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Okay, hallo, hallo zusammen! Ich wollte heute mal über… ja, wie man eigentlich so richtig gute Gespräche führt, quatschen. So quasi die "Skills" eines Meister-Plauderers, wenn man so will.
Und wisst ihr, das ist echt was für jeden. Egal ob man jetzt eher der extrovertierte Typ ist, der eh schon gerne redet, oder eben der introvertierte, der sich vielleicht ein bisschen schwerer tut. Das ist nämlich gar nicht so entscheidend, wie man vielleicht denkt. Der extrovertierte Labersack, der nie andere zu Wort kommen lässt, hat ja genauso seine Probleme wie der Introvertierte, der sich gar nicht traut, mal was zu sagen. Im Endeffekt geht’s darum, das Beste aus seinen eigenen Stärken zu machen, um halt ein guter Gesprächspartner zu werden, ne?
Es gibt da so ein paar… ich sag mal… Grundprinzipien. Vier Stück an der Zahl, die echt jeder anwenden kann. Und zwar:
Erstens: "Türknöpfe" schaffen. Hab ich mal von nem Impro-Schauspieler gehört, diesen Begriff. Stell dir vor, die meisten Fragen sind wie Stoppschilder. Jemand antwortet, und dann… ja, dann ist die Unterhaltung halt zu Ende. "Türknöpfe" sind aber Fragen oder Aussagen, die den anderen quasi einladen, die Tür zu öffnen und reinzugehen. Die animieren den anderen, ne Geschichte zu erzählen.
Zum Beispiel: "Wo habt ihr geheiratet?" ist so ne typische Stoppschild-Frage. Antwort: "In Hintertupfingen." Und… tja, das war's. Aber wenn man fragt: "Wie habt ihr euch denn für die Location entschieden?" Dann ist die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass ne Geschichte kommt. Und jede Geschichte bietet dir ja dann neue Anknüpfungspunkte, um die Verbindung zu vertiefen. Also, Türknöpfe schaffen Geschichten, und *du* solltest die Türknöpfe liefern.
Ich hab da so ein paar Lieblings-Türknöpfe, die ich echt gerne benutze. Sucht euch einfach ein paar davon raus, die euch gefallen, und probiert die mal aus. Und am besten überlegt ihr euch auch gleich, was ihr selbst auf diese Fragen antworten würdet, weil, irgendwann kriegt man die ja auch mal zurückgespielt.
So, was sind denn das für Türknöpfe?
* "Worauf freust du dich gerade am meisten, privat oder beruflich?"
* "Was war das Beste oder Schlimmste an deiner Heimatstadt?"
* "Woher kommt eigentlich dein Name? Warum haben deine Eltern dich so genannt?"
* "Was hast du in letzter Zeit Interessantes gelesen oder gelernt?"
* "Was war der beste Film oder die beste Serie, die du in letzter Zeit gesehen hast? Und warum fandest du die so gut?"
* "Was hat dich in letzter Zeit zum Lächeln gebracht?"
* "Wenn du einen ganzen Tag Zeit hättest, ohne Verpflichtungen, was würdest du machen?"
Und dann noch ein paar, um das Gespräch am Laufen zu halten:
* "Was sind so die prägendsten Momente in deinem Leben gewesen? Und warum?"
* "Worüber hast du in letzter Zeit deine Meinung geändert?"
* "Wenn du mit drei bis fünf Leuten aus der Geschichte zu Abend essen könntest, wer wäre das und warum?"
* "Was hast du für wenig Geld gekauft, das dein Leben echt verbessert hat?"
* "Wie entspannst du dich oder schaltest ab?"
* "Was war das Netteste, was jemals jemand für dich getan hat?"
Die sind jetzt nicht in ner bestimmten Reihenfolge, aber die haben bei mir echt immer gut funktioniert und zu tiefgründigen Gesprächen geführt, mit neuen und alten Freunden.
Zweitens: Sei ein "lauter Zuhörer". David Brooks hat das mal so genannt. Das bedeutet eigentlich, dass man dem Sprecher zeigt, dass man ihm zuhört und mitfühlt. Und das geht auf verschiedene Arten:
* **Geräusche:** "Ja", "Mhm", "Ah" sagen, um zu signalisieren, dass man zuhört und den Sprecher zu ermutigen, weiterzureden.
* **Mimik:** Die Mimik verändern, um auf die Geschichte zu reagieren.
* **Körpersprache:** Sich dem Sprecher zuwenden, zeigt Engagement. Sich abwenden oder seitlich drehen signalisiert Desinteresse und killt sofort die Energie des Gesprächs.
Wir kennen das doch alle, wenn man mit jemandem redet und merkt, dass die Person überhaupt nicht interessiert ist. Dieses Gefühl wollen wir doch nicht bei anderen auslösen, oder?
Drittens: Wiederholen und weiterführen. Das aktive Zuhören führt direkt zur "Wiederholen und Weiterführen"-Methode. Das heißt, man wiederholt Schlüsselpunkte des Gesagten in eigenen Worten und fügt dann noch ne eigene Einsicht, ne Geschichte oder eben nen "Türknopf" hinzu. Das ist ne super Gelegenheit, um zu zeigen, dass man zuhört und um Gesprächsdynamik aufzubauen.
Und viertens: Situationsangepasster Augenkontakt. Augenkontakt ist so ne Sache. Zu wenig, und man wirkt komisch. Zu viel, und man wirkt… naja… gruselig. Ich mag das Prinzip des situationsangepassten Augenkontakts:
* Tief und verbunden, während der andere spricht.
* Natürlich, während man selbst spricht. Es ist okay, wegzuschauen, wenn man nachdenkt, aber Augenkontakt, um wichtige Punkte in ner Geschichte zu betonen.
Wenn man sich auf diese vier Prinzipien konzentriert, verbessert man sofort seine Gesprächsfähigkeiten. Egal ob Introvertierter oder Extrovertierter, Geschichtenerzähler oder Faktenlieferant, jeder kann ein guter Gesprächspartner sein. Das lohnt sich beruflich, aber vor allem privat, weil es zu bedeutungsvollen Verbindungen führt, die das Leben einfach bereichern. Also, legt los und werdet zum Meister-Plauderer!