ich bin verrückt nach Daten, sammle die gerne und zerlege sie. Und ich liebe Technologie. Das alles ist für mich wie Spielen, für andere ist das Arbeit.

Manche Leute tun sich mit dem Verkaufen schwer, wollen wissen, wie man das lernt. Aber wenn du das jetzt nicht kannst oder keine Lust drauf hast, dann ist das vielleicht nicht dein Ding. Konzentrier dich lieber auf das, was dir Spaß macht.

Meine Mutter war die Erste, die mein Talent erkannt hat. Ich war vielleicht 15, 16 und hab mit Freunden geredet, dass ich Astrophysiker werden will. Meine Mutter ruft aus der Küche: "Nee, du wirst ins Business gehen!" Ich dachte: "Was? Meine Mutter sagt, ich werde ins Business gehen? Ich werde Astrophysiker! Hat die überhaupt Ahnung?" Aber sie hatte Recht, ja.

Um Expertise zu entwickeln, musst du deine Talente nutzen, dich mit dem beschäftigen, was dich wirklich interessiert, deiner Leidenschaft folgen. Nicht einfach nur einen Studiengang wählen, der gerade angesagt ist, und dann in die Branche gehen, die Investoren gerade hypen.

Expertise liegt oft in Randgebieten des Wissens. Bereiche, die noch am Anfang stehen, oder schwer zu erforschen sind. Da entstehen Expertisen leichter. Wenn du da nicht voll dabei bist, überholen dich die anderen. Und das nicht nur ein bisschen, sondern richtig krass. Weil im kreativen Bereich gibt es halt einen Zinseszinseffekt, einen Leverage-Effekt.

Das Internet hat die Jobwelt komplett verändert. Die meisten haben das noch nicht richtig kapiert.

Jeder kann sein Publikum finden. Wenn du dich im Netz einzigartig ausdrückst, kannst du Freude verbreiten, Geld verdienen, Produkte entwickeln, Firmen gründen.

Mit dem Internet kannst du auch in einer Nische erfolgreich sein, wenn du der Beste darin bist und dein Angebot skalieren kannst. Und jeder ist einzigartig, also kann jeder in irgendwas der Beste sein. Im "du sein" kann dir keiner was vormachen.

Ich hab's nicht in meinen "Wie man reich wird"-Tweetstorm gepackt, aber es gibt da diesen Tweet: "Um der Konkurrenz zu entgehen, musst du einzigartig sein." Konkurrenz ist ja eigentlich nur Nachahmung. Du konkurrierst, weil du das Gleiche machst wie die anderen. Aber jeder ist einzigartig, also hör auf, andere zu kopieren.

Wenn das, was du machst, aus dir selbst kommt, kann dir keiner Konkurrenz machen. Wer kann schon mit Joe Rogan oder Scott Adams konkurrieren? Geht nicht. Wer kann einen besseren Dilbert zeichnen als Scott Adams? Keiner. Wer kann einen besseren Calvin und Hobbes machen als Bill Watterson? Keiner. Weil Originale einzigartig sind.

Die besten Jobs haben nichts mit Aufträgen oder Abschlüssen zu tun. Die besten Jobs sind der kreative Ausdruck eines lebenslangen Lernenden im freien Markt.

Die wichtigste Fähigkeit, um reich zu werden, ist, lebenslang zu lernen. Egal was du lernen willst, du musst einen Weg finden. Früher war das Modell: 4 Jahre Uni, Abschluss, 30 Jahre in dem Bereich arbeiten. Heute musst du innerhalb von 9 Monaten ein neues Feld meistern, das in 4 Jahren schon wieder veraltet ist. Aber in den 3 Jahren, in denen es relevant ist, kannst du damit richtig reich werden.

Heute ist es wichtiger, in 9 bis 12 Monaten Experte in einem neuen Feld zu werden, als vor langer Zeit das "richtige" Fach gewählt zu haben. Wenn du die Grundlagen drauf hast, kannst du jedes Buch lesen. Wenn du in der Bibliothek ein Buch findest, das du nicht verstehst, dann finde heraus, welche Grundlagen du brauchst, um es zu verstehen. Grundlagen sind extrem wichtig.

Im Leben ist einfaches Rechnen wichtiger als höhere Mathematik. Und dich in einfacher Sprache klar auszudrücken ist wichtiger als Gedichte schreiben, einen großen Wortschatz zu haben oder 7 Sprachen zu sprechen.

Es ist wichtiger, wie man überzeugt, als ein Experte für digitales Marketing oder Klickoptimierung zu sein. Grundlagen sind wichtig. 90 oder 100 Punkte in den Grundlagen sind besser als ein Spezialgebiet.

Klar, in manchen Sachen musst du tief eintauchen, sonst bleibst du "Alleskönner, aber nix richtig", und kommst nicht ans Ziel. Aber man kann halt nur in ein, zwei Sachen richtig gut sein. Und das sind meistens die Dinge, die dich faszinieren.

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