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Calculating...

Okay, also, äh, lass mich mal überlegen. Lesen lernen, oder lieben lernen, wie man so schön sagt. Ja, das ist 'ne wichtige Sache. Also, ganz ehrlich, mit der richtigen Anleitung und so, und wenn man das so ein bisschen fördert, dann sind einem echt keine Grenzen gesetzt. Wir leben ja, irgendwie, in so 'ner Art modernem Alexandria, ne? Alles ist so leicht zugänglich, jede Info, jedes Buch, alles per Knopfdruck. Wir haben so viele Möglichkeiten zu lernen, echt irre. Was uns fehlt, ist, äh, ja, so'n bisschen der Hunger danach, das wirklich zu nutzen.

Lesen war für mich schon immer irgendwie... die erste Liebe, könnte man sagen. Ich erinnere mich noch an das Haus meiner Großeltern in Indien. Mein Opa hatte da nur so "Reader's Digest" Hefte rumliegen, und ich hab' als Kind, stundenlang auf dem Boden gelegen und die Dinger alle durchgelesen, eins nach dem anderen. Heutzutage, mit der ganzen Informationsflut, kann ja jeder jederzeit alles lesen. Aber damals, als ich klein war, war das echt beschränkter. Ich hab' Comics gelesen, Geschichtenbücher, alles was ich halt so in die Finger kriegen konnte.

Ich mochte das Lesen schon immer, glaub' ich, weil ich so... introvertiert war. Nicht so der Geselligkeitstyp, lieber zu Hause mit 'nem Buch. Schon früh hab' ich mich in Sprachen und Ideenwelten verloren. Und was auch gut war, meine Eltern haben mich da nie so wirklich eingeschränkt. Keiner hat mich gezwungen, bestimmte Bücher zu lesen, oder andere zu vermeiden. Ich hab' auch viel Schund gelesen, wenn man's mal so sagen darf, Sachen, die heute wahrscheinlich als totaler Mist gelten würden.

Lies einfach das, was dir gefällt, bis du das Lesen an sich liebst. Das ist eigentlich das Wichtigste.

Der einzige Grund, ein Buch zu lesen, sollte sein, dass es einem Spaß macht, einfach so. Nicht als Aufgabe sehen, sondern als Vergnügen.

Ich merk' jetzt auch, dass ich immer öfter Bücher nochmal lese, anstatt was Neues anzufangen. Ich hab' da letztens so 'nen Tweet gelesen, von wegen: "Ich will nicht jedes Buch lesen, sondern lieber 100 gute Bücher immer und immer wieder." Fand ich irgendwie ziemlich treffend. Wichtig ist halt, die richtigen Bücher für sich zu finden, weil ja jeder 'nen anderen Geschmack hat. Aber wenn man das macht, dann hat man echt was davon.

Und, äh, es geht nicht darum, wer schneller liest. Je besser das Buch, desto langsamer sollte man lesen, damit man's richtig aufsaugen kann.

Ich weiß nicht, wie das bei euch so ist, aber meine Aufmerksamkeitsspanne ist echt grottenschlecht. Ich überflieg, ich schnelllese, ich springe, und ich kann mich auch nie wirklich an genaue Passagen erinnern. Aber das ist eigentlich egal, finde ich. Wichtig ist, dass irgendwie, auf 'ner tieferen Ebene, die Essenz des Buches hängen bleibt. Die wird dann so 'n bisschen Teil von einem, wie ein Faden in 'nem großen Wandteppich.

Kennt ihr das nicht auch, wenn man so 'n Buch anfängt und denkt: "Boah, das ist ja interessant, coole Ideen!" Und dann, je weiter man liest, kommt einem alles so bekannt vor. Und irgendwann merkt man so: "Moment mal, das hab' ich doch schon mal gelesen!" Aber auch egal, ist ja nicht schlimm. Wenn man's vergessen hat, dann ist man ja quasi bereit, es neu zu lesen.

Ich lese eigentlich gar nicht so viele Bücher richtig gründlich. Ich überflieg viel, aber nur ein paar wenige lese ich richtig intensiv. Und die bilden dann so die Basis für mein Wissen.

Eigentlich lese ich gar nicht so viel, wie die Leute vielleicht denken. Vielleicht so ein, zwei Stunden am Tag, aber das reicht schon, um zu den obersten 0,00001 Prozent der Viel-Leser zu gehören. Lesen ist die Grundlage für alles, was ich so erreicht habe, sowohl materiell als auch geistig. Die meisten Leute lesen ja nicht mal 'ne Stunde am Tag. Der Durchschnitt liest vielleicht 'ne Minute, oder noch weniger. Das Wichtigste ist, Lesen zur Gewohnheit zu machen.

Was man liest, ist eigentlich gar nicht so wichtig. Irgendwann folgt man sowieso seinen eigenen Interessen und liest dann jede Menge darüber. Und das wird das Leben auf jeden Fall verbessern. Das ist so wie beim Sport: Die beste Sportart ist die, die man gerne macht und regelmäßig durchzieht. Und das Gleiche gilt für Bücher, Blogs, Tweets, alles, wo Ideen, Infos und Wissen drinstecken. Das beste Lesen ist das, was man gerne macht und nicht mehr aufhören kann.

"Ein Buch in der Hand, und die Zeit ist nicht verschwendet." Hat mal jemand gesagt. Stimmt schon.

Jeder tickt ja auch anders. Manche machen sich Notizen, mein Notizbuch ist halt Twitter. Ich lese viel und wenn ich 'ne Idee hab', die mich so richtig begeistert, dann teil ich die auf Twitter. Aber weil man da ja nur so wenig Zeichen hat, muss man sich echt Mühe geben, die Idee kurz und knackig zu formulieren. Am Ende kommt dann so 'n Aphorismus raus, den ich dann tweete. Und dann gibt's natürlich immer Leute, die sich aufregen und alles aus dem Zusammenhang reißen und mich angreifen. Dann denk ich mir immer: "Warum hab' ich das überhaupt getweetet? Lernst du's denn nie?"

Wenn man offensichtliche Fehler in den Ideen anderer findet, dann heißt das entweder, der andere ist nicht schlau, oder man selber ist nicht schlau.

Wenn ihr so 'n Buch in die Hand nehmt, lest ihr dann erst mal so querdurch, um zu gucken, ob's was für euch ist, oder fangt ihr einfach irgendwo an? Wie macht ihr das so?

Ich fang' meistens von vorne an, aber les' schnell. Wenn's mich nicht packt, dann spring ich rum, oder überflieg' den Rest. Wenn das erste Kapitel mich nicht überzeugt, dann leg' ich das Buch weg, oder fang' mitten drin an.

Ich glaub' nicht an "verzögerten Genuss" beim Lesen. Wenn's keinen Spaß macht, dann macht's keinen Sinn. Es gibt so viele Bücher auf der Welt, warum sollte man sich mit was Langweiligem quälen?

Zählen, wie viele Bücher man gelesen hat, ist doch nur was für's Ego. Je mehr man weiß, desto unabhängiger denkt man, und desto mehr Bücher hat man, die man noch lesen will. Man sollte nicht versuchen, so viele Bücher wie möglich zu lesen, sondern nach neuen Ideen suchen, die einem helfen, die Zukunft besser zu verstehen.

Ich überflieg' und spring' meistens, bis ich was finde, was mich packt. Die meisten Sachbücher haben ja so 'ne These. Der Autor stellt 'ne These auf, liefert haufenweise Beispiele dafür und erklärt dann alles Mögliche mit seiner These. Wenn ich das kapiert hab', dann les' ich meistens nicht mehr weiter. Gibt's ja genug von solchen Büchern. Ich nenn' die immer pseudowissenschaftliche Bestseller. Dann fragt mich jemand: "Hast du das Buch gelesen?" Und ich sag dann ja, obwohl ich vielleicht nur zwei Kapitel gelesen hab', aber das Wichtigste hab' ich ja mitbekommen.

Wenn ein Buch nur geschrieben wurde, um Geld zu verdienen, dann sollte man es nicht lesen.

Wie verarbeitet und verinnerlicht ihr das, was ihr so lest?

Erzählt anderen Leuten davon, was ihr gelernt habt. Man lernt am meisten, wenn man's weitergibt.

Der Unterschied zwischen Menschen ist nicht, ob sie gebildet sind oder nicht, sondern ob sie gerne lesen oder nicht.

Was kann man in den nächsten 60 Tagen tun, um klarer und unabhängiger zu denken?

Lest Klassiker aus den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Philosophie. Keine Bestseller, keine Nachrichten. Vermeidet "Buchclubs", vermeidet es, Bestätigung von anderen zu suchen. Wahrheit ist wichtiger als Gruppenzugehörigkeit.

Lernt Logik und Mathematik. Wenn man das kann, dann hat man vor keinem Buch mehr Angst.

Kein Buch in der Bibliothek sollte einem Angst machen, egal ob Mathe, Physik, Elektrotechnik, Soziologie oder Wirtschaft. Man sollte sich trauen, jedes Buch in die Hand zu nehmen. Manche sind vielleicht schwierig, aber egal, einfach lesen. Und immer wieder lesen, wenn man die Chance hat.

Verwirrung beim Lesen ist wie Muskelkater beim Sport. Lesen trainiert die geistigen Muskeln, Sport die körperlichen. Man muss lernen, wie man Bücher liest.

Das Problem mit dem Spruch "Nicht nachdenken, einfach lesen" ist, dass es heutzutage so viel Müll gibt. Es gibt so viele schlechte Autoren, die einfach Mist schreiben.

Ich hab' schon so viele Leute getroffen, die total belesen und gebildet wirken, aber eigentlich gar keine Weisheit haben. Weil sie zwar viel gelesen haben, aber in der falschen Reihenfolge, die falschen Sachen. Sie haben mit Sachen angefangen, die keinen Wert hatten, keine Wahrheit enthielten. Und das hat dann ihre Sicht auf die Welt geprägt. Und wenn dann was Neues kommt, dann beurteilen sie das Neue anhand von dem, was sie schon wissen. Und das ist dann halt nicht so schlau. Deswegen ist es so wichtig, 'ne gute Grundlage zu haben.

Die meisten Leute haben Angst vor Mathematik. Sie können Daten nicht selbst beurteilen. Und deswegen überschätzen sie dann oft Argumente, die mit Mathe oder Pseudowissenschaft untermauert werden.

Es ist total wichtig, 'ne gute Grundlage zu haben, damit man den Durchblick behält und Wahrheit von Unfug unterscheiden kann.

Der beste Weg, 'ne gute Grundlage zu schaffen, ist, sich an die Naturwissenschaften zu halten, an die Grundlagen (auch wenn's langweilig klingt). Im Allgemeinen gibt es ja nur sehr wenige unumstrittene Wahrheiten, aber Mathe gehört dazu. Kaum jemand würde widersprechen, dass 2 + 2 = 4 ist, oder? Mathe ist 'ne sehr präzise Wissenschaft und kann 'ne solide Basis für's Lesen bilden.

Auch Naturwissenschaften und Mikroökonomie sind super Grundlagen. Wenn man das nicht hat, dann wird's schwierig, weil man dann Wahrheit nicht mehr erkennen kann. Ich versuche, meine Lektüre immer auf 'ne solide Basis zu stellen.

Es ist viel nützlicher, gut in Rechnen und Geometrie zu sein, als sich mit höherer Mathematik zu beschäftigen. Deswegen empfehle ich, mehr Zeit mit Mikroökonomie zu verbringen, am besten mit 'nem Einführungskurs.

Man kann auch Originale und Klassiker lesen. Wenn man sich für Evolution interessiert, dann sollte man Darwin lesen, nicht Richard Dawkins (obwohl ich den auch gut finde). Erst Darwin, dann Dawkins.

Wenn man Makroökonomie lernen will, dann sollte man Adam Smith, von Mises oder Hayek lesen, die ersten Wirtschaftsphilosophen. Wenn man Kommunismus oder Sozialismus mag, dann liest man halt Karl Marx. Aber keine Interpretationen oder Kommentare. Die sagen einem ja nur, wie man was machen soll, wie die Welt funktionieren soll.

Mit den Originalen und Klassikern als Basis bekommt man 'ne gute Sicht auf die Welt und versteht die Dinge besser. Dann hat man vor keinem Buch mehr Angst. Und dann kann man einfach loslegen und lernen. Und wenn man's schafft, 'ne ewige Lernmaschine zu werden, dann wird man auch immer Wege finden, Geld zu verdienen. Man wird dann in der Lage sein, gesellschaftliche Zusammenhänge zu erkennen, echte Werte und Bedürfnisse zu entdecken und sich durch Lernen immer weiterzuentwickeln.

Klar denken kann man nur, wenn man die Grundlagen versteht. Wenn man nur komplizierte Konzepte auswendig lernt, aber nicht versteht, wie alles zusammenhängt, dann bringt das alles nichts.

Wir leben ja in so 'ner Twitter- und Facebook-Zeit. Wir bekommen immer nur so kleine Häppchen von Weisheit ab, die man kaum verarbeiten kann. Lesen ist heutzutage total schwer, weil unser Gehirn schon so komisch trainiert ist. Es bekommt zwei widersprüchliche Trainings gleichzeitig.

Einerseits ist unsere Aufmerksamkeitsspanne immer kürzer, weil wir mit Infos zugeschüttet werden. Wir wollen schnell überfliegen, die wichtigsten Punkte zusammenfassen, direkt zum Punkt kommen.

Twitter hat meine Lesefähigkeit verschlechtert, aber meine Schreibfähigkeit verbessert.

Andererseits haben wir von klein auf gelernt, dass man Bücher von Anfang bis Ende lesen muss. Bücher sind heilig. In der Schule hat man 'n Buch bekommen und musste das durchlesen. Und so haben wir mit der Zeit vergessen, wie man eigentlich liest. Ich kenne so viele Leute, die an irgendeinem Buch hängen und nicht weiterkommen.

Ich bin sicher, dass ihr auch gerade an irgendeinem Buch festhängt und nicht weiterlesen könnt, aber gleichzeitig denkt, ihr müsst das Buch zu Ende lesen. Was macht man dann? Wahrscheinlich liest man dann gar nichts mehr.

Für mich wäre das 'ne Katastrophe. Lesen hat mich mein ganzes Leben lang begleitet. Als ich dann älter wurde, hab' ich angefangen zu bloggen, dann kam Twitter und Facebook. Und dann hab' ich gemerkt, dass ich im Internet eigentlich gar nichts lerne. Ich hab' mich jeden Tag mit Dopamin-Häppchen vollgestopft, jedes Häppchen 140 Zeichen. Ich hab' getweetet und geguckt, wer meine Tweets retweetet. Das war super und hat Spaß gemacht, aber es war halt nur 'n Spiel.

Und dann hab' ich gemerkt, ich muss wieder zum Lesen zurückkehren.

Ich wusste, dass das schwierig wird, weil mein Gehirn ja schon so auf Facebook, Twitter und andere Kurzinhalte trainiert war.

Dann hab' ich mir was einfallen lassen. Ich hab' Bücher einfach als Sammlung von Blogartikeln oder Tweets gesehen. Dann musste ich das Buch ja nicht zu Ende lesen. Wenn mir jemand 'n Buch empfohlen hat, hab' ich's gekauft. Und dann hab' ich 10, 20 Bücher gleichzeitig gelesen, einfach so überflogen.

Wenn's langweilig war, hab' ich's übersprungen. Manchmal hab' ich auch mitten im Buch angefangen, weil mich 'ne Passage interessiert hat. Und dann hab' ich so viel gelesen, wie ich wollte, ohne das Gefühl zu haben, ich müsste es von Anfang bis Ende lesen. Und plötzlich waren Bücher wieder total spannend für mich. Das war super, weil Bücher so viel alte Weisheit enthalten.

Wenn man Probleme lösen will, dann gilt: Je älter das Problem, desto länger gibt es schon Lösungen dafür.

Wenn man Autofahren oder Fliegen lernen will, dann sollte man moderne Anleitungen lesen, weil das Probleme sind, die in der modernen Gesellschaft entstanden sind und für die es in der modernen Gesellschaft gute Lösungen gibt.

Aber wenn's um alte Probleme geht, wie Gesundheit, Ruhe, Frieden, gute Werte, Familie, dann sind alte Lösungen oft besser.

Jedes Buch, das seit 2000 Jahren existiert, wurde von vielen Generationen geprüft und gefiltert. Die allgemeinen Prinzipien darin sind wahrscheinlich richtig. Und solche Bücher will ich wieder mehr lesen.

Kennt ihr das, wenn man so 'n Lied im Kopf hat, das man nicht mehr loswird? Das ist 'ne Erinnerungsspur. Und eigentlich entstehen alle Gedanken durch solche Spuren. Deswegen sollte man sich gut überlegen, was man so liest.

Ein ruhiges Herz, ein gesunder Körper, 'ne liebevolle Familie. Das kann man alles nicht mit Geld kaufen, das muss man sich erarbeiten.

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