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Okay, ähm, Kapitel... lass mich kurz überlegen... 21. Ja, genau, Kapitel 21. Äh, irgendwas mit... "Ächzen unter der Informationsflut", oder so ähnlich. Boah, ist das viel Text.
Also, grundsätzlich geht's darum, dass... ja, dass sich die Bedeutung von allem ändert, wenn Informationen schneller fließen. Weil sich halt die Beziehungen zwischen Menschen, politisch und so, mit jeder Beschleunigung des Informationsflusses verändern. Ziemlich tiefgründig, oder?
Früher, im letzten Jahrhundert, ist die Geschwindigkeit, mit der Informationen übertragen werden, ja, regelrecht explodiert. Und die Kosten sind fast auf Null gesunken. Krass, oder? Manchmal ist es schneller, 'ne App zu fragen, ob es regnet, als selbst vor die Tür zu gehen. Echt verrückt.
Und in der Arbeitswelt, wo man viel Wissen braucht, entscheidet die Menge an Informationen, die dein Gehirn verarbeiten muss, im Grunde, wie schnell du bist. Wenn's viele Daten sind, schaltet das Gehirn 'nen Gang hoch, um damit klarzukommen.
Früher... ich glaub' so um 1880... wurden in den USA, äh, über das ganze Jahr verteilt, so 33 Millionen Telegramme verschickt. Und jetzt, im Moment, ja, werden täglich mindestens zehn Milliarden E-Mails in den USA verschickt. Das ist ja Wahnsinn, oder? Und anders als beim Telegramm, das nur an eine Person geht, kann 'ne E-Mail Tausende, wenn nicht sogar Millionen erreichen. Boah!
Heutzutage sind alle Daten der Menschheit in so 'ner Art "Superbibliothek" gespeichert, die über das Internet verteilt ist. Mit 'nem einzigen Tastendruck kann irgendeine digitale Information, egal wie unwichtig, in diese Bibliothek gestellt werden. Und da gibt's alles: Von traditionellem Wissen, wie die ganze Enzyklopädie Britannica, bis hin zu total unnützen Infos. Jemand in Hongkong erfährt, dass ein Volleyball in Luxemburg verloren gegangen ist. Haha! Und jeder mit Internet kann auf diese riesige Bibliothek zugreifen, in Sekundenbruchteilen, fast umsonst. Unglaublich, oder?
Aber, dieses riesige Informationswachstum bringt drei Probleme mit sich: Hohe Informationsmenge, niedrige Informationsqualität und zu wenig Aufmerksamkeit, um das alles zu verarbeiten.
Wenn Information billig ist, steigt die Menge, aber die Qualität leidet. Und je mehr Informationen es gibt, desto schwieriger wird es, die richtigen zu finden. Eine einfache Google-Suche liefert unendlich viele Links, die lang und ausschweifend sind, und deren Relevanz und Qualität unterschiedlich ist. Sogar die besten KI-Chatbots, wie ChatGPT, die mit riesigen Datenmengen trainiert wurden, spucken oft das aus, was am häufigsten vorkommt, nicht das, was am relevantesten ist.
Das Relevante vom Irrelevanten zu trennen, erfordert, dass du den ganzen unnötigen Kram durcharbeitest, und das strengt dein Gehirn mega an. Das ist echt anstrengend, sag ich dir!
Also, was kann man da machen? Wie kann man die Last erleichtern?
In den 80ern haben Forscher untersucht, wie das Arbeitsgedächtnis, so 'ne Art Kurzzeitgedächtnis, mit dem Langzeitgedächtnis zusammenarbeitet. Daraus entstand die Cognitive Load Theory, also die Theorie der kognitiven Belastung. Die besagt, dass man neue Informationen erstmal im Arbeitsgedächtnis speichert, bevor sie ins Langzeitgedächtnis übertragen werden. Aber das Arbeitsgedächtnis hat nur begrenzt Platz. Wenn es von zu vielen Informationen überflutet wird, kann man sich nicht nur schlechter erinnern, sondern auch schlechter aufpassen, lernen, Probleme lösen und neue Ideen entwickeln. Das ganze Gehirn kommt zum Stillstand, wenn das Arbeitsgedächtnis überlastet ist. Echt doof!
Die Forscher haben einige Möglichkeiten gefunden, die Belastung des Arbeitsgedächtnisses zu verringern. Und zwar, indem man die Art und Weise anpasst, wie man Informationen verarbeitet, organisiert und konsumiert.
Erstens: Redundanz vermeiden. Informationen sollten so organisiert sein, dass das Gehirn möglichst wenig Arbeit hat, sie zu verarbeiten. Wenn du zum Beispiel 'nen Graphen mit den Firmenergebnissen auf der einen Seite des Bildschirms hast und Zusatzinformationen auf der anderen, muss dein Gehirn die beiden Dinge zusammenfügen. Wenn du die Informationen vorher integrierst, hat dein Gehirn weniger zu tun. Infos mit Stift und Papier zu ordnen, anstatt im Kopf, reduziert auch die Belastung. Das gilt auch für die Menge an Informationen, die du deinem Gehirn auf einmal präsentierst. Wenn jede Folie einer Präsentation ein Bild und 'ne Beschreibung des Bildes enthält, muss dein Gehirn die gleichen Informationen doppelt verarbeiten.
Zweitens: Weniger Verkehr. Wenn du viele Informationen verarbeiten musst, kann es helfen, sie über verschiedene Medien zu verteilen. Wenn du zum Beispiel für 'ne Prüfung lernst, kannst du die Hälfte der Zeit Vorlesungen anhören und die andere Hälfte deine Notizen durchlesen. Oder, wenn du ein langes Buch liest, kannst du zwischen dem gedruckten Buch und dem Hörbuch hin- und herwechseln.
Ein Pilot hat mir erzählt, dass er lieber 'ne Boeing 777 fliegt als andere Flugzeuge, die mehr auf automatische Flugsysteme angewiesen sind. Obwohl die Automatisierung die geistige Belastung der Piloten verringert hat, findet er es anstrengend, sich die meiste Zeit auf Anzeigen zu verlassen. Er mag die 777, weil sie noch Bedienelemente hat, mit denen er physisch "fühlen" kann, was das Flugzeug macht. Das ist weniger anstrengend.
Drittens: Textur und Abwechslung hinzufügen. Denk dran, dein Arbeitsgedächtnis ist wie ein Zwischenlager für neue Informationen. Wenn du die neuen Informationen mit etwas verbinden kannst, das du schon kennst oder erlebt hast, ist es einfacher, sie abzuspeichern. Je abwechslungsreicher die Information ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie Elemente enthält, die dir bekannt vorkommen. Das macht es einfacher, sie im Gehirn abzuspeichern und Platz im Arbeitsgedächtnis freizumachen. Das erklärt, warum es einfacher ist, etwas als Geschichte zu lernen als als Liste von Fakten. Die Geschichte verbindet die Elemente miteinander.
Viertens: Das Ziel lockern. Man kann die mentale Belastung verringern, indem man das Ziel, auf das man hinarbeitet, weniger starr macht. Wenn man zum Beispiel ein komplexes Problem löst, vergleicht das Gehirn ständig, wo man gerade ist mit dem, wo man hinwill. Das nimmt Platz im Arbeitsgedächtnis weg. Ein einfacheres, weniger starres Ziel schafft mehr Platz.
Welches Problem ist anstrengender? Erstens: Ein Auto fährt mit 2 Kilometern pro Stunde und stand vor einer Minute still. Wie weit ist es gefahren? Oder zweitens: Ein Auto fährt mit 2 Kilometern pro Stunde und stand vor einer Minute still. Finde so viele Informationen wie möglich aus diesen Fakten heraus.
Im ersten Fall muss sich das Arbeitsgedächtnis gleichzeitig an das Ziel erinnern und mathematische Berechnungen durchführen. Im zweiten Fall muss es sich nicht an das Ziel erinnern, also hat es mehr Platz für die Berechnungen. Beide führen zur Antwort, aber die zweite Frage fühlt sich leichter an.
Das gilt auch beim Lernen. In einem Experiment haben Leute so getan, als wären sie Kunstdiebe, während sie ein virtuelles Museum erkundeten. Die Hälfte musste sich vorstellen, einen Diebstahl durchzuführen, die andere Hälfte, einen Diebstahl zu planen. Diejenigen, die den Diebstahl planten, konnten das Museum erkunden, ohne das Ziel (die teuersten Gemälde zu stehlen) im Kopf zu haben, und konnten sich am nächsten Tag besser an die Gemälde erinnern.
Da die Informationsmenge auf Kosten der Qualität steigt, ist das Weitergeben von Informationen zum Ziel geworden, egal ob der Empfänger sie braucht, versteht oder überprüfen kann. Es ist einfacher, auf 'ne E-Mail mit allen Informationen zu antworten, die man zu dem Thema hat, als die Frage des Absenders zu verstehen und herauszufinden, welche Informationen er genau sucht. Das belastet ihn aber mehr, weil er unnötige Informationen durchwühlen muss, um das zu finden, was er wirklich braucht.
Manche Kommunikationskanäle sind besser als andere, um komplexe Botschaften zu vermitteln. Je größer die Unsicherheit und das Risiko von Missverständnissen, desto "reichhaltiger" sollte der Kanal sein. Persönliche Gespräche sind "reichhaltig", weil der Sender sofort Missverständnisse ausräumen kann. Wenn Informationen missverstanden werden, müssen beide Parteien mehr Aufwand betreiben, um die Lücken zu füllen. Wenn wir die Qualität der Informationen verbessern, entlasten wir unser Gehirn.
Ein Manager hat mir erzählt, dass komplexe Anfragen immer öfter per E-Mail gestellt werden, anstatt in persönlichen Gesprächen. Die E-Mails sind oft vage formuliert, und die Empfänger haben Mühe, zu verstehen, was von ihnen verlangt wird. Um auf Nummer sicher zu gehen, antworten sie mit überflüssigen Informationen, von denen vieles irrelevant ist. Der Absender ist verwirrt, aber zu befangen, um das zuzugeben, also bleibt die Anfrage unbeantwortet, was zu größeren Problemen führt. Die Verwirrung, Unsicherheit und zusätzliche Arbeit erhöhen die mentale Belastung aller Beteiligten.
E-Mails bleiben oft ungelesen, weil der Leser nicht die Kraft hat, einen riesigen Haufen Informationen zu durchforsten, um das zu finden, was wichtig ist. Der wichtige Inhalt geht oft in Geschwätzigkeit unter. Das frustriert und verschwendet Ressourcen, und das Nachhaken und Verfolgen von Antworten erhöht die Belastung noch weiter.
Eine Folge von schlechter Information ist, dass es schwieriger wird, gute Entscheidungen zu treffen.
Eine Entscheidung ist ein dreistufiger Prozess. Man sammelt Beweise, das Gehirn berät sich über die Beweise, und dann wird ein Urteil gefällt.
Die Qualität deiner Entscheidung hängt von der Qualität deiner Beweise ab. Und die Beweise sind zuverlässiger, wenn du weder voreingenommen noch in Eile bist. Nachdem du genügend Beweise gesammelt hast, musst du sie abwägen, untersuchen, Zusammenhänge herstellen und kritisch denken. Dafür musst du deine Aufmerksamkeit mal weit, mal eng fassen.
Je weniger Zeit du für 'ne Entscheidung hast, desto kürzer wird der Prozess. Und das Sammeln von Beweisen leidet als erstes. Ohne Beweise greift dein Gehirn eher auf das zurück, was es schon weiß, und auf seine Vorurteile. Und wenn du unter Druck stehst, führt das zu voreiligen Entscheidungen.
Aufputschmittel können das verstärken. Es gab mal einen Fall, wo Piloten im Krieg versehentlich Soldaten bombardiert haben. Und es hieß, dass die Piloten durch die Aufputschmittel, die sie genommen hatten, nicht richtig entscheiden konnten. Das gab's auch schon im Zweiten Weltkrieg, wo Millionen Amphetamintabletten an Soldaten ausgegeben wurden. Das ist ja der Wahnsinn, oder? Vor langer Zeit hat ein Kaiser den Soldaten geraten, langsam zu machen. Er glaubte, dass man mehr erreicht, wenn man sich Zeit lässt.
Da Stress dich leicht überfordert, trainieren manche Firmen ihre Mitarbeiter darauf, Entscheidungen in Krisensituationen automatisch zu treffen.
Entscheidungen treffen ist so anstrengend, dass es dafür einen eigenen Begriff gibt: Decision Fatigue, also Entscheidungsermüdung. Je mehr Entscheidungen du triffst, desto erschöpfter bist du, und desto schlechter werden deine Entscheidungen. Es ist, als ob dein Gehirn den Hahn zudreht, um Ressourcen zu sparen.
Entscheidungsermüdung macht dich risikoscheuer. Deshalb lehnen Banker mehr Kredite ab, wenn sie schon ein paar Stunden keine Pause hatten, und deshalb sind Krankenschwestern vorsichtiger, je mehr Anrufe sie entgegennehmen.
Man kann Entscheidungsermüdung reduzieren, indem man: Erstens, die Anzahl der Optionen reduziert. Zweitens, erst die Vorarbeit leistet und die Entscheidung später trifft. Und drittens, so viele Pausen wie möglich macht, um das Gehirn zu entlasten.
Technik und Kommunikation haben Informationen so billig gemacht, dass Aufmerksamkeit teuer geworden ist. Der begrenzende Faktor ist nicht mehr die Erzeugung oder Bereitstellung von Informationen, sondern die Aufmerksamkeit des Empfängers. Früher haben wir nach Informationen gesucht. Heute werden wir von Informationen gejagt.
Da unsere Aufmerksamkeit begrenzt ist, zwingt uns die ständige Flut neuer Informationen dazu, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, um mitzukommen. Aber das ist anstrengend, weil man sich ständig von einer Sache abwenden und der anderen zuwenden muss.
Moderatore sind gut darin, zwei Informationsströme gleichzeitig zu verarbeiten. Sie hören ihrem Produzenten im Ohr zu und sprechen gleichzeitig in die Kamera.
Für die meisten von uns bedeutet Multitasking, schnell zwischen verschiedenen Aufgaben hin- und herzuwechseln. Da verschiedene Aufgaben unterschiedliche Grade an Konzentration und Geschwindigkeit erfordern, muss man sich umstellen.
Denk dran, du musst mit der alten Beziehung abschließen, bevor du dich auf 'ne neue einlassen kannst. Egal ob du von 'ner E-Mail zu 'ner Präsentation wechselst oder von 'nem Meeting zu 'ner Brainstorming-Session, du musst dich von dem lösen, was du tust, um dich dem zuzuwenden, was du als nächstes tun wirst.
Je konzentrierter du bist, desto schwerer ist es, dich zu lösen. Multitasking ist das Gegenteil von tiefer, konzentrierter Arbeit.
Es ist einfacher, sich zu lösen, wenn du in 'nem Zustand bist, in dem deine Konzentration leicht durchlässig ist und dein Gehirn flexibler ist. Deshalb kann Sport helfen.
Manchmal erfordert ein Aufgabenwechsel eine schnelle Umstellung. Das ist besonders im Sport üblich.
Multitasking wird auch in der Arbeitswelt immer häufiger. Jemand, der für die digitale Infrastruktur eines Unternehmens verantwortlich ist, muss vielleicht alles stehen und liegen lassen, um einen Fehler zu beheben, und im nächsten Moment konzentriert an komplexer Software arbeiten.
Es ist schwieriger, einen Gang runterzuschalten als hochzuschalten. Die Dringlichkeit der Situation hilft beim Hochschalten, aber man muss sich bewusst anstrengen, um runterzuschalten.
Die Technik hat die Welt, in der wir leben, in eine virtuelle Welt verwandelt, die sich tausendmal schneller bewegt. Unsere Gehirne müssen sich in dieser virtuellen Welt zurechtfinden.
Weil wir uns so entwickelt haben, dass wir miteinander kommunizieren, indem wir uns ansehen, zuhören und nonverbale Signale deuten, haben wir spezielle Hirnkreisläufe entwickelt, die uns das ohne viel Aufwand ermöglichen. Wenn wir in weniger "natürlichen" Umständen kommunizieren, wo wir jemandes Gesicht nicht sehen, seine Stimme nicht hören oder seine nonverbalen Signale nicht lesen können, müssen wir neuere, weniger effiziente Hirnkreisläufe benutzen. Deshalb fühlt sich digitale Kommunikation anstrengender an. Es ist schwerer, komplexe Ideen per E-Mail zu vermitteln als persönlich. Je weiter wir uns von der Art und Weise entfernen, wie wir uns entwickelt haben, desto größer ist die Belastung für das Gehirn.
Unser Gehirn ist besser an die reale Welt angepasst als an die virtuelle. Lesen von einem Tablet ist anstrengender als Lesen von einem Buch. Wenn du ein Buch liest, hast du ein Gefühl dafür, dass Informationen im Raum existieren. Du kannst dich an Details erinnern, an Namen. Zeit, Raum und Wissen sind miteinander verbunden. Ein Tablet nimmt dir die Möglichkeit, die Geschichte des Buches in deinen physischen Raum einzuprägen. Wenn du Informationen suchst, hast du keine Hinweise, wo sie sich befinden. Dein Arbeitsgedächtnis muss die ganze Arbeit machen.
Virtuelle Realität ist ein Beispiel dafür, wie sich die Arbeit von den Händen zum Kopf verlagert. In der realen Welt teilt sich das Gehirn die Arbeit mit dem Körper. Ob du ein Instrument spielst, einen Prototyp baust oder Daten in eine Tabelle eingibst, haptische Hinweise geben deinem Gehirn Textur und Kontext. Mit 'ner VR-Brille müssen diese sensorischen Informationen vom Gehirn ausgefüllt werden. Das erhöht die mentale Belastung und kann die Leistung beeinträchtigen. So, das war's erst mal. Puh! Ganz schön viel Stoff, ne?