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Also, Jakob Fugger, der war schon echt 'ne krasse Type, muss man sagen. Der hatte so 'ne Chance gewittert, als er diesen Erzherzog Sigmund getroffen hat, so um 1485 rum. Der Sigmund, der war ja bekannt dafĂŒr, dass er ziemlich auf groĂem FuĂ gelebt hat, und der Fugger, der war noch jung, 26 Jahre alt, frisch im FamiliengeschĂ€ft und hatte Bock, eigene Deals zu machen.
Der Sigmund brauchte Kohle, ohne Ende, aber keiner wollte ihm mehr was leihen, weil der Ruf war halt im Eimer, weiĂt du? Und da kommt der Fugger ins Spiel. Der leiht dem Sigmund 3000 Gulden, kriegt dafĂŒr ein Pfund Silber aus irgendwelchen Minen zum Discountpreis. Acht Taler pro Pfund, und der Fugger hat das dann mit 'nem fetten Aufschlag weiterverkauft. War jetzt nicht die Welt, aber hat gereicht, um 'ne fette Beziehung zu der Familie aufzubauen, 'ne?
Und ein paar Jahre spÀter, zack, braucht der Sigmund wieder Kohle, diesmal richtig viel. Hunderttausend Gulden! Aber der Fugger war wieder am Start, hat noch hÀrtere Bedingungen gestellt, und der Sigmund hat geliefert. So ist der Fugger dann richtig reich geworden, einer der MÀchtigsten in Europa.
Der hat Könige, Kaiser, Entdecker finanziert, Magellan zum Beispiel, Karl den Ersten von Spanien, der Heiliger Römischer Kaiser werden wollte. Sogar der Papst Leo der Zehnte hat bei ihm Geld geliehen, um den Petersdom zu bauen. Das Geld wurde dann mit Ablassbriefen wieder reingeholt, was dann Martin Luther auf den Plan gerufen hat, Stichwort Reformation. Also, der Fugger hat mit seiner Kohle echt die Geschichte Europas beeinflusst, das muss man schon sagen.
Der war auch echt innovativ, was Buchhaltung angeht, DoppelbuchfĂŒhrung und so, und hat dann sein riesiges Finanzimperium voll im Griff gehabt. Am Ende seines Lebens hatte der 'n Vermögen von, haltet euch fest, 400 Milliarden Dollar nach heutigem Wert. Das war ungefĂ€hr zwei Prozent des gesamten europĂ€ischen Bruttoinlandsprodukts zu der Zeit! Manche sagen, er war der reichste Mensch, der jemals gelebt hat.
Es gibt 'n Buch ĂŒber ihn, "Der reichste Mann, der jemals lebte". Der Autor meint, der Fugger hĂ€tte die Geschichte mehr verĂ€ndert als so mancher König oder RevolutionĂ€r. War halt 'n moderner GeschĂ€ftsmann, der das Geld einfach nur um des Geldes Willen gejagt hat, ohne Angst vor der Hölle, so ungefĂ€hr.
Aber, und jetzt kommt's, der hat halt alles andere dafĂŒr geopfert. Wenig Freunde, nur GeschĂ€ftspartner, uneheliches Kind, Neffen, die ihn enttĂ€uscht haben, Frau mit Lover am Sterbebett. War halt nur auf Kohle aus, bis zum Schluss. Er selbst hat gesagt, sein Durst nach Geld wird niemals gestillt.
Das ist schon 'n bisschen krass, oder? Aber diese Jagd nach dem Geld, die sehen wir ja heute immer noch. Und um zu verstehen, wie das Geld unser Leben so bestimmt und wie wir es als Werkzeug nutzen können, anstatt uns von ihm beherrschen zu lassen, mĂŒssen wir mal kurz in die Vergangenheit gucken.
Geld, das war ja mal was Handfestes, 'ne? Aber heutzutage ist das ja eher so 'ne Fantasiegeschichte, was Finanzreichtum angeht. FrĂŒher war das alles sichtbar, jetzt ist das meiste unsichtbar geworden. Und das bringt halt Probleme mit sich.
Wo das Geld genau herkommt, da streiten sich die Gelehrten. Die meisten sagen, frĂŒher gab's Tauschhandel, aber das war blöd, und deswegen hat man das Geld erfunden. Adam Smith, so 'n Typ aus dem 18. Jahrhundert, hat sich das so vorgestellt, dass 'n BĂ€cker und 'n Metzger nicht tauschen können, weil der BĂ€cker nix hat, was der Metzger will. Aber Anthropologen haben da kaum Beweise fĂŒr gefunden. Manche sagen sogar, der Tauschhandel kam erst spĂ€ter als ErgĂ€nzung zum Geld.
Egal wie's genau war, Geld war wichtig fĂŒr die Entwicklung der Menschheit. In Uruk, so 'ne alte Stadt im heutigen Irak, haben die ArchĂ€ologen so Tontafeln gefunden, die 3500 vor Christus entstanden sind. Die haben wohl Schulden dokumentiert. Manche sagen, das war der Anfang der Schrift, weil man den Handel und das Geld irgendwie festhalten musste.
Geld gab's ja in allen möglichen Formen. Gerste in Sumer, Kauri-Muscheln in Ăgypten, China und Australien, alles mögliche. Die Muscheln waren besonders cool, weil die waren leicht zu transportieren und selten, und die waren echt lange im Einsatz.
Die ersten MetallmĂŒnzen, die gab's wohl in China um 1000 vor Christus. Moderne MĂŒnzen kamen dann von den Lydern, so 'n Volk in der heutigen TĂŒrkei, im sechsten Jahrhundert vor Christus. Die waren aus Edelmetallen, hatten also 'nen Wert an sich, und da waren Kaiser oder Götter drauf. Die waren klein, handlich, schwer zu fĂ€lschen, und deswegen waren die lange Zeit das Nonplusultra.
Bis dahin war Geld was Sichtbares, was Handfestes. Wer reich werden wollte, musste halt Gerste, Muscheln oder Edelmetalle anhÀufen. Aber dann kam Kublai Khan, Enkel von Dschingis Khan, und hat was erfunden, was die Welt verÀndert hat: Papiergeld!
Marco Polo war in China und hat das gesehen. Die haben da PapierstĂŒcke gedruckt, so feierlich, als wĂ€ren die aus Gold oder Silber. Der Khan hat da sein Siegel draufgeklatscht, und wer das gefĂ€lscht hat, wurde umgebracht. Hat wohl ganz gut funktioniert, ne?
Das war 'n riesen Schritt, weil da wurde zum ersten Mal 'n StĂŒck Papier, billig hergestellt und ohne Wert an sich, fĂŒr wertvoll erklĂ€rt, weil die Regierung das garantiert hat. Papiergeld hat sich langsam durchgesetzt, weil das den Handel einfacher und schneller gemacht hat.
Der nĂ€chste Schritt war dann die Bank von England, die 1694 gegrĂŒndet wurde, um die britische Regierung zu finanzieren. Die haben Banknoten gedruckt, als Quittung fĂŒr Goldreserven. Die konnte man theoretisch gegen Gold eintauschen. Aber die Regierungen und Banker haben gemerkt, dass sie den Handel ankurbeln können, wenn sie mehr Papiergeld drucken, als Gold in den Tresoren liegt. Das nennt man dann fraktionelles Reservebanking, und das ist heute Standard. Funktioniert meistens gut, auĂer alle wollen auf einmal ihr Gold zurĂŒck, dann gibt's 'nen Bank Run, und die Bank ist pleite. Hatten wir ja erst vor Kurzem mit der Silicon Valley Bank.
Lange Zeit hat man gedacht, solange das Papiergeld irgendwie mit Gold verbunden ist, kann das System funktionieren. Bis ins 20. Jahrhundert gab's den Goldstandard. Da konnte man sein Papiergeld gegen Gold eintauschen. In den USA gab's fĂŒr 20,67 Dollar 'ne Unze Gold.
Aber in schlechten Zeiten hat das nicht mehr funktioniert. In der Weltwirtschaftskrise haben die Leute ihr Papiergeld gegen Gold getauscht, und die Tresore waren leer. 1931 hat die Bank von England den Goldstandard aufgegeben, und 1933 hat PrÀsident Roosevelt das gleiche gemacht, weil er Angst hatte, dass die Wirtschaft zusammenbricht.
Damit war das Papiergeld nicht mehr an Gold gebunden, sondern an was Unsichtbares. Die menschliche Fantasie war die einzige Grenze.
Das hat den Weg frei gemacht fĂŒr alle möglichen Finanzprodukte, und mit Computern und dem Internet ging das dann richtig ab. Heute spielen wir das Geldspiel mit Bits und Bytes, nicht mehr mit Gerste, Muscheln oder Gold.
Jakob Fugger und John D. Rockefeller mussten ihre GeschĂ€fte noch mit Papierkram verwalten, aber heute existiert das meiste Geld nur noch auf Computern und Servern. Bargeld wird immer weniger, und wer's benutzt, gilt als rĂŒckstĂ€ndig oder kriminell.
Das moderne Geldspiel findet in der digitalen Welt statt. Das Geld ist nur noch 'ne Zahl auf dem Bildschirm. Wenn du dein Kontostand siehst, denkst du vielleicht, das ist was Echtes, aber das ist nur 'ne Zahl. Du vertraust darauf, dass die Zahl morgen noch da ist und dass sie was wert ist. Das hÀlt das System am Laufen.
Das moderne Geldspiel ist wie 'n VergnĂŒgungspark.
FrĂŒher gab's nur die langweilige Bank mit einfachen GeschĂ€ften, aber heute gibt's unendlich viele Möglichkeiten, und die meisten sind total riskant. Die Finanz-Apps geben Millionen aus, um ihre Produkte sĂŒchtig zu machen. Deine Lust auf Neues, Dopamin und Unterhaltung ist deren Chance, Kohle zu machen.
Aber Vorsicht! Viele von diesen tollen Investments sind gefÀhrlich.
Du lĂ€ufst durch den VergnĂŒgungspark und hörst die Leute reden:
"Mein Kurs ĂŒber Hauskauf und -verkauf macht dich finanziell unabhĂ€ngig."
"Diese KryptowÀhrung wird durch die Decke gehen."
"Diese Immobilienanlage ist todsicher."
"Diese NFTs sind total gĂŒnstig."
"Wenn du das verpasst, wirst du es dein Leben lang bereuen."
In dieser Welt, die deine Fantasie beflĂŒgelt, solltest du dich auf das konzentrieren, was real ist. Die einfachen Grundlagen, die du noch kennenlernen wirst, sind immer noch der beste Weg, um das Leben zu bauen, das du willst. Du musst nicht jeden Ritt mitmachen oder jedes Spiel spielen. Du musst nicht besser sein als alle anderen, das ist kein Wettbewerb.
Du musst nur die Grundlagen beachten und dein Spiel lange genug spielen.