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Calculating...

Also, make sure to prioritize the main text and skip the introduction.

Okay, ähm, wo fangen wir an? Es geht, äh, um diese... diese Geschichte unserer, ja, unserer kleinen Welt, irgendwie. Es fing ja schon ziemlich früh an, ne? Da war dieser Marcus Vitruvius Pollio, ein echt talentierter Typ, der, ähm, im ersten Jahrhundert vor Christus gelebt hat, also wirklich schon eine Weile her. Der hat im römischen Heer gedient, bei Julius Caesar, und hat da so Kriegsmaschinen entworfen, um, ja, die Gegner Roms auszutricksen. Später wurde er dann aber Architekt, ein berühmter sogar, und hat dieses Buch geschrieben, "De architectura", das als das erste große Werk über Architekturtheorie gilt. Schon krass, oder?

Und der Vitruvius, der glaubte total an die Verbindung zwischen dem menschlichen Körper und dem Universum, also, irgendwie alles hängt zusammen. Seine Designprinzipien haben das auch widergespiegelt. Er hat gesagt, ähm, dass das Design eines Tempels von Symmetrie abhängt, also, dass es eine genaue Beziehung zwischen den Komponenten geben muss, so wie bei einem wohlgeformten Mann. Und er hat dann diese ganzen Details aufgeschrieben, also, wie ein gutaussehender Mann auszusehen hat und wie das alles den Tempel beeinflusst. Zum Beispiel, dass die Länge des Fußes ein Sechstel der Körpergröße ist und so weiter. Also, echt präzise alles. Das hat dann Leonardo da Vinci total fasziniert, den berühmtesten Gelehrten der Renaissance.

Leonardo war dann so besessen von Vitruvius' Beschreibung, dass er diesen "Vitruvianischen Menschen" gezeichnet hat, kennt ja jeder, oder? Diese Darstellung der idealen menschlichen Form, in zwei verschiedenen Positionen, übereinander gelegt, um die perfekten Maße zu zeigen. Andere haben das auch versucht, aber Leonardos Version war einfach... besser, irgendwie wissenschaftlicher und künstlerischer zugleich.

Leonardo hat dann auch geschrieben, dass die Alten den Menschen eine kleine Welt genannt haben und das sei auch gut so, weil der Körper ein Abbild der Welt ist. Seine Faszination für Anatomie und Proportionen, das war ein wichtiger Teil dieser ganzen Renaissance-Bewegung, die das Interesse am menschlichen Körper wiederbelebt hat. Davor, im Mittelalter, galt der Körper ja eher als sündig, aber dann kam Leonardo und hat das geändert.

Und diese Besessenheit hat echt Spuren hinterlassen, bis heute. Das geht von Michelangelos David bis zu den Spiegelwänden in unseren modernen Fitnessstudios. Verrückt, oder?

Und dann geht es ja weiter mit, ähm, ja, mit dem Körper an sich, mit der Natur des menschlichen Körpers, sozusagen. Also, früher war körperliche Gesundheit, was man so als "Physical Wealth" bezeichnen könnte, ein ganz normaler Teil des Lebens. Unsere Vorfahren waren ja Jäger und Sammler, die sind rumgezogen und haben nach Essen gesucht. Da war man ständig in Bewegung, musste rennen, springen, klettern, werfen. Die Frauen auch, beim Sammeln von Früchten und so. Das hat ihre Körper natürlich geformt, die Muskeln und Knochen gestärkt.

Aber dann kam die Landwirtschaft, vor etwa 10.000 vor Christus, und alles wurde anders. Die Leute hatten plötzlich einen geregelteren Tagesablauf, aber die Bewegungen waren repetitiver und die Ernährung bestand hauptsächlich aus Getreide. Anthropologen haben festgestellt, dass die Knochendichte bei Bauern geringer war und die Muskelmasse auch, besonders im Oberkörper. Klar, weniger Bewegung. Aber die Lebenserwartung war trotzdem etwas höher, weil das Leben sicherer war.

Danach kamen dann Kriege und Eroberungen, viel größer als früher. Es wurden riesige Armeen aufgebaut und plötzlich war der Krieger der Held der Zeit. Männer haben trainiert, um stark und fit zu sein, so wie Achilles. In Sparta, einer griechischen Stadt, war das besonders extrem. Da wurden schwache Babys einfach ausgesetzt und die Jungs wurden mit sieben Jahren in ein Militärlager geschickt, wo sie hart trainiert wurden. Plutarch hat sogar gesagt, dass Krieg für die Spartaner eine Erholung vom Training war. Krass, oder?

Und dann kam der Sport, die Olympischen Spiele. Das war eine griechische Erfindung, bei der Athleten aus verschiedenen Städten gegeneinander angetreten sind. Das erste aufgezeichnete Olympia war 776 vor Christus, mit einem einzigen Rennen. Das Ganze war ein Fest für Zeus, den mächtigsten Gott. Und dann wurden die Spiele immer größer und es gab immer mehr Disziplinen. Die griechischen Philosophen haben auch betont, wie wichtig Sport und Ernährung sind. Plato hat gesagt, dass Untätigkeit den Körper zerstört und Aristoteles hat hinzugefügt, dass sowohl zu viel als auch zu wenig Bewegung schaden. Stimmt ja auch.

Die Olympischen Spiele sind dann aber irgendwann in Vergessenheit geraten, als Griechenland von den Römern erobert wurde und das Christentum kam. Maria Popova hat das so zusammengefasst: Der Körper galt als sündig und die körperliche Betätigung wurde nicht mehr gefeiert. Die Kathedrale ersetzte das Fitnessstudio.

Aber dann, so gegen Ende des 15. Jahrhunderts, kam die Renaissance und die Leute wie Leonardo und Michelangelo haben den menschlichen Körper wiederentdeckt. Und dann gab es diesen italienischen Arzt, Girolamo Mercuriale, der 1573 ein Buch über Bewegung geschrieben hat, "De arte gymnastica", und damit die moderne Gesundheits- und Wellnessbewegung ins Leben gerufen hat. Er hat geschrieben, dass er die Kunst der Bewegung wieder ans Licht bringen will, die in Vergessenheit geraten war.

Und dann kam noch Charles Darwin mit seiner Evolutionstheorie und Herbert Spencer mit dem Begriff "Survival of the Fittest". Plötzlich war körperliche Fitness ein Statussymbol.

Die Olympischen Spiele wurden dann auch wiederbelebt, von einem Franzosen namens Pierre de Coubertin. Er wollte wieder einen internationalen Wettbewerb alle vier Jahre. Und dann, 1896, fanden die ersten modernen Olympischen Spiele in Athen statt, mit 280 Athleten. Und 2004 waren die Spiele wieder in Athen, mit über 11.000 Athleten. Da war auch Michael Phelps dabei und Usain Bolt, also, schon eine große Sache.

Sport und der Körper wurden also wieder ein wichtiger Teil der Kultur.

Und jetzt? Jetzt sind wir total besessen, oder? Es gibt jeden Tag neue Gesundheitstrends, die uns Jugend, Stärke und Schönheit versprechen. Von Diäten wie Atkins, South Beach, Keto, Vegan, Carnivore bis zu Trainingsprogrammen wie CrossFit, Peloton, Hot Yoga. Man wird ja total bombardiert.

Die Gesundheits- und Wellnessindustrie ist ein riesiges Geschäft. Irgendwann wurde geschätzt, dass der globale Wellness-Markt 4,4 Billionen Dollar wert ist, mit allem drum und dran, von Schönheitspflege bis hin zu Ernährung und Fitness.

Und die Marketingleute sind echt gut darin, uns zu überzeugen, dass wir all das brauchen, um gesund und glücklich zu sein. Die zeigen uns, was wir alles verbessern könnten und dass nur Produkt X oder Y zwischen uns und dem perfekten Leben steht.

Aber, ganz ehrlich, das meiste davon ist Quatsch, also, Schwachsinn!

Es gibt dieses Pareto-Prinzip, die 80/20-Regel. Das bedeutet, dass 80 Prozent der Ergebnisse von 20 Prozent der Ursachen kommen. Also, wenige Dinge sind wirklich wichtig.

Und das gilt auch für die Gesundheit. Die meisten Ergebnisse kommen von ein paar einfachen Dingen: Sich regelmäßig bewegen, unverarbeitete Lebensmittel essen, gut schlafen und sich erholen.

Das heißt nicht, dass all die anderen Produkte und Dienstleistungen sinnlos sind, aber sie sollten nicht im Vordergrund stehen. Die Basis muss stimmen.

In einer Welt, in der wir alles gleichzeitig wollen, müssen wir uns konzentrieren. Erst die Grundlagen schaffen, dann das Extra. Und dafür müssen wir erstmal verstehen, was die wichtigsten Säulen sind und diese dann konsequent umsetzen. Ja, so ist es.

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