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Ja, hallo erstmal. Also, äh, wir reden heute mal über, ja, so was wie ungeplante Karrieren und, äh, wie man eigentlich Glück haben kann, ne? Ist ja schon so, dass der direkte Weg zum Erfolg...na ja, nicht immer der beste ist, nicht? Also, da gibt's ja diesen Journalisten, Charles Duhigg, der war bei so einem Klassentreffen von seinem MBA-Kurs, und da waren ganz viele Leute, die waren superreich, erfolgreich, aber total unglücklich. Echt deprimierend, oder? Und er hat gemerkt, dass die Leute, die happy waren, die hatten alle irgendwie einen Umweg genommen. Die hatten nach der Uni erstmal nicht so den Knallerjob bekommen, ihre Erwartungen wurden enttäuscht. Und dadurch mussten sie sich dann, ja, durchboxen und Kompromisse eingehen. Aber genau das hat sie dann letztendlich, äh, ja, reicher, mächtiger und zufriedener gemacht. Verrückt, oder?
Da gab's auch so eine Studie über junge Wissenschaftler, die sich um Forschungsgelder beworben haben. Die haben die verglichen, die knapp gescheitert sind, mit denen, die knapp gewonnen haben. Und was glaubst du? Die, die erstmal Pech hatten, die haben dann später mehr Zitate bekommen und waren erfolgreicher. Also, irgendwie lernt man wohl doch aus Rückschlägen.
Und kennst du die Geschichte von Calvin Coolidge? Der war ja Präsident der USA, aber das war eigentlich gar nicht so geplant. Nach dem Studium gab's eine Rezession, und er hatte Angst, keinen Job zu finden. Aber sein Tutor hat ihm gesagt, er soll sich keine Sorgen machen. Eine Karriere ist wie ein Fluss, man muss einfach nur mit dem Strom schwimmen, dann kommt die Chance irgendwann von alleine. Und so war's dann auch. McKinley wurde ermordet, und Coolidge wurde Vizepräsident und dann Präsident. War nicht geplant, aber er war halt bereit.
Und das ist ja auch so eine Sache mit dem Glück, ne? Man muss sich irgendwie zum Ziel machen, vom Glück gefunden zu werden. Es gibt ja Leute, die sagen, dass Glück eine Frage der Persönlichkeit ist. Glückliche Menschen sind extrovertierter, knüpfen mehr Kontakte, lächeln mehr und bauen langfristige Beziehungen auf. Und unglückliche Menschen sind eher neurotisch und weniger offen für Neues. Aber klar, es ist natürlich auch einfacher Glück zu haben, wenn man, äh, einen guten Hintergrund hat, ne, also, Bildung, Kontakte und so weiter. Aber trotzdem, man muss sich halt bereit machen für die Chance.
Und dann gibt's ja noch Maya Angelou. Die wollte eigentlich Schriftstellerin werden, hat aber erstmal als Tänzerin gearbeitet. Dann hat sie John Killens getroffen, der hat ihr geraten, nach New York zu ziehen. Dort hat sie dann eine Schreibgruppe gefunden und später hat ihr James Baldwin geholfen, einen Verlag zu finden. Und so hat sie dann ihr erstes Buch geschrieben. Also, ohne diese ganzen Zufälle wäre das wahrscheinlich nie passiert. Aber sie war halt auch aktiv, hat Kontakte geknüpft und sich weiterentwickelt.
Wichtig ist auch, dass man nicht krampfhaft nach dem "Magic Moment" sucht, sondern offen ist für das, was kommt. Glückliche Menschen sehen, was da ist, anstatt das zu suchen, was sie sehen wollen. Man muss bereit sein, eine Chance zu ergreifen, wenn sie vorbeikommt.
Es gibt ja auch so eine Theorie, die besagt, dass "Serendipität" – also ein glücklicher Zufall – eigentlich bedeutet, Entdeckungen durch Zufälle und Scharfsinnigkeit zu machen. Also, es gehört schon auch Können dazu, um einen glücklichen Zufall zu erkennen und zu nutzen. Es gibt da vier Arten von Glück: Erstens, der reine Zufall, der jedem passiert. Zweitens, die Bewegung: Man muss aktiv sein und suchen, um etwas zu entdecken. Drittens, die spezielle Aufnahmefähigkeit: Man muss vorbereitet sein, um eine Chance zu erkennen. Und viertens, das Glück, das wir selbst erschaffen, durch unser Handeln und unsere Persönlichkeit.
Also, kurz gesagt: Ein ungeplanter Karriereweg ist eigentlich normaler als man denkt. Und auch wenn jede Geschichte einzigartig klingt, so spielen Zufälle doch oft eine große Rolle. Es gibt ja auch die Chaos-Theorie der Karrieren. Die besagt, dass es in allen Systemen Unsicherheit gibt. Unsere Systeme (Familie, Wirtschaft, Arbeit, Gemeinschaft) sind komplex und dynamisch. Selbst Menschen sind komplexe dynamische Systeme. Deshalb ist das Leben unvorhersehbar. Und deshalb kann man eine Karriere auch nicht einfach so planen. Es gibt einfach zu viele Faktoren, die eine Rolle spielen.
Deshalb raten Karriereberater auch, nicht nur auf die "relevanten" Faktoren zu schauen, sondern den Menschen ganzheitlich zu betrachten, also seine Familie, Kindheit, Hobbys, Lesegewohnheiten, Sorgen und Lebensereignisse zu verstehen. Und ganz wichtig: Kleine Veränderungen können große Auswirkungen haben.
Diese Chaos-Theorie besagt auch, dass wir unsere Karriere nicht als Linie sehen sollten, die nach oben und unten geht, sondern eher als Fraktal, also als sich wiederholendes Muster mit zunehmender Komplexität. Ähnliche Muster wiederholen sich, werden aber immer komplizierter.
Das bedeutet, dass man Chaos erwarten und sich darauf vorbereiten muss. Man sollte nicht versuchen, sein Leben zu planen, sondern offen sein für das, was kommt.
Und was die Chaos-Theorie und diese Glückstheorien gemeinsam haben, ist die Rolle des Einzelnen. Zufälle passieren jedem. Chaos ist unvermeidlich. Aber wir spielen eine aktive Rolle bei unserem Glück, und wir können die Tatsache nutzen, dass das Leben chaotisch ist.
Denk mal an Chris Gardner, den Börsenmakler. Seine Karriere war auch total ungeplant. Aber er war offen für Chancen, und er hat nie aufgegeben. Er hatte auch eine "spezielle Aufnahmefähigkeit" – für diesen Ferrari, diesen Fahrer und diese Chance.
Es gibt halt Grenzen dessen, was wir wissen und kontrollieren können. Aber wir können uns auf Unsicherheit einstellen und uns darauf vorbereiten. Und dadurch werden wir offener für die transformativen Chancen, die uns begegnen.
Ein wichtiger Punkt bei dieser Art der Vorbereitung ist auch mal eine Auszeit, ne? Mal alleine sein, sich zurückziehen.
Da gibt's ja zum Beispiel Dominic Cummings, der hat nach dem Studium erstmal drei Jahre in Russland verbracht und dann in einem Bunker auf dem Bauernhof seiner Eltern gelebt. Dort hat er Geschichte und Physik studiert und versucht, die Welt zu verstehen. Und erst danach hat er dann seine politische Karriere gestartet.
Oder Sister Wendy Beckett, die war ja Nonne und hat 25 Jahre lang als Einsiedlerin in einem Wohnwagen gelebt. Und dann wurde sie mit über 60 Jahren plötzlich zum Fernsehstar.
Und Blake Scholl hatte keine Ahnung von Luftfahrt, als er seine Firma gegründet hat, um den Überschallflug wiederzubeleben. Er hat einfach Lehrbücher gelesen und mit Experten gesprochen.
Diese Leute waren alle irgendwie Außenseiter, die sich erstmal zurückgezogen haben, um sich Wissen anzueignen. Und dann kam der Zufall – das Brexit-Referendum, die Begegnung mit einem Fernsehproduzenten, die Tatsache, dass Scholls Schwiegervater so weit weg von seinen Enkeln gewohnt hat und noch niemand das Problem des Überschallflugs gelöst hatte.
Und es gibt ja auch viele Unternehmer, die erst im mittleren Alter erfolgreich werden. Herbert Boyer war 40, als er Genentech gegründet hat. David Duffield war 64, als er Workday gegründet hat. Julian Robertson war 48, als er seine Investmentfirma gegründet hat.
Diese Unternehmer haben im Laufe der Zeit relevante Fähigkeiten und Erfahrungen gesammelt, die es ihnen ermöglicht haben, Chancen zu nutzen, wenn sie sich boten. Und durch das Lernen aus Fehlern haben sie ihr eigenes Glück geschmiedet.
Studien zeigen, dass das Durchschnittsalter von Unternehmensgründern, deren Unternehmen mindestens einen Mitarbeiter einstellt, bei etwa 42 Jahren liegt. Und das Durchschnittsalter der Gründer von besonders schnell wachsenden Unternehmen liegt bei etwa 45 Jahren.
Vielleicht ist es ja auch die Erfahrung des Scheiterns, die den Unterschied macht. Eine Studie über Einzelhandelsunternehmer hat ergeben, dass Leute, die mehr als ein Unternehmen gegründet haben, eine höhere Erfolgsrate und eine niedrigere Ausfallrate haben.
Klar, viele Venture-Capital-Geber glauben, dass junge Talente eher erfolgreich sind. Aber das liegt vielleicht auch daran, dass junge Unternehmer eher eine Finanzierung benötigen.
Ältere Arbeitnehmer haben nicht nur Kapital, sondern auch Netzwerke aufgebaut. Und Leute, die Geld erben, gründen zwar eher ein Unternehmen, aber das gilt nur bis zu einer bestimmten Summe.
Und David Duffield ist ein gutes Beispiel dafür, wie das alles zusammenhängt. Er hat zwar schon in jungen Jahren Unternehmen gegründet, aber erst später hat er gelernt, wie man ein Unternehmen richtig führt. Und das hat ihn dann zum Erfolg geführt.
Unternehmer können ihr Glück selbst schmieden, indem sie sich lange vorbereiten und bereit sind, Chancen zu erkennen und zu nutzen. Je mehr Fähigkeiten, Netzwerke und Kapital sie ansammeln, desto mehr Chancen können sie nutzen.
Und ähnlich ist es ja auch in der Politik. Da muss man sich auch vorbereiten und auf seine Chance warten. Aber da hängt das Glück noch viel mehr davon ab, wie sich das Glücksrad dreht.
Früher kamen Frauen oft durch die Witwen-Nachfolge ins Parlament. Die Witwen von verstorbenen Abgeordneten haben dann deren Mandat übernommen. Aber das war natürlich auch nur ein kleiner Teil der Frauen, die eigentlich hätten ins Parlament gehen können.
Heute haben Frauen viel mehr Möglichkeiten, eine politische Karriere zu machen, auch wenn ihre Männer ebenfalls in der Politik sind. Je länger das Frauenwahlrecht besteht, desto weniger wichtig sind familiäre Verbindungen für Frauen in der Politik.
Das zeigt uns, dass man nicht nur Glück haben muss, sondern auch in den richtigen Umständen sein muss.
Aber auch heute noch ist die Politik ein Bereich, in dem sich die Umstände schnell ändern können. Und dann werden Karrieren gemacht oder verloren. Viele politische Karrieren sind durch Zufälle entstanden.
Also, man muss bereit sein, sich vorbereiten und auf seine Chance warten. Und man darf sich nicht zu sehr auf eine Karriere fixieren, sondern offen sein für das, was kommt.
Und so war es ja auch bei Andrew Bonar Law, der erst mit über 40 Jahren in die Politik gegangen ist und dann Premierminister geworden ist. Oder bei Senator Samuel Hayakawa, der erst mit über 60 Jahren durch eine spontane Aktion bekannt geworden ist.
Diese Art von Zufall ist in der Politik gar nicht so selten. Der Zweite Weltkrieg hat Harry Truman und Dwight Eisenhower zu Spätzündern gemacht. Wären die beiden mit 50 Jahren gestorben, würde heute kaum jemand ihre Namen kennen.
Truman und Eisenhower waren fleißige und willensstarke Männer, die sich vieles selbst beigebracht haben. Und Coolidge hatte ja auch diese Intensität.
Man sollte also nach Menschen mit Hartnäckigkeit und besonderen Interessen Ausschau halten, also Leuten, denen es nicht komisch vorkommt, einen Panzer aus reiner Neugier zu zerlegen.
Und auch die Ausdauer allein ist nicht der Schlüssel. Wichtig ist, woran man festhält. Spätzünder scheinen oft Phantomzielen nachzujagen oder gar keine Ziele zu haben. Sie haben vielleicht eine vage Vorstellung von einem zukünftigen Erfolg, aber sie sind bereit, aktuelle Chancen vorbeiziehen zu lassen, um dieses größere Ziel zu erreichen – ohne jegliche Erfolgsgarantie.
Kurz gesagt: Spätzünder sind oft ziemlich seltsam. Und wenn das Schicksal eingreift, zahlt sich ihre Verrücktheit aus.
Margaret Thatcher hatte auch oft Glück in ihrer Karriere. Aber sie war auch immer gut vorbereitet. "Die Zeit, die man in Aufklärung investiert, ist nie verschwendet", war einer ihrer Lieblingssprüche.
Also, ja, das war's erstmal. Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr konntet was mitnehmen. Bis zum nächsten Mal!