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Calculating...

Okay, also, los geht's mit... mit einem neuen Thema, und zwar, wie man so ein bisschen... runterkommt, ne? Wie man, äh, die Ruhe bewahrt. Und das Ganze basiert auf... wissenschaftlich fundierten Atemtechniken.

Also, Stress, das ist ja nicht so schwarz und weiß, ne? Wie fast alles, ist das eher so ein Spektrum. Und, äh, wenn's um Leistung geht, gerade in wichtigen Momenten, ist zu wenig Stress genauso blöd wie zu viel Stress. Gibt's dieses... Yerkes-Dodson-Gesetz, das beschreibt eigentlich ganz gut den Zusammenhang zwischen Leistung und Stress. Das haben sich so zwei Psychologen ausgedacht, Yerkes und Dodson, irgendwann... vor langer Zeit, und die haben das an so japanischen Tanzmäusen erforscht, verrückt, oder? Vereinfacht gesagt, besagt das Gesetz, dass Stress und Leistung bis zu einem gewissen Punkt positiv zusammenhängen. Aber danach, wenn man zu viel Stress hat, geht die Leistung in den Keller.

Also, es gibt da so drei Zustände, die man kennen sollte. Erstens, niedriger Stress, also so ein Zustand geringer Erregung. Das ist wichtig für die Erholung. Dann gibt's den optimalen Stress, das ist so der Goldlöckchen-Zustand, ne? Nicht zu heiß, nicht zu kalt, genau richtig. In dem Zustand kann man gut wichtige Aufgaben erledigen. Und dann gibt's natürlich den hohen Stress, das ist so ein Zustand hoher Erregung, wo wir uns oft wiederfinden. Das kann dann zu einem kompletten Shutdown führen, wenn das System überlastet ist.

Ideal wäre es natürlich, wenn man bei wichtigen Aufgaben im optimalen Stressbereich wäre und dann ganz schnell wieder runterfährt in den niedrigen Stressbereich, um sich zu erholen. Aber in der Realität, ähm, kippen die meisten Leute zu oft in den hohen Stressbereich und schaffen es nicht, oft genug in den niedrigen Stressbereich zurückzukehren, um sich zu erholen.

Und um jetzt so einen Stress-Reset durchzuführen und diesen Zustand der Erholung zu fördern, kann man mal diese drei wissenschaftlich fundierten Atemtechniken ausprobieren.

Da gibt's zum Beispiel die 4-7-8-Methode. Die ist besonders gut, um den Zustand der Ruhe auszulösen, den man zum Einschlafen braucht. Die mache ich fast jeden Tag. Wie geht das? Man atmet vier Sekunden lang durch die Nase ein, hält den Atem sieben Sekunden an und atmet dann acht Sekunden lang aus. Und das Ganze wiederholt man zwei- bis dreimal.

Dann gibt's noch den Löwenatem. Der kommt aus alten Yoga-Traditionen in Indien. Da setzt man sich bequem auf den Boden, leicht nach vorne gebeugt, mit den Händen auf dem Boden. Dann fixiert man die Nasenspitze. Dann atmet man tief durch die Nase ein, streckt die Zunge raus und runter zum Kinn und atmet dann kraftvoll mit einem "Ha!"-Laut aus. Aber vorsichtig, wenn man Anfänger ist, nicht zu viel Kraft beim Ausatmen. Das wiederholt man auch zwei- bis dreimal.

Und dann gibt's noch den physiologischen Seufzer. Den hatten wir schon mal, um Stress beim Reden vor Publikum abzubauen, aber der ist auch super, um die Ruhe zu fördern. Der wurde so in den 30er Jahren entdeckt und dann von Forschern wiederentdeckt, und zwar machen wir den ganz natürlich, wenn der Kohlendioxidgehalt im Blut zu hoch wird. Der sorgt für Entspannung, weil er ganz schnell viel Kohlendioxid freisetzt. Da atmet man zweimal durch die Nase ein, erst langsam, dann schnell. Und dann atmet man lange durch den Mund aus, bis zu einem natürlichen Stopp, ohne den Atem zu erzwingen. Auch das wiederholt man zwei- bis dreimal.

Ja, Stress gehört zum Leben dazu. Wenn man lernt, ihn zu nutzen, also in wichtigen Situationen im optimalen Stressbereich zu arbeiten und zur Erholung im niedrigen Stressbereich, dann kann man immer Höchstleistungen erbringen. Probiert mal diese drei Atemtechniken aus, und dann... ja, dann verwandelt ihr vielleicht den Stress von eurem größten Feind in einen Freund, oder zumindest in einen... netten Bekannten, sage ich mal.

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