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Okay, ähm, hallo erstmal! Also, ja, äh, lass uns mal über… ich nenn's mal "Furchtlosigkeit" reden. Klingt erstmal total abgehoben, aber es geht eigentlich nur darum, wie wir mit unserer Energie umgehen, also, unserer guten Energie.
Weißt du, wir Menschen sind ja so programmiert, dass wir Angst, Trauer, sowas fühlen. Ist ja auch gut so, ne? Das schützt uns ja vor Gefahren. Stell dir vor, da kriecht ne Schlange ins Haus oder 'ne Invasion steht vor der Tür. Ohne Angst würden wir ja nicht reagieren, wären wir schnell weg vom Fenster. Aber jetzt kommt's: Früher waren die Gefahren halt direkt vor unserer Nase, aber heute... heutzutage haben wir das Internet, Social Media, Fernsehen… alles live, 24/7! Wir kriegen die ganzen Probleme, die Ängste von acht Milliarden Menschen direkt aufs Handy. Krass, oder? Das ist doch eigentlich total unnatürlich.
Wir sind ja eigentlich gar nicht dafür gemacht, ständig mit so 'ner Angstbombardierung konfrontiert zu werden. Und wir können auch nicht weggucken, weil wir biologisch einfach darauf getrimmt sind, auf Gefahren zu achten. Das ist so 'ne Art digitaler Terror, an dem wir, komischerweise, auch noch kleben. Kennst du das? "If it bleeds, it leads", wie die das so schön sagen. Hauptsache, es ist möglichst schrecklich, dann gucken alle hin. Und dann kommt ja noch dazu, dass jeder von uns auch noch seine eigenen Probleme und Traumata hat. Und dann, ja, dann ist da noch das Stigma, wenn’s um mentale Gesundheit geht… Also, ehrlich gesagt, wir werden ja fast erschlagen.
Es ist echt erschreckend: Fast 40 Prozent der Frauen in den USA haben irgendwann mal ne Depression. Ein Drittel der Amerikaner leidet unter Angststörungen. Drei Viertel der jungen Leute fühlen sich jeden Tag unsicher. Das ist doch verrückt, oder? Und das in ner Zeit, in der es uns eigentlich so gut geht wie nie zuvor.
Es ist so, als ob wir in ner Zeit leben, in der die Lebenserwartung eigentlich steigt, aber trotzdem leiden Millionen Menschen – auch Kinder! – unter Angst, Trauer und Stress. Klar, Leid gab's schon immer, aber jetzt sehen wir halt viel mehr davon, und das ständig, auf unseren Handys, beim Essen, im Bett…
Und was machen wir dann? Wir suchen uns Ablenkung, irgendwas, was uns kurzfristig befriedigt, Dopamin ausschüttet: Zucker, Alkohol, Fast Food, Rauchen, Pornos, Dating-Apps, Social Media… you name it. Johann Hari hat mal gesagt: "Wir haben 'ne Kultur geschaffen, in der es viele Menschen kaum aushalten, im Moment zu sein und sich den ganzen Tag über selbst medikamentieren müssen." Und das Problem ist, dass das unsere Fähigkeit, gute Energie zu produzieren, dämpft. Das ist so ein Teufelskreis.
Eine Zelle, die ständig Angst hat, kann einfach nicht richtig funktionieren. Wenn die Zelle Gefahr signalisiert bekommt, dann steckt sie ihre Energie in die Abwehr, anstatt in ihre eigentliche Arbeit, die uns gesund hält. Also, selbst wenn du dich super gesund ernährst, Sport machst, genug schläfst und Sonne tankst: Wenn deine Zellen ständig in 'nem Stressbad schwimmen, dann bringen die ganzen gesunden Sachen nicht so viel.
Also, was können wir tun? Wir müssen uns erstmal bewusst machen, was uns eigentlich triggert, was uns Angst macht. Und dann müssen wir versuchen, das zu heilen oder zumindest den Kontakt damit zu reduzieren. Durch Psychotherapie, Meditation, Atemübungen, Zeit in der Natur… solche Sachen halt.
Aber das heißt jetzt nicht, dass wir den Kopf in den Sand stecken sollen! Es geht darum, unsere eigene Biologie zu schützen, damit wir nicht innerlich zusammenbrechen. Und dann können wir nämlich mit voller Energie die Welt positiv beeinflussen.
Jeder hat ja andere Trigger. Für den einen ist es der stressige Job, für den anderen 'ne schwierige Beziehung zu den Eltern oder ein unsicheres Gefühl zu Hause. Wieder andere fühlen sich durch Nachrichten über Krieg oder Kriminalität gestresst. Wichtig ist, dass wir unsere eigenen Trigger kennen und uns davor schützen, damit unsere Zellen nicht ständig Schaden nehmen.
Ich hab' im Studium gelernt: Hauptsache, wir verhindern den Tod, egal was es kostet. Aber eigentlich sollte es doch darum gehen, gesund zu bleiben und das bestmögliche Leben zu haben, oder? Aber die Botschaft ist oft eher: "Wir halten dich am Leben, koste es, was es wolle." Und die Angst vor dem Tod wird dann benutzt, damit wir alles mitmachen: Medikamente, Operationen… Und wenn du das nicht machst, dann stirbst du vielleicht früher. Das ist halt besonders im Westen so, wo wir nicht so offen über den Tod reden.
Früher hatte ich selbst total Angst vor dem Tod. Ich hab' mich mehr Sorgen gemacht, wie ich oder meine Familie sterben könnten, als über alles andere. Deswegen hab' ich ja auch Medizin studiert.
Aber dann hab' ich was mit meiner Mutter erlebt, was meine Sichtweise total verändert hat. Sie hatte erhöhte Zucker- und Cholesterinwerte. Ich hab' sie mit nach Sedona genommen, zu so 'nem "Dr. Casey's Bootcamp", mit Fasten, Eisbaden, Sport… Das war, bevor wir wussten, dass sie Bauchspeicheldrüsenkrebs hat.
Nach drei Tagen Fasten hab' ich mich total euphorisch gefühlt. Meine Mutter und ich, wir waren auf einem Berg und haben so einen Trommelkreis im Mondschein erlebt. Da ist mir so richtig bewusst geworden, dass wir alle aus dem gleichen Material sind. Die Atome, aus denen mein Körper besteht, sind schon seit Milliarden Jahren auf der Erde. Und für 'nen kurzen Moment organisieren meine Mitochondrien diese Atome zu meinem Körper.
In Sedona haben wir darüber geredet, dass das "Ich" und die Endgültigkeit des Todes eigentlich Illusionen sind. Große Teile unseres Körpers sterben ja ständig ab. Wir verlieren jeden Tag über ein Pfund Zellen! Unter dem Mikroskop hab' ich gesehen, wie das Leben und der Tod gleichzeitig in unserem Körper stattfinden. Zellen sterben, teilen sich, werden geboren, altern… Auf zellulärer Ebene sterben und werden wir trillionenfach wiedergeboren. Und die Überreste unseres Körpers kehren zur Erde zurück und werden zu neuen Dingen. Fossil Fuels zum Beispiel, das sind ja auch nur Überreste von Tieren und Pflanzen. Wir betanken unsere Autos mit den Atomen unserer Vorfahren!
Wir sehen das nur nicht, weil unsere Augen das gar nicht erfassen können. Ich hab' mit meiner Mutter darüber gesprochen, ob meine Überreste vielleicht mal zu Brokkoli werden, der ein Kind ernährt, oder zu 'nem Diamanten. Oder zu Staub, der neue Berge formt. Wahrscheinlich alles zusammen!
Der Einfluss, den wir auf andere haben, verändert deren Leben und Biologie für immer. Als ich mit meiner Mutter im Mondschein getanzt habe, hat sich das in unseren Körpern физически verankert. Unsere Erfahrungen prägen uns физически.
Dann, ja, dann kam der Anruf. Meine Mutter hat mir am Telefon unter Tränen gesagt, dass sie stirbt. Bauchspeicheldrüsenkrebs, überall Metastasen. In den letzten dreizehn Tagen, in denen sie noch bei Bewusstsein war, hat sie Hunderte von Briefen bekommen, in denen stand, wie sie das Leben anderer beeinflusst hat. Sie war so dankbar und berührt. Und da hab' ich so richtig gespürt: Sie ist unsterblich, durch ihren Einfluss auf andere.
Als sie gestorben ist, haben wir sie in einem Naturbegräbnis am Meer beerdigt. Es war so unglaublich, ihren Körper in so ein kleines Stück Erde zu legen, neben diesem riesigen Ozean. Diese Frau, die mein Leben geschaffen hat, die so viele Menschen beeinflusst hat, verwandelt sich in Erde, um Bäume und Blumen zu ernähren. Da war es so unwichtig, wie lange ihr Körper auf der Erde war. Meine ganze Angst vor dem Tod war verschwendete Energie. Der Tod ist okay. Ich hab's gespürt, als ich meine Mutter gehalten habe, als sie ihren letzten Atemzug getan hat. Sie war okay. Sie hat mir geflüstert, dass wir hier sind, um die Energie des Universums zu beschützen. Dass alles perfekt ist.
Als wir meine Mutter in die Erde gelassen haben, hab' ich so richtig gespürt, dass wir alle miteinander verbunden sind und dass der Tod daran nichts ändern kann. Wir lassen uns von äußeren Kräften trennen, haben Angst, fühlen uns machtlos, aber eigentlich sind wir alle miteinander verbunden und unendlich. Und da hab' ich so richtig gefühlt: Furchtlosigkeit!
Meine Angst vor dem Tod, die ich schon seit meiner Kindheit hatte, hat sich aufgelöst. Und dadurch hat sich auch meine Gesundheit verbessert. Ich hab' erkannt, dass ich ein dynamischer, ewiger Prozess bin, was ich im Medizinstudium nie gelernt habe. Mein Kopf war entspannter und meine Zellen konnten ihre Arbeit besser machen.
Das ist so wichtig, diese Furcht zu überwinden, weil unser Kopf unseren Stoffwechsel beeinflusst. Stress schwächt die Abwehrkräfte des Gehirns und Stress wiederum kann den Stoffwechsel negativ beeinflussen, was die Laune und Widerstandsfähigkeit verschlechtert. 75 bis 90 Prozent aller Krankheiten hängen mit Stress zusammen. Und Stress löst alle Anzeichen von schlechter Energie aus: Entzündungen, oxidativer Stress, mitochondriale Dysfunktion, hohe Blutzuckerwerte, schlechte Stoffwechselwerte…
Traumata sind auch echt schlimm. Belastende Erlebnisse in der Kindheit können langfristige Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Das können emotionaler oder физический Missbrauch, Vernachlässigung, Mobbing, Kriminalität, der Tod eines geliebten Menschen, schwere Krankheiten oder Naturkatastrophen sein. Studien zeigen, dass bis zu 80 Prozent der Menschen solche Erfahrungen machen, und das erhöht das Risiko für Übergewicht, Diabetes, Herzkrankheiten und Stoffwechselstörungen.
In meiner Praxis hab' ich oft gefragt, ob die Leute Stress haben oder Traumata erlebt haben, und die haben dann gesagt: "Nee, eigentlich nicht." Aber wenn man dann genauer nachgefragt hat, kamen oft doch schlimme Kindheitserlebnisse ans Licht, die noch nicht verarbeitet waren. Oder sie haben sich im Job gefangen gefühlt, waren überlastet, hatten schwierige Beziehungen zu ihren Eltern, Partnern oder Kindern, finanzielle Ängste, waren einsam, hatten häusliche Gewalt erlebt… lauter Dinge, die sie nicht als "Stress" oder "Trauma" bezeichnet haben, aber die trotzdem реальность waren.
Egal was passiert ist, wir müssen einen Weg finden, uns sicher zu fühlen, damit wir gesund sein können. "Sicher sein" ist zwar 'ne Illusion – wir werden alle sterben. Aber wir können lernen, uns sicher zu fühlen, durch Übung. Das ist ein lebenslanger Prozess, und es gibt nicht den einen richtigen Weg für alle. Wichtig ist, dass wir uns bewusst machen, wie sich Stress und Traumata auf unsere Gesundheit auswirken. Und dann müssen wir die "Hardware" (unseren Körper) und die "Software" (unseren Kopf) verbessern. Die Hardware verbessern wir durch gute Ernährung und einen gesunden Lebensstil. Und die Software verbessern wir, indem wir Stressoren und Traumata verarbeiten.
Gesund essen, gut schlafen und Sport machen klingt vielleicht banal, wenn man gerade existenzielle Ängste hat oder depressiv ist. Aber ich verspreche dir: Wenn du dich mindestens 150 Minuten pro Woche bewegst und dich gesund ernährst, dann wirst du eine Verbesserung spüren und dein Kopf kann besser mit Stress umgehen. Wenn du genug schläfst, dann sieht die Welt gleich viel besser aus. Konzentrier dich auf die Inputs, die Gewohnheiten, und die Ergebnisse werden kommen. Wenn du gestresst oder ängstlich bist, ist es natürlich schwer, sich zu motivieren. Aber fang einfach mit irgendwas an, was dich inspiriert, und dann kommen die Erfolge von selbst.
Wir sind gerade wie Tiere im Käfig, umgeben von Gefahren, die durch Technologie, Chemikalien usw. in unser Leben eindringen. Und weil unser Gehirn 20 Prozent unserer Energie verbraucht, obwohl es nur 2 Prozent unseres Körpergewichts ausmacht, wirkt sich eine Zellschädigung besonders stark auf das Gehirn aus. Also, konzentrier dich auf gute Energie und nach und nach wird sie dein Leben übernehmen.
So, jetzt hab ich mal ein paar Tipps für euch, was man so tun kann, um seine "Software" zu verbessern:
Erstens: Such dir einen Therapeuten, Coach oder Berater. Wir haben ja auch Ärzte für unseren Körper, Mechaniker für unsere Autos… Warum dann nicht auch professionelle Hilfe für unseren Kopf? Ignorier das Stigma und sieh Therapie als eine der besten Investitionen, die du in dein Leben tätigen kannst. Man könnte es ja auch als "Gehirn-Coach" bezeichnen. Eine Stunde pro Woche, in der du dich mit deinen Gefühlen auseinandersetzt, kann den Unterschied machen, ob du von negativen Gedankenmustern gefangen bist oder psychisch frei. Und wenn's mit dem ersten Therapeuten nicht klappt: Nicht aufgeben!
Zweitens: Überwach deine Herzfrequenzvariabilität (HRV) und versuch sie zu verbessern. Das geht mit Wearables wie Whoop, Apple Watch oder Fitbit. Die HRV zeigt dir, wie gut dein Körper mit Stress umgehen kann.
Drittens: Mach Atemübungen. Das ist 'ne super Möglichkeit, den Vagusnerv zu stimulieren und das parasympathische Nervensystem zu aktivieren, also den "Ruhe und Verdauung"-Teil unseres Nervensystems. Das kann dich schnell beruhigen.
Viertens: Meditiere. Regelmäßige Meditation kann Stresshormone senken und sich positiv auf deine Stimmung, Angst und Depressionen auswirken. Meditation muss auch nicht kompliziert sein. Setz dich einfach hin und beobachte deine Gedanken. Wenn ein Gedanke kommt, nimm ihn wahr, lass ihn wieder los und fang von vorne an.
Fünftens: Mach bewegungsbasierte Achtsamkeitsübungen, wie Yoga, Tai Chi oder Qigong.
Sechstens: Verbringe Zeit in der Natur. Das senkt Stresshormone und verbessert deine Stimmung. Beobachte die Natur, meditiere über die Harmonie, Verbundenheit und Zyklen, die es da gibt.
Siebtens: Lies inspirierende Bücher und Texte über Mindset, Traumata und das Menschsein.
Achtens: Probier Aromatherapie aus. Lavendelöl kann Stress reduzieren und beim Einschlafen helfen.
Neuntens: Schreib! Wenn du dich schlecht fühlst, schreib einfach mal fünf Minuten lang über deine Probleme.
Zehntens: Konzentrier dich bewusst auf Ehrfurcht und Dankbarkeit. Schreib jeden Tag auf, wofür du dankbar bist.
Elftens: Üb dich in Selbstliebe. Achte auf negative Selbstgespräche und sei dein eigener größter Fan.
Zwölftens: Sei weniger beschäftigt. Genieß das Nichtstun!
Dreizehntens: Pflege soziale Kontakte. Einsamkeit kann sich negativ auf deine Gesundheit auswirken.
Vierzehntens: Mach 'ne digitale Entgiftung. Reduzier deine Smartphone-Nutzung.
Fünfzehntens, ja das ist vielleicht nicht für jeden was: Zieh 'ne Psilocybin-gestützte Therapie in Betracht. Studien zeigen, dass das eine der bedeutsamsten Erfahrungen im Leben sein kann. Psychedelische Therapie kann für manche Menschen sehr hilfreich sein. Das hat mir persönlich sehr geholfen.
Vertrau dem Prozess.
Wir haben so vieles nicht unter Kontrolle. Wir können uns nicht vor Stress schützen, wir können unsere Kindheit nicht ungeschehen machen. Aber wir können lernen, uns sicher zu fühlen. Natürlich sollen wir Vorsichtsmaßnahmen treffen, aber chronischer Stress ist weder gut noch rational.
Der Weg zu mehr Wohlbefinden führt nicht über noch mehr Medikamente und Behandlungen für immer mehr einzelne Krankheiten. Wir müssen erkennen, dass wir untrennbar mit allem anderen im Universum verbunden sind: mit der Erde, den Pflanzen, den Tieren, den Menschen, der Luft, dem Wasser und dem Sonnenlicht. Wir müssen uns wieder für unsere Beziehung zur Natur begeistern. Und wir müssen erkennen, dass alle Teile unseres Körpers miteinander verbunden sind. Je mehr wir über die Lebenswissenschaften lernen, desto überzeugter bin ich, dass wir viele natürliche Grundlagen wiederentdecken müssen, von denen uns das moderne Leben entfremdet hat. Wir können moderne Werkzeuge und Technologien nutzen, um unsere Beziehung zur Welt besser zu verstehen und unsere Entscheidungen und Investitionen auf die Stoffwechselbedürfnisse unserer Zellen auszurichten. Wir haben das Wissen und die Werkzeuge, um das längste, glücklichste und gesündeste Leben in der Geschichte der Menschheit zu führen. Die Grundlage dafür ist, dass unsere Zellen gute Energie produzieren.
So, das war's für heute. Ich hoffe, du konntest etwas mitnehmen. Bis zum nächsten Mal! Tschüss!