Chapter Content

Calculating...

Also,幸福 ist so 'ne Sache, ne? Vor zehn Jahren... frag mich mal, ob ich glücklich bin? Hätt ich wahrscheinlich 'n riesen Bogen drum gemacht. Einfach kein Bock gehabt, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Wenn's da so 'ne Skala gäbe, eins bis zehn, wär ich vielleicht bei ner zwei oder drei gewesen. An guten Tagen vielleicht 'ne vier. Aber Glück... war irgendwie nicht so wichtig für mich, damals.

Jetzt? Neun von zehn, würd ich sagen. Klar, Kohle hilft schon, keine Frage. Aber das macht eigentlich nur 'nen kleinen Teil aus. Der Hauptgrund, warum ich jetzt so viel glücklicher bin, ist, dass ich gecheckt hab, dass es eigentlich das Wichtigste für mich ist, glücklich zu sein. Und ich hab 'ne Menge... ja, wie soll ich sagen... Tricks angewendet, um das zu kultivieren.

Man kann schon fast sagen, das hat nix mit Genen zu tun, nich mal unbedingt mit Entscheidungen, die man trifft. Das ist eher so 'ne Fähigkeit, die man sich aneignen kann. Wie Muskelaufbau im Fitnessstudio oder sich gesund ernähren. So in etwa.

Ich mein, Glück... ist wie alle großen Themen, ne? Das ändert sich halt auch mit der Zeit. Als Kind fragst du deine Mutter: "Was passiert, wenn man stirbt? Gibt's den Weihnachtsmann wirklich? Gibt's Gott? Soll ich glücklich sein? Wen soll ich heiraten?" Und da gibt's halt keine einfachen Antworten, weil nicht jede Antwort für jeden passt. Irgendwann findest du halt deine eigene Antwort drauf. Aber die gilt halt nur für dich.

Was für den einen die Wahrheit ist, ist für den anderen vielleicht totaler Blödsinn. Und andersrum genauso. Mein Verständnis von Glück muss überhaupt nicht mit deinem übereinstimmen. Und ich find's super wichtig, dass man für sich selbst rausfindet, was Glück eigentlich bedeutet.

Ich kenn Leute, die sagen, Glück ist so ein Flow-Zustand. Andere meinen, es ist, wenn man kriegt, was man will. Und wieder andere sind einfach zufrieden mit dem, was sie haben. Meine eigene Definition ändert sich auch ständig. Was ich vor 'nem Jahr gesagt hätte, wär jetzt schon wieder komplett anders.

Momentan würd ich sagen, Glück ist so 'n Zustand, wo man eigentlich nix aktiv tun muss. Wenn man das Gefühl von "da fehlt was" aus seinem Leben rausnimmt, dann kommt das Glück von ganz alleine.

Wir Menschen sind halt so programmiert, ne? Ständig am Bewerten. Wir nehmen ständig Infos auf und denken: "Das brauch ich" oder "Das will ich haben". Wir sind so gefangen in diesen ganzen Wünschen. Und Glück ist halt, wenn man dieses Gefühl nicht hat, dass irgendwas fehlt. Wenn man das Gefühl hat, das Leben ist komplett. Dann schaltet das Gehirn so'n bisschen ab. Dann denkt man nicht an gestern oder morgen. Keine Reue, keine Zukunftsängste.

In diesen kurzen Momenten, wo nichts fehlt, ist so 'ne Ruhe im Kopf. Und wenn diese Ruhe da ist, dann bist du zufrieden, dann bist du glücklich. Aber klar, du kannst das auch komplett anders sehen. Aber wie gesagt, jeder ist anders, jeder hat 'ne andere Vorstellung von Glück.

Viele verwechseln Glück mit positiven Gedanken und Handlungen. Aber... je mehr ich gelesen hab, je mehr ich gelernt hab, und vor allem je mehr ich erlebt hab (Erfahrung ist echt wichtig, weil die Praxis zählt), hab ich gemerkt, dass in jedem positiven Gedanken eigentlich auch ein negativer steckt. Das gehört halt zusammen. Das ist wie Ying und Yang. Wenn ich sag, ich bin gerade super glücklich, dann heißt das ja auch, dass ich irgendwann mal traurig war. Wenn ich sag, jemand ist attraktiv, dann heißt das ja auch, dass andere nicht attraktiv sind. Jeder positive Gedanke hat auch so'n negativen Keim in sich. Und andersrum genauso. Deswegen kommt so viel Großartiges im Leben aus Leid. Man muss erstmal die negative Seite sehen, um die positive Seite überhaupt wertschätzen zu können.

Für mich ist Glück nicht einfach nur 'ne positive Einstellung oder keine negativen Gedanken. Glück ist eher so ein Zustand, wo man keine Wünsche hat. Vor allem keine Wünsche an die Außenwelt. Je weniger man will, desto besser kann man akzeptieren, wie die Dinge gerade sind. Und desto ruhiger ist der Kopf. Man sagt ja so schön: "Alle Probleme kommen von Wünschen." Das heißt, der Kopf ist ständig am Planen oder in der Vergangenheit am Wühlen. Je mehr ich im Hier und Jetzt bin, desto glücklicher bin ich, desto zufriedener bin ich. Aber wenn ich dann versuche, dieses Glück festzuhalten, wenn ich will, dass es immer so bleibt, dann klappt das nicht. Weil dann ist der Wunsch da, das Verlangen, dass dieser Moment ewig währt.

Für mich bedeutet Glück vor allem, keinen Schmerz zu haben, keine Wünsche zu haben, nicht über die Zukunft oder die Vergangenheit nachzudenken, sondern wirklich im Moment zu sein, das zu akzeptieren, was gerade ist, die Realität zu akzeptieren.

Wenn du inneren Frieden willst, musst du aufhören, alles in gut und böse einzuteilen.

Die Natur hat kein Konzept von Glück oder Unglück. Seit dem Urknall läuft alles nach festen Regeln ab. Die Natur ist einfach so, wie sie ist. Glück oder Unglück existiert nur in unserem Kopf, weil wir Wünsche haben und deswegen Dinge als "perfekt" oder "nicht perfekt" abstempeln.

Die Welt ist wie 'n Spiegel, der unsere Gefühle widerspiegelt. Die Realität ist neutral. Die Realität bewertet nicht. Ein Baum hat keine Ahnung von richtig oder falsch. Wir Menschen nehmen die Welt um uns herum wahr. Wir hören, wir sehen, wir fühlen. Aber wie wir das alles bewerten, wie wir damit umgehen, das liegt an uns. Das ist unsere Entscheidung.

Wenn ich sag, "Glück ist eine Entscheidung", dann mein ich das so. Wenn du glaubst, dass Glück eine Entscheidung ist, wie ich das sehe, dann kannst du anfangen, diese Entscheidung zu treffen.

Emotionen scheinen von außen zu kommen, aber eigentlich kommen sie von innen.

Mit der Zeit hab ich auch angefangen zu glauben, dass ich als Individuum total klein bin, wie 'n Sandkorn am Strand. Und das hat mir total geholfen, glücklicher zu sein. Wenn du denkst, du bist der wichtigste Mensch im Universum, dann willst du ja, dass sich das Universum nach dir richtet. Weil du bist ja der Wichtigste, also muss das Universum so sein, wie du das willst. Und wenn das Universum das nicht macht, dann findest du das blöd.

Aber wenn du dich als Bakterium siehst oder als Amöbe, wenn du all deine Bemühungen als Malen mit Wasser ansiehst oder als Sandburgen bauen am Strand, dann hast du keine Erwartungen mehr an das Leben. Das Leben ist halt so, wie es ist. Und wenn du das akzeptierst, dann ist es egal, ob du glücklich bist oder nicht. Weil Glück ist ja kein Ding, was da draußen existiert, sondern 'n Gefühl in dir.

Glück ist das Gefühl, wenn nix fehlt.

Wenn man "glücklich" und "unglücklich" wegnimmt, dann bleibt 'n neutraler Zustand übrig. Aber neutral heißt nicht langweilig. Viele denken, neutral ist öde und ohne Leidenschaft. Aber das stimmt nicht. Neutral ist eher so, wie Kinder sind. Kinder sind oft glücklich, weil sie sich wirklich auf ihre Umgebung einlassen, weil sie im Moment leben und nicht erwarten, dass die Umgebung ihren Wünschen entspricht. Ich glaub, neutral ist eigentlich der perfekte Zustand. Wenn man nicht in seinen Gedanken gefangen ist, wenn man nicht an seinen Wünschen hängt, dann kann man glücklich sein.

Das Leben ist kurz, wie 'n Glühwürmchen in der Nacht. Wir haben nur 'n paar Momente hier. Und wir sollten jeden Moment nutzen. "Nutzen" heißt nicht, seine Zeit mit irgendwelchem blöden Kram zu vergeuden, sondern zu erkennen, dass jeder Moment auf diesem Planeten wertvoll ist. Wir haben die Verantwortung, glücklich zu sein und alles so gut wie möglich zu interpretieren.

Wir denken immer, wir können uns nicht ändern. Aber eigentlich sind wir super anpassungsfähig. Die Welt hingegen ist relativ fest.

Ob Meditation hilft, die Realität zu akzeptieren?

Ja, schon. Aber... bringt eigentlich nicht so viel. (Lacht) Selbst wenn du schon lange meditierst, kann dich jemand mit 'nem blöden Spruch aus der Bahn werfen. Dann bist du wieder voll im Ego-Modus. Das ist so, als wenn du gerade mal 'ne halbe Kilo Hantel stemmen kannst und dann kommt jemand mit 'ner riesigen Hantelstange und legt dir noch 'n paar Teller drauf. Das schaffst du halt nicht.

Meditation ist auf jeden Fall besser als nix. Aber selbst wenn du meditierst, kannst du dich gegen echten psychischen oder emotionalen Schmerz kaum wehren. Also, wahres Glück ist eigentlich nur 'n Nebenprodukt von innerem Frieden. Und der kommt vor allem davon, die Realität zu akzeptieren und nicht zu versuchen, die äußeren Umstände zu ändern.

Leute, die sehr rational sind, können sich 'ne Art Gleichgültigkeit antrainieren. Einfach die Dinge ignorieren, die man eh nicht ändern kann.

Ich reduziere meine Bedeutung.

Ich blende den Lärm im Kopf aus.

Ich schere mich nicht um unwichtige Dinge.

Ich halte mich aus der Politik raus.

Ich meide Leute, die ständig schlecht drauf sind.

Ich schätze meine Zeit.

Ich lese philosophische Bücher.

Ich meditiere.

Ich umgebe mich mit glücklichen und zufriedenen Menschen.

Das hilft echt.

Man kann seine eigene Glücksgrundlage Schritt für Schritt verbessern. Wie beim Fitnesstraining.

Go Back Print Chapter