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Also, das ist jetzt mal so 'n bisschen 'ne Zusammenfassung... Kapitel 18, sozusagen. Es geht um den Kalten Krieg. Ja, der Kalte Krieg – 'ne echt bizarre Zeit, muss man sagen. Also, nach dem Zweiten Weltkrieg, da waren die alten Probleme, Militarismus und so, immer noch da. Aber die haben dann irgendwie 'ne ganz neue, riesige Form angenommen, nämlich in diesem Konflikt zwischen den USA und der Sowjetunion.
Aber, und das ist jetzt das Verrückte, irgendwie hat der Kalte Krieg den Fortschritt nicht wirklich aufgehalten, sondern... ja, vielleicht sogar beschleunigt? Klingt komisch, is' aber so.
Warum das so war, ist jetzt nicht so einfach zu erklären. Es hätte ja auch total schiefgehen können, ne? Gab ja echt Momente, wo's echt kurz vor knapp war. Aber irgendwie... irgendwie hat der Kalte Krieg auch andere Konflikte in Schach gehalten.
Das Ganze ist so absurd, dass man fast sagen könnte, sogar Nikita Chruschtschow, einer von Stalins übelsten Handlangern, könnte man fast zu den Gewinnern zählen. Der hat nämlich 1959 über friedliche Koexistenz gesprochen, also über den Wettbewerb zwischen den Systemen, aber ohne Krieg. Er meinte, man sollte schauen, welches System besser ist, und das Ganze friedlich austragen. Das war natürlich 'ne krasse Aussage von jemandem, der auch mal gesagt hat, die Sowjetunion würde die kapitalistischen Staaten "begraben".
Tja, und dann kam's aber doch anders. 1990 war dann irgendwie klar, dass der Sozialismus 'ne Sackgasse war. Aber der Kalte Krieg ist eben auch nicht in 'nem riesigen Weltkrieg geendet, und am Ende hat sich dann doch das System durchgesetzt, das den Leuten bessere Möglichkeiten für'n besseres Leben geboten hat.
Eigentlich hätte es ja gar keinen Kalten Krieg geben sollen, ne? Die Alliierten, also die Vereinten Nationen, die hatten doch zusammen gegen die schlimmste Tyrannei gekämpft. Warum konnten die danach nicht einfach weiter zusammenarbeiten? Stattdessen...
Naja, die Marxistisch-Leninistische Theorie war ja eigentlich klar: Kapitalismus braucht Imperialismus, Imperialismus braucht Militarismus, um Krisen abzuwenden. Aber Imperialismus führt auch zu Krieg. Also, Kapitalismus versucht, die Revolution zu verhindern, riskiert aber gleichzeitig 'ne politische und militärische Katastrophe.
So sahen's zumindest Lenins Nachfolger. Die dachten, die Kapitalisten hätten die Revolution durch Imperialismus und Militarismus hinausgezögert, sind dann aber im Ersten Weltkrieg gelandet. Und das hat Lenin an die Macht gebracht. Nach dem Ersten Weltkrieg dachten sie dann, die Kapitalisten würden Faschisten unterstützen, um ihre Macht zu erhalten. Das hat den Imperialismus und Militarismus aber nur noch verschärft, und dann kam der Zweite Weltkrieg.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hat Stalin sich gedacht, er müsste fünf Dinge tun: Erstens, die Sowjetunion militärisch aufrüsten, um sich gegen die Kapitalisten zu verteidigen. Zweitens, den Sozialismus auf neue Gebiete ausweiten. Drittens, die Wirtschaft ankurbeln, um zu zeigen, wie gut das Leben im Sozialismus sein kann. Viertens, sozialistische Bewegungen in kapitalistischen Ländern unterstützen, wenn die 'ne Revolution starten wollen. Und fünftens, sich erstmal bedeckt halten.
Wenn sie das alles schaffen, so dachten sie, dann würde der Kapitalismus sich schon selbst zerstören. Die kapitalistischen Mächte würden sich wieder in die Haare kriegen, und dann könnte die Sowjetunion wieder expandieren. Das war die Strategie: Verteidigen, Wiederaufbauen und Abwarten. Ein Kalter Krieg war eigentlich gar nicht geplant.
Aber es gab halt auch Leute wie General Patton in den USA, die am liebsten gleich den Dritten Weltkrieg angefangen hätten. Aber die Mehrheit im Westen hatte eigentlich keine Lust auf Konfrontation. Westeuropa war erschöpft. Und Stalin... ja, Stalin hat zwar gerne Gebiete annektiert, wenn's billig war, aber nach dem Zweiten Weltkrieg hat er sich dann doch zurückgehalten. Finnland zum Beispiel durfte demokratisch bleiben, solange es entwaffnet war und keine anti-sowjetischen Allianzen einging. Und Mao in China hat er geraten, erstmal 'ne Koalition mit Chiang Kai-shek einzugehen.
Marx hatte ja gesagt, die inneren Widersprüche des Kapitalismus würden ihn schon zerstören. Also, kein Grund zur Eile. Aber dann... ja, dann konnte Stalin es doch nicht lassen und hat 1948 die Tschechoslowakei gepackt. Und Mao hat Stalins Warnungen ignoriert und Chiang Kai-shek nach Taiwan verjagt. Da hat Stalin wahrscheinlich gemerkt, dass er vielleicht doch zu vorsichtig war.
Jedenfalls wurde der Sozialismus westlich des Eisernen Vorhangs immer kritischer gesehen. Und dann kam auch noch der Nationalismus dazu. Statt 'ner internationalen Arbeiterbewegung gab's immer mehr den Eindruck, dass der Sozialismus vor allem bedeutete, sich dem russischen Reich unterzuordnen. Also, Warten auf die Widersprüche des Kapitalismus schien nicht wirklich zu funktionieren.
Und so hat die Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg angefangen, weiter zu expandieren. Und die USA fühlten sich gezwungen, zu reagieren. Die Truman-Regierung war der Meinung, dass sich die USA nach dem Ersten Weltkrieg zu wenig engagiert hatten und dass das einer der Hauptgründe für den Zweiten Weltkrieg war. Also, wollten sie diesmal andere Fehler machen.
Washington hatte Angst, dass Westeuropa sich dem Sozialismus zuwenden könnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg war ja nicht klar, ob Westeuropa überhaupt auf Marktwirtschaft setzen würde. Das Vertrauen in den Markt war durch die Weltwirtschaftskrise schwer erschüttert. Und viele dachten, die Sowjetunion würde wirtschaftlich schneller wachsen.
Man hätte sich ja auch vorstellen können, dass die europäischen Regierungen die Kriegskontrollen beibehalten und ausweiten, um die Einkommensverteilung nicht zu verändern. Dann hätte es in den späten 40ern und frühen 50ern in Westeuropa vielleicht 'ne Planwirtschaft gegeben, wie in Lateinamerika. Aber... naja, so kam's ja dann nicht.
Trotzdem... 1946/47 hatten die Beamten im US-Außenministerium schon Angst, dass Europa sterben könnte. Sie sahen 'nen kompletten Zusammenbruch der Arbeitsteilung. Der Krieg hatte Europa mehr Erfahrung mit Wirtschaftsplanung und Rationierung gebracht als Argentinien. Und die Arbeiter forderten 'ne Umverteilung des Reichtums.
Sicher, das Wachstum in Westeuropa war nach dem Ersten Weltkrieg nicht gerade berauschend. Aber nach dem Zweiten Weltkrieg waren die europäischen Politiker fest entschlossen, diese Schwierigkeiten zu vermeiden und 'nen politischen Kompromiss zu finden. Denn wenn das nicht gelingt, dann würden die Westeuropäer vielleicht Stalin bitten zu übernehmen.
Aber Europa hat diese Fallen vermieden. 1949 hatte das Pro-Kopf-Einkommen in Großbritannien, Frankreich und Deutschland fast wieder das Vorkriegsniveau erreicht. Und 1951, sechs Jahre nach dem Krieg, lag's schon über 10 Prozent über dem Vorkriegsniveau. Die drei größten Volkswirtschaften Westeuropas hatten sich schneller erholt als nach dem Ersten Weltkrieg.
Westeuropa hat 'ne soziale Marktwirtschaft aufgebaut. Es gab zwar staatliche Unternehmen und 'ne starke Umverteilung, aber die Marktwirtschaft blieb erhalten. Viele waren zwar für staatliche Kontrolle, aber es war nicht klar, wann oder ob die Übergangsperiode überhaupt enden würde. Aber sie endete.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Europa alles andere als laissez-faire. Es gab viele Staatsunternehmen und 'ne starke Umverteilung. Die Sozialsysteme waren viel größer als vor dem Ersten Weltkrieg. Aber diese Sozialsysteme gingen einher mit finanzieller Stabilität und 'ner starken Marktwirtschaft.
Also, warum lief's so gut in Westeuropa nach dem Zweiten Weltkrieg?
Man könnte sagen, dass das den US-Regierungen unter Roosevelt und Truman zu verdanken war. Die haben Westeuropa politisch, wirtschaftlich und militärisch aufgebaut. Die Truman-Doktrin hat die Politik der "Eindämmung" der Sowjetunion eingeleitet. Und Richard Strout hat gesagt: "Eine Möglichkeit, den Kommunismus zu bekämpfen, besteht darin, Westeuropa 'nen vollen Fressnapf zu geben."
Die Truman-Regierung hat den Marshall-Plan durch den Kongress gebracht. Dazu haben sie alles eingesetzt, was sie hatten, einschließlich George C. Marshalls Ruf als Architekt des militärischen Sieges im Zweiten Weltkrieg. Warum hieß der Plan eigentlich nicht Truman-Plan, sondern Marshall-Plan? Truman hat's auf den Punkt gebracht: "Können Sie sich vorstellen, wie die Chancen stehen, dass der Plan in 'nem Wahljahr in 'nem republikanischen Kongress verabschiedet wird, wenn er nach Truman und nicht nach Marshall benannt ist?"
Der Marshall-Plan war 'ne langfristige Verpflichtung. Von 1948 bis 1951 haben die USA 13,2 Milliarden Dollar für den Wiederaufbau Europas bereitgestellt. Davon gingen 3,2 Milliarden Dollar an Großbritannien, 2,7 Milliarden Dollar an Frankreich, 1,5 Milliarden Dollar an Italien und 1,4 Milliarden Dollar an die westlichen Besatzungszonen Deutschlands. Das waren etwa 1 Prozent des US-amerikanischen Nationaleinkommens.
Der Marshall-Plan hat die Investitionen angekurbelt. Länder, die viel Marshall-Plan-Hilfe erhalten haben, haben auch mehr investiert. Und die Investitionen haben sich gelohnt: Jeder zusätzliche Dollar an Investitionen hat das Nationaleinkommen im folgenden Jahr um 50 Cent erhöht. Der Marshall-Plan hat auch die Devisenbeschränkungen gelockert.
Aber diese direkten Auswirkungen waren eigentlich nicht so groß. Der Marshall-Plan hat die Investitionen wahrscheinlich nur um 1 Prozent des BIP erhöht. Aber das Wachstum in Westeuropa nach dem Zweiten Weltkrieg hat die Erwartungen um ein Vielfaches übertroffen.
Wahrscheinlich waren die politisch-wirtschaftlichen Auswirkungen viel wichtiger. Die USA haben ihre Rolle als Hegemon übernommen. Der Marshall-Plan war an finanzielle Stabilität geknüpft. Jedes Empfängerland musste 'nen Vertrag mit den USA unterzeichnen. Die Länder mussten sich verpflichten, Staatshaushalte auszugleichen, die interne Finanzstabilität wiederherzustellen und die Wechselkurse zu stabilisieren.
Der Marshall-Plan hat den europäischen Ländern 'nen Pool an Ressourcen gegeben, mit dem sie die Vermögensverluste ausgleichen konnten. Die Marshall-Plan-Verwalter haben die europäischen Regierungen und Interessengruppen unter Druck gesetzt, Kompromisse einzugehen und ihre Volkswirtschaften zu liberalisieren. Und gleichzeitig haben sie Ressourcen angeboten.
Es gab auch andere Institutionen, die in 'ne positive Richtung gewirkt haben. Mitte der 50er Jahre hat Westeuropa die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl gegründet, die sich zur heutigen Europäischen Union entwickelt hat. Die USA haben stark auf den internationalen Handel gesetzt, um Frieden und Wohlstand zu fördern. Auf der Konferenz von Bretton Woods 1944 haben Harry Dexter White und John Maynard Keynes ein System entworfen, um die Globalisierung zum Besseren zu nutzen. Es sollte 'ne Weltbank geben, um den Wiederaufbau der vom Krieg zerstörten Gebiete zu finanzieren und die Entwicklung der Gebiete zu fördern, die noch nicht von der modernen Technologie profitiert hatten. Und es sollte 'nen Internationalen Währungsfonds (IWF) geben, um die Währungen zu verwalten und die Länder zu verpflichten, ihre Verpflichtungen zu erfüllen und ihre Volkswirtschaften entsprechend anzupassen. Die Tatsache, dass Westeuropa und die USA durch den Kalten Krieg miteinander verbündet waren, hat diesen Institutionen Leben und Energie gegeben. Und die Politiker waren auch einfach gut.
Es sollte eigentlich auch 'ne Internationale Handelsorganisation (ITO) geben, aber die Truman-Regierung hat sich entschieden, das Projekt nicht dem Kongress vorzulegen, weil sie den Kongress brauchte, um den Koreakrieg zu finanzieren. Stattdessen gab's dann das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen (GATT).
Ein großer Teil des Erfolgs des Wiederaufbaus Europas nach dem Zweiten Weltkrieg ist also diesen Akten der internationalen Staatskunst zu verdanken: dem Marshall-Plan und anderen Initiativen, die das Wachstum Westeuropas beschleunigt haben, indem sie das Umfeld für die Politikgestaltung verändert haben. In der Ära des Marshall-Plans entstand die soziale Marktwirtschaft: die Wiederherstellung der Preisfreiheit und der Wechselkursstabilität, das Vertrauen auf die Marktkräfte im Rahmen eines großen Sozialstaates, einige staatliche Eigentümer an Industrie und Versorgungsunternehmen und 'ne starke öffentliche Nachfragesteuerung.
Es gab noch 'nen weiteren sehr wichtigen Faktor für die soziale Demokratie nach dem Zweiten Weltkrieg. Die totalitäre Bedrohung durch Stalins Sowjetunion jenseits des Eisernen Vorhangs wurde sehr real. Viele glaubten nicht an den "American Way of Life", aber der Sozialismus war noch schlimmer. Die Lebensstandards im Ostblock waren niedriger. Die Weltwirtschaftskrise kehrte nicht nach Westeuropa zurück. Und die Westeuropäer fürchteten 'ne sowjetische Übernahme. Sie wollten 'ne US-Präsenz in Europa, um 'ne solche Aggression abzuschrecken. Daher gründeten sie die Nordatlantikpakt und waren bereit, der Führung Amerikas zu folgen.
Es gibt die Geschichte, dass der belgische Staatsmann Paul-Henri Spaak auf die Frage, ob es nicht 'ne gute Idee wäre, Statuen für die Gründer der Europäischen Union aufzustellen, antwortete: "Was für 'ne wunderbare Idee! Wir sollten vor dem Berlaymont [Palast in Brüssel] 'ne 50 Fuß hohe Statue von Josef Stalin errichten!" Die sowjetischen Truppen in Deutschland und die Panzer der Roten Armee an der Fulda Gap haben alle daran erinnert, wie wichtig die NATO, die Kohle- und Stahlgemeinschaft, die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und dann die Europäische Union sind.
Ab 1948 hatte die US-Regierung Pläne für 'nen echten Kalten Krieg entworfen: Pläne zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 10 Prozent des Nationaleinkommens und zum Einsatz von US-Armeen auf der ganzen Welt. Aber diese Pläne blieben Fantasien, bis zum Koreakrieg.
1950 bat der Machthaber Kim Il-Sung, den Stalin in Nordkorea installiert hatte, um Panzer und Unterstützung für die Übernahme des Südens. Korea, das am 38. Breitengrad geteilt war, wurde zwischen dem von der Sowjetunion kontrollierten Norden und dem von den USA kontrollierten Süden aufgeteilt.
Aber als Kim Il-Sung seinen Antrag an Stalin stellte, gab es keine US-Garnisonen im Süden. Anfang 1950 erklärte Dean Acheson, der damalige Außenminister, dass die Zeit der "alten Beziehungen zwischen Ost und West vorbei" sei. Die USA hätten 'nen "Verteidigungsperimeter" im Pazifik, der von "den Aleuten über Japan und dann... zu den Ryukyus [südlich von Japan]" und schließlich zu den Philippinen verlief. Die Verteidigung außerhalb dieses Perimeters war Sache "der gesamten zivilisierten Welt unter der Charta der Vereinten Nationen".
Außerdem befürworteten die USA die Entkolonialisierung. Sie wollten die Briten aus Indien, die Niederländer aus Indonesien und andere globale Mächte aus den Gebieten vertreiben, die sie jahrelang gehalten hatten. Die USA waren zwar bereit, die Franzosen logistisch zu unterstützen, die in Südostasien Krieg gegen die kommunistische Vietminh führten, aber sie wollten, dass die Franzosen die Unabhängigkeit versprachen.
Achesons Rede erwähnte Korea jedoch nicht ausdrücklich oder wie es in den Verteidigungsperimeter im Pazifik passte. Hat diese Auslassung Stalins Entscheidung beeinflusst? Vielleicht. Im Juni 1950 ließ Stalin den Kriegshund Kim Il-Sung und seine sowjetisch ausgebildete und ausgerüstete Armee von der Leine. Der Koreakrieg begann. Die USA überraschten Kim Il-Sung, Stalin, Mao und sich selbst, indem sie die Vereinten Nationen mobilisierten, um 'ne Armee zu entsenden. Diese Armee bestand größtenteils aus US-Truppen, war aber formell 'ne Streitmacht der Vereinten Nationen, und ihre Mission war es, die Ordnung zu verteidigen, die in der von den USA kontrollierten Besatzungszone errichtet worden war, aus der Südkorea werden sollte – und vielleicht auch 'ne einzige vereinte Korea zu schaffen.
Die Kämpfe tobten auf der gesamten koreanischen Halbinsel. Südkoreaner und Nordkoreaner kämpften an Land; Amerikaner kämpften an Land, im Meer und in der Luft; Chinesen kämpften an Land; Russen kämpften in der Luft (350 ihrer Flugzeuge wurden abgeschossen). In drei Jahren starben irgendwo zwischen 1 und 2 Millionen koreanische Zivilisten, 5 bis 10 Prozent der Bevölkerung, und vielleicht 400.000 Südkoreaner wurden aus ihren Häusern entführt und nach Nordkorea gebracht. Die Zahl der militärischen Toten und Vermissten belief sich auf etwa 500.000 Chinesen, 300.000 Nordkoreaner, 150.000 Südkoreaner, 50.000 Amerikaner und 4.400 andere, die zur Verteidigung Südkoreas kämpften. Die US Air Force warf im Laufe des Krieges 'ne halbe Million Tonnen Bomben ab, was 40 Pfund für jeden damals lebenden Nordkoreaner entspricht.
Die USA setzten ihre Atomwaffen nicht ein. Es war 'nen Krieg, aber es war 'nen begrenzter Krieg. General Douglas MacArthur, der Kommandeur des US-amerikanischen Kriegsschauplatzes, forderte Ende 1950 ihren Einsatz, als die chinesische Volksbefreiungsarmee die Armee der Vereinten Nationen zwang, sich vom Fluss Yalu nach Süden bis südlich von Seoul zurückzuziehen. Das Pentagon und Präsident Harry Truman weigerten sich.
Nicht-nukleare Waffen erwiesen sich als ausreichend, und ab März 1951 stabilisierte sich die Front in der Nähe des 38. Breitengrades, der ursprünglichen Grenze zwischen Nord und Süd. Das Pentagon und Truman begannen, 'nen Waffenstillstand und 'ne Rückkehr zum Status quo ante anzustreben – ohne Sieger oder Besiegte.
Am 5. März 1953, als der Krieg sich hinzog, starb Josef Stalin an 'nem Schlaganfall. Stalins Erben beschlossen, dass der Koreakrieg sinnlos sei und beendet werden sollte. Maos Unterhändler akzeptierten die Position der Vereinten Nationen bezüglich der Kriegsgefangenen: Die Repatriierung würde nicht erzwungen werden. Infolgedessen beschlossen 10.000 von 15.000 chinesischen Kriegsgefangenen, nicht nach China zurückzukehren; 5.000 von 70.000 nordkoreanischen Kriegsgefangenen beschlossen, nicht nach Nordkorea zurückzukehren; und 327 südkoreanische Kriegsgefangene beschlossen, in Nordkorea zu bleiben, ebenso wie 21 Amerikaner und 1 Brite. (Schließlich kehrten 18 dieser 22 in den Westblock zurück.)
Und so begann der Zustand, der über Jahrzehnte, sogar über das Ende des langen 20. Jahrhunderts hinaus, andauern sollte – mit Nordkorea immer noch unter der autokratischen Herrschaft der Kim-Dynastie, die eine der schlimmsten Hungersnöte der Nachkriegszeit erlebte, und mit Südkorea unabhängig – 'ne reiche Industriemacht und 'ne Demokratie.
Aber der Koreakrieg war nicht nur für Korea wichtig. Der Koreakrieg war einer dieser Flügelschläge, die die Welt veränderten, denn er brachte die Vereinigten Staaten und ihren nationalen Sicherheitsapparat auf 'nen neuen Weg, der durch das Fünffache der bisherigen jährlichen Militärausgaben und durch die Etablierung 'ner wirklich globalen Reichweite definiert war. Kurz gesagt, die Vereinigten Staaten übernahmen nach dem Koreakrieg 'ne neue Rolle.
Zunächst sah Deutschland ähnlich aus wie Korea – 'nen Land, das durch 'ne eigentlich nur vorübergehende militärische Besatzungsgrenze geteilt war.
Stalins Nachfolger waren weitgehend unbekannt. Das Einzige, was über sie sicher war, war, dass sie unter Stalin floriert hatten – was oft bedeutete, dass sie überlebt hatten – und dass sie bereit waren, ein paar ihrer eigenen Leute im Kampf nach Stalins Tod zu erschießen.
So saß Mitte der 50er Jahre 'ne komplette US-Armee in Westdeutschland und wartete darauf, dass Stalins Nachfolger in Deutschland das versuchten, was Stalin, Mao und Kim Il-Sung in Korea versucht hatten: die gewaltsame Wiedervereinigung 'nes Landes, das durch den Waffenstillstand, der den Zweiten Weltkrieg beendete, geteilt worden war.
Was vor Juni 1950 die Fantasien von Mitarbeitern und Planern der nationalen Sicherheit gewesen war, wurde Realität: Sie konnten die Ausgaben der USA für die nationale Sicherheit auf 10 Prozent des Nationaleinkommens steigern. Die Waffen wurden im Großen und Ganzen nicht eingesetzt. Aber die Tatsache, dass die Regierung sie kaufte, machte 'ne Rückkehr zu etwas Ähnlichem wie der Weltwirtschaftskrise nahezu unmöglich. Es gab 'nen starken Anstieg der Nachfrage und der Beschäftigung in den Vereinigten Staaten – denn die Regierung kaufte, und diejenigen, von denen sie kaufte, stellten Leute ein und hatten die Einnahmen, um andere Dinge zu kaufen, und so wieder andere Leute einzustellen.
Diese Ausgaben waren größtenteils dazu gedacht, den Vereinigten Staaten die Möglichkeit zu geben, ihre militärische Macht des Kalten Krieges weit über ihre Grenzen hinaus zu projizieren. Die Vereinigten Staaten stationierten Truppen und errichteten permanente Militärstützpunkte auf jedem Kontinent außer der Antarktis. Etwa drei Viertel 'nes Prozents des US-amerikanischen Nationaleinkommens Mitte der 50er Jahre waren "Netto-Militärtransaktionen" – Ausgaben des US-amerikanischen Militärs im Ausland, die keinen Doll Zufluss generierten. In Europa trug der Anstieg der Netto-Militärtransaktionen der USA maßgeblich dazu bei, den Rückgang des Marshall-Plans auszugleichen. Kurz gesagt, die NATO stellte mehr als nur Schocktruppen zur Vereitelung 'ner sowjetischen Invasion. Sie bot auch 'ne weitere sichere Quelle für die Nachfrage nach europäischer Produktion während des Booms Europas in den 50er und 60er Jahren.
Was uns zu Atomwaffen bringt.
Ab 1956 war die formelle Politik der Sowjetunion die "friedliche Koexistenz". Die Russen würden natürlich weiterhin gerechte Aufstände gegen Kolonialismus und Kapitalismus unterstützen. Aber Krieg zwischen den Supermächten? Vom Tisch. Die Vereinigten Staaten und die UdSSR würden koexistieren. Die Priorität würde darin bestehen, sich bedeckt zu halten und die Vorteile des Sozialismus zu demonstrieren – was natürlich letztendlich zum Triumph führen würde.
Ab 1954 wurde die US-amerikanische Politik zu einer der "massiven Vergeltung". In 'ner Rede in diesem Jahr machte Außenminister Allen Dulles deutlich, dass die Strategie darin bestehen würde, "die mächtige Landmacht der kommunistischen Welt einzudämmen": "Der Weg, Aggression abzuschrecken", sagte er, sei für "die freie Gemeinschaft bereit und in der Lage zu sein, energisch an Orten und mit Mitteln ihrer Wahl zu reagieren". Diese Politik nahm 'ne Reaktion mit Atomwaffen auf 'ne konventionelle Provokation nicht vom Tisch; noch beschränkte sie Vergeltung und Abschreckung auf das jeweilige Konfliktgebiet.
Jede Seite betrachtete die andere als potentielle existenzielle Bedrohung, was dazu führte, dass beide Seiten tatsächlich zu existenziellen Bedrohungen wurden.
Atomstreitkräfte, die US-amerikanische Planer als möglicherweise unzureichend betrachteten, um 'nen russischen Atomschlag oder 'ne Invasion Westeuropas mit konventionellen Streitkräften abzuwehren, erschienen russischen Planern als gefährlich nahe an 'nem Niveau von Streitkräften, die die Sowjetunion verwüsten und 'ne konventionelle Besetzung ihres Territoriums unterstützen könnten. Sie erinnerten sich an die Verbrennung Moskaus durch die Krimtataren im Jahr 1571, die Besetzung Moskaus durch die Polen im Jahr 1610, die Invasion durch die Schweden im Jahr 1709, die Besetzung Moskaus durch die Franzosen im Jahr 1812, den von Deutschland diktierten Frieden von Brest-Litowsk im Jahr 1918 und Hitlers Invasion im Jahr 1941.
Aber das Schlüsselwort in Dulles' Rede von 1954, in der die Strategie des massiven Widerstands der USA dargelegt wurde, war "Eindämmung": Die Politik der USA und tatsächlich auch die Politik des NATO-Bündnisses für den Kalten Krieg war eine der Eindämmung. Wie der US-amerikanische Diplomat George Kennan es formulierte, war die richtige Strategie eine des "Haltens der Linie und Hoffens auf das Beste". Weil "die Ideologie die Herrscher Russlands davon überzeugt, dass die Wahrheit auf ihrer Seite ist und sie es sich daher leisten können zu warten", fuhr er fort, könne "der sowjetische Druck durch die geschickte und wachsame Anwendung von Gegenkraft an 'ner Reihe sich ständig verschiebender geografischer und politischer Punkte eingedämmt werden".
Und es gab noch mehr: "Die Frage der sowjetisch-amerikanischen Beziehungen ist im Wesentlichen ein Test des Gesamtwerts der Vereinigten Staaten als 'ne Nation unter Nationen", schrieb Kennan:
Der aufmerksame Beobachter der russisch-amerikanischen Beziehungen wird keinen Grund zur Klage über die Herausforderung des Kremls an die amerikanische Gesellschaft finden. Er wird vielmehr 'ne gewisse Dankbarkeit gegenüber 'ner Vorsehung empfinden, die dem amerikanischen Volk durch die Bereitstellung dieser unerbittlichen Herausforderung seine gesamte Sicherheit als Nation von seinem Zusammenhalt und der Übernahme der Verantwortung für die moralische und politische Führung abhängig gemacht hat, die die Geschichte ihm eindeutig zugedacht hat.
Es war US-amerikanischer Exzeptionalismus mit 'nem großen "E", der bis zum Maximum getrieben wurde. Wenn die Vereinigten Staaten nur, so glaubte Kennan, wirklich 'ne Stadt auf 'nem Hügel sein könnten – wenn sie nur, wie John Winthrop schon 1630 gepredigt hatte, "dem Rat des Micha folgen könnten, gerecht zu handeln, Barmherzigkeit zu lieben, demütig mit unserem Gott zu wandeln", damit "er uns zu 'nem Lob und Ruhm machen wird, dass die Menschen von nachfolgenden Plantagen sagen werden: 'Möge der Herr es wie das von Neu-England machen'" – wenn sie sich nur so verhalten könnten, dann hätten die Vereinigten Staaten und das NATO-Bündnis nichts vor dem Kalten Krieg zu befürchten.
Die Amerikaner, die die Außenpolitik machten, stimmten dem überwiegend zu. Trotzdem drohte die Gefahr des Totalitarismus. Es stimmte, dass 'ne, die größere, totalitäre Macht – Nazi-Deutschland – zerschlagen worden war. Aber 'ne andere, wenn auch geringere Version – Stalins und Maos Systeme des Sozialismus – wuchs heran. Die Nationen, aus denen sie bestand, waren materiell schwach und arm. Aber sie waren bevölkerungsreich. Und ihre Regierungen hatten 'ne beunruhigende Fähigkeit, die Menschen dazu zu bringen, ihre Sache zu unterstützen und für sie zu kämpfen, indem sie unglaubwürdige Lügen erzählten.
Für die Mehrheit der politischen Führer der Vereinigten Staaten und ihrer militärischen und diplomatischen Mitarbeiter gab es jedoch keinen Grund zur Panik. Abschreckung würde die nukleare Bedrohung kontrollieren. Der Kreml wurde von farblosen Apparatschiks geführt, die ihren Lebensstandard und ihre Position mochten. Bürokratische Verknöcherung war das Schicksal des Sozialismus, wenn er nur eingedämmt und überdauert werden konnte. Sie hatten Recht, so zu denken.
Auch der sowjetische Führer Nikita Chruschtschow sah keinen Grund zur Panik und jeden Grund, auf das Urteil der Geschichte zu warten. "Ob es Ihnen gefällt oder nicht, die Geschichte ist auf unserer Seite", sagte er 1956. Drohender fügte er hinzu: "Wir werden Sie begraben." Aber diese Übersetzung könnte 'ne weitere Erklärung gebrauchen. Wahrscheinlich bedeutete das russische "Mы вас похороним" so etwas wie "Wir werden Sie überdauern". Später präzisierte Chruschtschow, was er gemeint hatte: "Ich habe einmal gesagt: 'Wir werden Sie begraben', und ich habe Ärger damit bekommen. Natürlich werden wir Sie nicht mit 'ner Schaufel begraben. Ihre eigene Arbeiterklasse wird Sie begraben." Russland hatte im Zweiten Weltkrieg 27 Millionen Menschen verloren – einschließlich derer, die verhungert waren. Niemand in Russland wollte den Dritten Weltkrieg.
Und so trat die Welt in 'nen stabiles, aber weit entferntes Gleichgewicht ein, obwohl man schon genau hinsehen musste, um es zu erkennen.
Es gab Gründe für Chruschtschows Zuversicht, Gründe, die sich nicht aus den Vorzügen des sozialistischen Zentralplanungsmechanismus ableiten ließen, sondern aus den Mängeln der Marktwirtschaft. Schließlich können und gehen Marktwirtschaften schrecklich schief. Märkte erfüllen ihre implizit zugewiesenen Aufgaben mit rücksichtsloser Effizienz. Der Schlüssel zur Steuerung von Marktsystemen besteht darin, zu bestimmen, welche Anweisungen der Markt implizit erhält und wie diese Anweisungen geändert werden können. 'Ne Marktwirtschaft kann nur dann gute Ergebnisse erzielen, wenn sie das Gemeinwohl angemessen definiert – wenn sie das materielle Wohlergehen und den Nutzen jedes Einzelnen in angemessener Weise gewichtet, während sie addiert und Kompromisse eingeht. Und das Problem ist, dass der Wert, den 'ne Marktwirtschaft 'nem Individuum beimisst, von seinem oder ihrem Vermögen abhängt.
Angenommen, jede Verdopplung des materiellen Konsums trägt in gleichem Maße zum individuellen Nutzen bei – dass der erste Einkommensdollar wertvoller ist als der zweite, der zweite wertvoller als der dritte und so weiter. Dann nehmen die Formeln und Theoreme der theoretischen Ökonomen 'ne besonders einfache Form an: Der Markt maximiert das Gemeinwohl dann und nur dann, wenn das Gemeinwohl das Wohlergehen jeder Person mit dem Marktwert ihres oder seines Vermögens gewichtet. Bei ungleicher Verteilung wird 'ne Marktwirtschaft außerordentlich grausame Ergebnisse hervorbringen. Wenn mein Vermögen ausschließlich aus meiner Fähigkeit besteht, mit meinen Händen auf dem Feld von jemand anderem zu arbeiten, und wenn der Regen ausbleibt, so dass meine Fähigkeit, mit meinen Händen zu arbeiten, keinen produktiven Marktwert hat, dann wird der Markt mich zu Tode hungern lassen – wie er es mit Millionen von Menschen in Bengalen in den Jahren 1942 und 1943 getan hat.
Der Markt könnte versagen.
Und die zentrale Planung könnte erfolgreich sein. Die sowjetische Wirtschaft hatte sich schließlich als sehr effektiv beim Bau der kostengünstigsten Panzer des Zweiten Weltkriegs erwiesen, des T-34C und des T-34/85. Die amerikanische Panzerproduktion war effizienter. Aber die zentral geplante Wirtschaft mobilisierte mehr Ressourcen. Und solange es nur ein überwältigendes Ziel oder einige wenige Ziele gibt, die erreicht werden müssen, sind Ineffizienzen aus übereifrigen und überstarren Plänen von zweitrangiger Bedeutung.
'Ne zentral geplante Wirtschaft hat es leichter, diejenigen, die Ressourcen von Investitionen auf Konsum umleiten würden, davon abzuhalten. US-amerikanische Ökonomen spekulierten in den 50er und 60er Jahren über 'ne Zukunft, in der der höhere Anteil des sowjetischen Nationaleinkommens, der für Investitionen verwendet wird, ihm auf lange Sicht 'ne viel größere Kapitalintensität verleihen würde. Die zusätzliche Produktion aus dieser Kapitalintensität könnte dann die Ineffizienzen der zentralen Planung aufwiegen und den Sowjetbürgern trotz geplanter Ineffizienz 'nen hohen materiellen Lebensstandard ermöglichen.
Und es gab nie wirklich 'nen guten Grund zu der Annahme, dass Marktwirtschaften aus theoretischer Notwendigkeit in der Entdeckung, Entwicklung und dem Einsatz von Technologie überlegen wären. Der Start von Sputnik, dem ersten Satelliten, durch die Sowjetunion war 'nen besonders lauter Weckruf für alle, die Kennans Aufruf, den Kalten Krieg zu führen, indem man Amerika zu seinem besten Selbst macht, nicht als 'ne ernste Herausforderung mit ernsthaften Anstrengungen sahen.
WAR DIESE NICHT-UTOPIE STABIL? Die Welt nach dem Zweiten Weltkrieg stand im Schatten des Atomkriegs. Die Strategen für Atomwaffen verfolgten "MAD"-Strategien, die nicht nur 'ne Abkürzung für "mutual assured destruction" zu sein schienen, sondern auch 'ne treffende Kurzform für "wahnsinnig".
Und die Welt war nicht frei von anderen Schlangen im Garten – anderen Formen von Militarismus und Imperialismus, von nationalen, kulturellen und wirtschaftlichen Rivalitäten.
In demselben Brief, in dem Trumans Nachfolger, Präsident Dwight Eisenhower, seinen Bruder Edgar ermahnte, weil er sich vorstellte, dass seine Regierung den New Deal zurücknehmen könnte oder sollte, rühmte er sich beispielsweise damit, wie die CIA unter seiner Regierung den Putsch angeführt hatte, der Mohammed Reza Pahlavi als Schah und Diktator im Iran verankert hatte, und so verhinderte, dass die ölreichen Staaten des Nahen Ostens kommunistisch wurden. Eisenhower war sicher, dass die Truman-Regierung genau das zugelassen hätte – und so glaubte er, die größte "Bedrohung, die in den letzten Jahren über der freien Welt schwebte", weitgehend beseitigt zu haben. Aber keine rationale Person sah im iranischen Premierminister Mohammad Mossadegh 'nen kleinen Stalin oder auch nur 'nen Lenin.
Zwei Jahrzehnte später hätten rationale Anhänger der friedlichen Koexistenz den gewählten chilenischen Präsidenten Salvador Allende mit Interesse, wenn auch vielleicht nicht mit Begeisterung, beobachtet. Wenn seine Versuche, 'nen friedlichen Übergang zu 'ner attraktiveren Form des Sozialismus zu bewerkstelligen, nicht zu Wohlstand und Freiheit geführt hätten, wäre dies 'ne nützliche Warnung für andere Nationen, als etwas, das man besser nicht tun sollte. Wenn Allende Erfolg hätte, könnte dies 'nen Modell sein, auf das sich andere Länder berufen könnten, um sich selbst zu verbessern. Aber das war nicht die Logik der Kalten Krieger: Sie strebten den Militärputsch unter dem General und späteren Diktator Augusto Pinochet an, zusammen mit Massenhinrichtungen, und rechte Ideologen verkündeten die Notwendigkeit, dass Pinochet 'ne Rolle übernimmt, die analog zu der des mythischen klassischen griechischen Gesetzgebers Lykourgos von Sparta ist. Auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs hätten rationale Anhänger der friedlichen Koexistenz die Versuche des tschechoslowakischen Alexander Dubček begrüßt, 'nen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" aufzubauen, aber stattdessen schickte Leonid Breschnew im Kreml die Panzer: Der Sozialismus durfte und konnte kein menschliches Antlitz haben.
Und doch könnte der Kalte Krieg für einige andere kolonialisierte Nationen während der ersten Nachkriegsgeneration 'nen Segen sein. Vor der Unabhängigkeit konnten sie auf die Entkolonialisierung drängen, indem sie argumentierten, dass die Russen und Chinesen die von den Kolonisierten zu Recht empfundenen Missstände nutzen würden, um Unterstützung für Aufstände aufzubauen, was das Risiko bergen würde, dass sich diese Nation dem kommunistischen Block anschließen würde. Nach der Unabhängigkeit konnten sie sich als "blockfrei" erklären und sich an der Bewegung orientieren, die auf der Bandung-Konferenz in Indonesien begann und von dem indonesischen Machthaber Sukarno und dem indischen Premierminister Jawaharlal Nehru angeführt wurde. Blockfreie Nationen konnten dann Gebote von beiden Seiten des Kalten Krieges einholen. Je wichtiger der blockfreie Staat für die konkurrierenden Kontrahenten des Kalten Krieges war, desto mehr waren beide Seiten bereit auszugeben, um 'ne blockfreie Regierung zu unterstützen, die vers