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Also... ähm... mal so, ne? Also, ich hab' da was gelesen, was mich echt zum Nachdenken gebracht hat. Es geht, ähm, so im Grunde, um die Frage: Wer sitzt eigentlich in der ersten Reihe bei deiner Beerdigung? Ja, genau. Krass, oder?
Da war dieser Erik Newton, so Mitte vierzig, eigentlich ein ganz normales Leben, ne? Frau, Kind, alles schick. Tochter Romy, zwei Jahre alt. Hat er total geliebt. Und dann, ja, dann der Schock. Seine Frau, Aubrie, ständig müde, die Ärzte haben das abgetan, so "ach, das ist halt so nach der Geburt". Aber dann, eines Abends, der Anruf vom Arzt, so um neun Uhr abends. "Sie müssen sofort ins Krankenhaus!" Und dann, innerhalb von 24 Stunden, Diagnose Blutkrebs. Sehr selten, und die Prognose... naja, nicht gut.
Erik meinte, ihr ganzer Körper war voll mit Tumoren. Überall. Lunge, Milz, Magen, Hals. Alles. Und die nächsten acht Monate... eine Achterbahnfahrt. Hoffnung, Verzweiflung, immer wieder Abschied nehmen, wenn Aubrie wieder in den OP musste. Und dann, im Herbst, war klar, dass sie nicht mehr lange hat. Anfang November ist sie dann gestorben. Friedlich, im Kreise ihrer Lieben.
Erik war am Boden zerstört, klar. Und dann noch die Verantwortung für seine kleine Tochter, die ständig gefragt hat: "Wo ist Mama?" Boah, echt heftig.
Als er dann, ein paar Wochen später, gesprochen hat, war er immer noch total traurig, aber er hat auch angefangen, über ihre Liebe nachzudenken und darüber, was er in der Zeit gelernt hat.
Er meinte, sie hätten sich in der Zeit, als Aubrie krank war, noch viel mehr geliebt, als er das für möglich gehalten hätte. Der Tod vor Augen hat ihnen geholfen, unwichtige Dinge auszublenden und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und, ähm, Aubrie hatte ein großes Bedauern: dass sie nicht genug Zeit damit verbracht hatte, ihre Beziehungen zu den Menschen, die ihr wichtig waren, zu vertiefen.
Das hat Erik zum Nachdenken gebracht. All die Verpflichtungen, die uns von dem, was wirklich zählt, ablenken. Das Geld ist es nicht, hat er gesagt.
Und dann, ja, dann kommt der Punkt, wo man sich das mal so richtig vorstellt: Du bist tot. Deine Beerdigung. Die Leute kommen rein, weinen, umarmen sich. Und dann sitzen alle. Wer sitzt in der ersten Reihe? Stell dir die Gesichter vor. Das sind die Menschen, die wirklich wichtig sind.
Und jetzt, öffne deine Augen und denk an diese Menschen.
Was tust du, um diese Menschen zu schätzen?
Wie zeigst du ihnen, was sie dir bedeuten?
Nimmst du dir Zeit für sie, oder lässt du die Zeit einfach so verstreichen?
Es geht um Social Wealth, sozusagen dein soziales Kapital. Die Tiefe deiner Beziehungen zu diesen wenigen, wichtigen Menschen. Die Menschen, mit denen du Freude und Leid teilen kannst. Und egal, ob du ein extrovertierter Mensch bist oder ein Einzelgänger, du solltest dieses Fundament bauen.
Aber es gibt auch Kräfte, die dagegen arbeiten. Technologien, die uns eigentlich verbinden sollen, machen uns oft einsamer denn je.
Wie oft bist du schon durch die Stadt gelaufen und hast nur auf dein Handy geschaut, ohne jemanden anzusehen?
Wie oft warst du mit Familie oder Freunden zusammen, aber trotzdem gedanklich ganz woanders?
Wie oft hat eine dringende Nachricht deine Aufmerksamkeit von den Menschen abgelenkt, die direkt vor dir saßen?
Mehr Verbundenheit, aber weniger Verbindung.
Man muss sich dagegen wehren. Menschliche Beziehungen sind es, die unserem Leben Sinn geben. Ohne Social Wealth fühlt sich alles andere leer an. Willst du wirklich alleine im Flugzeug oder auf deiner Jacht sitzen? Was bringt dir das große Haus, wenn keine Liebe drin ist?
Deshalb ist zum Beispiel jemand umgezogen, um näher bei seinen Eltern zu sein. Oder eine andere Frau, um in der Nähe ihrer Söhne zu leben. Und Erik und Aubrie haben ihr Leben auf die Liebe ausgerichtet.
Man sagt ja immer, der Weg ist das Ziel.
Aber ich finde, es geht um die Menschen. Umgib dich mit Menschen, die dich inspirieren, und die Reise wird schöner und das Ziel brillanter. Such dir deine Front-Row People. Schätze sie. Sei selbst so ein Mensch für jemand anderen.