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Calculating...

Okay, lass mal sehen, wo fangen wir denn da an? Kapitel...irgendwas mit der Suche nach unseren Vorfahren, ne? Also, es ging ja alles los, so um 1887, kurz vor Weihnachten, mit so einem jungen niederländischen Arzt, Mari Eugène François Thomas Dubois. Krasser Name, oder? Der ist, äh, in Niederländisch-Indien gelandet, also das heutige Indonesien, genauer gesagt Sumatra. Und zwar nicht, weil er da Urlaub machen wollte, sondern weil er die Knochen der allerersten Menschen finden wollte. Stell dir das mal vor, vor über hundert Jahren!

Das war schon ziemlich abgefahren, wenn man's genau nimmt. Erstens hat vorher noch nie jemand gezielt nach sowas gesucht, ne? Alles, was man bis dahin gefunden hatte, war reiner Zufall. Und zweitens war der Dubois eigentlich gar nicht so der perfekte Typ dafür. Der war zwar ein ausgebildeter Anatom, aber von Paläontologie hatte der eigentlich keine Ahnung. Und es gab auch keinen besonderen Grund, anzunehmen, dass es ausgerechnet in Niederländisch-Indien irgendwelche frühen Menschenfossilien geben sollte. Logischer wäre ja eigentlich ein riesiger Kontinent gewesen, wo schon ewig Menschen gelebt haben, und nicht so eine Inselgruppe. Aber was trieb den Dubois denn an? Na ja, einerseits so eine Art Intuition, andererseits konnte er da 'nen Job kriegen, und außerdem gab's auf Sumatra viele Höhlen. Und die meisten wichtigen Hominiden-Fossilien, die man bis dahin gefunden hatte, die stammten halt eben auch aus solchen Höhlen. Und das Verrückteste war ja, dass er tatsächlich gefunden hat, wonach er gesucht hat! Echt 'n Wunder, ey.

Damals, als der Dubois seinen Plan ausgeheckt hat, diesen "Missing Link" zwischen Affe und Mensch zu finden, gab's ja kaum menschliche Fossilien. Fünf unvollständige Neandertaler-Skelette, ein kleines Stück Kieferknochen, dessen Herkunft keiner kannte, und sechs Skelette aus der Eiszeit, die irgendwelche Eisenbahnarbeiter in Frankreich gefunden hatten. Das vollständigste Neandertaler-Skelett, das lag später in London auf irgendeinem Regal rum und hat keinen interessiert. Ein Wunder, dass das überhaupt erhalten geblieben ist, weil das wurde 1848 von Arbeitern gefunden, die bei Gibraltar irgendwelche Felsen gesprengt haben, aber keiner hat den Wert erkannt. Das wurde dann halt mal so nebenbei auf irgendeiner Konferenz vorgestellt und dann ins Hunter Museum nach London geschickt. Und da lag das dann über 'n halbes Jahrhundert rum, bis 1907 irgendjemand das Ding mal genauer untersucht hat. Und der Typ, der das gemacht hat, war 'n Geologe, der sich mit Anatomie eigentlich nur so lala auskannte.

So kam's, dass das Neandertal in Deutschland der erste Fundort und Namensgeber von frühen menschlichen Fossilien wurde, obwohl das eigentlich 'n Zufall war, weil "Neandertal" auf Altgriechisch zufällig "Neues Tal" bedeutet. Und da haben Arbeiter 1856 bei Düsseldorf in einem Steinbruch wieder so komische Knochen gefunden und die dann einem Lehrer gegeben, der sich für Natur interessiert hat. Und der Lehrer, ein gewisser Johann Carl Fuhlrott, der hat dann auch erkannt, dass er da vielleicht was Neues gefunden hat, aber was genau das war, darüber hat man sich dann noch lange gestritten.

Viele wollten ja gar nicht glauben, dass die Neandertaler-Knochen überhaupt Fossilien von frühen Menschen sind. So 'n einflussreicher Professor aus Bonn, der August Mayer, der meinte, das wären die Überreste von 'nem mongolischen Kosaken, der 1814 im Krieg gegen Deutschland verwundet wurde und dann in der Höhle gestorben ist. Und da hat dann der englische T.H. Huxley spöttisch gemeint, dass der Typ aber ganz schön fit gewesen sein muss, um mit so schweren Verletzungen auf eine 20 Meter hohe Klippe zu klettern, sich auszuziehen, seine Sachen wegzuwerfen und sich dann noch 'n halben Meter tief zu vergraben. Und irgendein anderer Anthropologe hat die dicken Augenbrauenwülste der Neandertaler untersucht und gemeint, das kommt davon, dass die sich so lange die Stirn gerunzelt haben, weil sie sich mal den Arm gebrochen hatten, der nicht richtig verheilt ist. Echt unglaublich, oder? Hauptsache, man konnte irgendwie die Ideen über frühe Menschen widerlegen.

In diesem ganzen Chaos hat dann der Dubois angefangen, nach seinen Fossilien zu suchen. Aber er hat nicht selber gebuddelt, sondern der hat sich 50 Sträflinge von den niederländischen Behörden ausgeliehen. Die haben dann erst auf Sumatra gearbeitet und dann auf Java. Und 1891 hat der Dubois, oder besser gesagt, seine Leute, weil der war ja selber kaum dabei, ein kleines Stück Schädelknochen gefunden. Das Ding heißt heute Trinil-Schädel. Und obwohl das nur so 'n unvollständiger Schädel war, konnte man schon sehen, dass das Ding keine typischen menschlichen Merkmale hatte, aber 'n viel größeres Gehirn als alle Affen. Und der Dubois hat das Ding dann "Pithecanthropus erectus" genannt, was so viel heißt wie "aufrecht gehender Affenmensch", und behauptet, das wäre der fehlende Link zwischen Affe und Mensch. Und bald haben alle das Ding "Java-Mensch" genannt. Heute sagen wir dazu Homo erectus.

Und dann, ein Jahr später, haben die Arbeiter vom Dubois auch noch 'n fast vollständigen Oberschenkelknochen gefunden, und der sah total modern aus! Viele Anthropologen haben dann auch gemeint, das wäre einfach 'n moderner Mensch und hat gar nichts mit dem Java-Menschen zu tun. Und selbst wenn es ein Homo erectus Knochen ist, ist es anders als die anderen Fossilien. Und daraus hat der Dubois dann geschlossen, dass Affen aufrecht gehen. Und nur aufgrund von 'nem kleinen Stück Schädelknochen und 'nem Zahn hat der Typ dann auch noch 'n komplettes Schädelmodell gebastelt, und das war dann auch noch ziemlich genau.

1895 ist der Dubois dann nach Europa zurückgekommen, um gefeiert zu werden. Aber das Gegenteil war der Fall. Die meisten Wissenschaftler waren weder mit seinen Schlussfolgerungen einverstanden noch mochten sie seine arrogante Art. Die haben gemeint, der Schädel wäre von 'nem Affen, wahrscheinlich von 'nem Gibbon, und kein früher Mensch. Und dann hat er 1897 so 'n angesehenen Anatom aus Straßburg, den Gustav Schwalbe, gebeten, 'n Schädelmodell zu machen, um seine Theorie zu unterstützen. Und der Schwalbe hat dann 'ne Arbeit darüber geschrieben, die viel mehr Aufmerksamkeit bekommen hat als alles, was der Dubois je geschrieben hat. Und der Schwalbe hat dann auch noch Vorträge gehalten und ist dafür gefeiert worden, als ob er das Fossil selber gefunden hätte. Der Dubois war total sauer und hat dann 'nen langweiligen Job als Geologieprofessor in Amsterdam angenommen und 20 Jahre lang niemanden an seine Fossilien rangelassen. Und 1940 ist der dann total unglücklich gestorben.

Und währenddessen hat in Südafrika so 'n australischer Anatomieprofessor, der Raymond Dart, 1924 'n sehr vollständigen Schädel von 'nem Kind bekommen, mit Gesicht, Unterkiefer und so 'nem natürlichen Gehirnmodell. Das Ding wurde in 'nem Kalksteinbruch gefunden. Und der Dart hat sofort erkannt, dass das kein Homo erectus war, wie der Java-Mensch, sondern eher 'n Affe, so 'n Vormensch. Und er hat das Ding dann Australopithecus africanus genannt, was so viel heißt wie "südlicher Affe Afrikas", und gemeint, das Ding wäre ungefähr zwei Millionen Jahre alt. Und in seinem Bericht hat der Dart gesagt, dass der Schädel "verblüffende Ähnlichkeiten" mit Menschen hat.

Aber der Dart wurde von den Experten noch schlimmer behandelt als der Dubois. Die waren mit allem unzufrieden, was mit dem Dart zu tun hatte. Erstens hat er alles selber analysiert, ohne Experten zu fragen, und zweitens war sein Name für das Fossil, "Australopithecus", 'ne Mischung aus Griechisch und Latein, was angeblich gezeigt hat, dass er keine Ahnung hat. Und am schlimmsten war, dass seine Theorie den gängigen Vorstellungen widersprochen hat. Alle waren sich einig, dass sich Mensch und Affe vor mindestens 15 Millionen Jahren in Asien getrennt haben. Und wenn die Menschen aus Afrika kommen, dann wären wir ja alle Neger?! Das war ungefähr so, als wenn heute jemand behauptet, er hätte in den USA die Fossilien der menschlichen Vorfahren gefunden. Das hat einfach nicht ins Bild gepasst.

Der einzige, der den Dart unterstützt hat, war so 'n schottischer Typ, der Robert Broom, ein Physiker und Paläontologe. Der war zwar intelligent, aber auch ziemlich komisch. Der hat sich zum Beispiel im Sommer beim Ausgraben immer nackt ausgezogen, und der hat angeblich an armen Patienten, die gestorben sind, komische Experimente gemacht und die dann in seinem Garten vergraben und später wieder ausgegraben, um die zu untersuchen.

Der Broom war aber ein anerkannter Paläontologe und hatte die Möglichkeit, den Taung-Schädel selber zu untersuchen. Und er hat sofort erkannt, dass das Ding wirklich wichtig ist und hat den Dart verteidigt, aber ohne Erfolg. Die nächsten 50 Jahre war die allgemeine Meinung, dass der Taung-Junge einfach nur 'n Affe ist. Und die meisten Lehrbücher haben den gar nicht erwähnt. Der Dart hat fünf Jahre an 'ner Arbeit geschrieben, aber keiner wollte die veröffentlichen. Und am Ende hat er aufgegeben. Und der Schädel wurde jahrelang als Briefbeschwerer auf dem Schreibtisch von irgendeinem Kollegen vom Dart benutzt.

1924, als der Dart seinen Fund veröffentlicht hat, kannte man nur vier frühe Menschen: den Heidelberg-Menschen, den Rhodesien-Menschen, den Neandertaler und den Java-Menschen vom Dubois. Aber das sollte sich bald ändern.

In China hat dann so 'n kanadischer Hobby-Archäologe, der Davidson Black, angefangen, an so 'nem Hügel namens Drachenknochenberg zu graben. Da haben die Leute schon immer Fossilien gefunden, aber die haben die nicht für die Wissenschaft aufbewahrt, sondern zu Pulver gemahlen und als Medizin benutzt. Man weiß nicht, wie viele wertvolle Homo erectus Fossilien da zu chinesischer Medizin verarbeitet wurden. Als der Black da angekommen ist, war der Hügel schon total zerfurcht, aber er hat trotzdem 'n Backenzahn gefunden und daraus geschlossen, dass er da 'ne neue Art von Fossilmenschen gefunden hat: den Sinanthropus pekinensis, den Peking-Menschen.

Und dann haben die Leute noch mehr gegraben und viele andere Fossilien gefunden. Aber leider sind die 1941, am Tag nach dem Angriff auf Pearl Harbor, alle verloren gegangen. Eine US-Marine-Einheit wollte die Fossilien aus China rausholen, aber die wurden von japanischen Soldaten aufgehalten und gefangen genommen. Die Japaner haben die Kisten durchsucht und nichts als Knochen gefunden und die dann einfach weggeworfen. Und danach hat man die nie wieder gesehen.

Und währenddessen hat an der gleichen Stelle, wo der Dubois den Java-Menschen gefunden hat, 'ne andere Expedition unter der Leitung von Ralph von Koenigswald noch 'ne Gruppe von frühen Menschen gefunden, die dann nach dem Fundort Solo-Mensch genannt wurden. Der Koenigswald hätte eigentlich noch mehr Erfolg gehabt, aber der hat 'nen Fehler gemacht. Der hat den Einheimischen versprochen, dass er denen für jeden gefundenen Knochen 10 Cent gibt. Und dann hat er festgestellt, dass die die großen Fossilien in kleine Stücke gehauen haben, um mehr Geld zu kriegen.

In den nächsten Jahren wurden dann immer mehr Fossilien gefunden und neue Namen vergeben: Aurignacien, Australopithecus transvaalensis, Paranthropus robustus, Zinjanthropus boisei und noch zig andere. Und fast jedes Ding hat 'ne neue Gattung oder Art bekommen. In den 50er Jahren gab's dann über 100 benannte Hominiden-Arten. Und viele Namen wurden dann auch noch geändert, weil die Paläoanthropologen sich ständig gestritten haben. Der Solo-Mensch wurde dann zum Beispiel Homo soloensis, Palaeoanthropus javanicus, Homo neanderthalensis soloensis, Homo sapiens soloensis, Homo erectus erectus und schließlich einfach nur Homo erectus.

Um dieses ganze Chaos mal aufzuräumen, hat dann 1960 so 'n Typ von der Universität Chicago, der Clark Howell, vorgeschlagen, die Namen auf zwei Gattungen zu reduzieren: Australopithecus und Homo. Und der Java-Mensch und der Peking-Mensch, die gehörten dann alle zum Homo erectus. Das war 'ne Zeit lang ganz populär, hat aber auch nicht lange gehalten.

Nach ungefähr 10 Jahren relativer Ruhepause ging's dann wieder los mit den neuen Funden, und das geht bis heute so weiter. In den 60er Jahren wurde der Homo habilis gefunden, den manche für den fehlenden Link zwischen Affe und Mensch halten, aber andere meinen, das wäre gar keine eigene Art. Und dann kamen noch (unter vielen anderen) Homo ergaster, Homo rudolfensis, Homo microcranous, Homo antecessor und die Australopithecinen wurden auch immer vielfältiger: Australopithecus afarensis, Australopithecus walkeri, Australopithecus anamensis, Australopithecus bahrelghazali usw. Bis jetzt gibt's fast 20 dokumentierte Hominiden-Arten, aber keiner ist sich einig, welche 20 das denn genau sind.

Manche Forscher halten sich an Howells Zwei-Gattungen-System, aber andere haben bestimmte Australopithecinen in die Gattung Paranthropus gesteckt oder noch die ältere Gattung Ardipithecus hinzugefügt. Und manche stecken den Praeanthropus in die Gattung Australopithecus, andere in 'ne neue Gattung Praeanthropus. Aber die meisten erkennen den Praeanthropus gar nicht als eigene Art an. Es gibt einfach keine allgemein anerkannte Autorität, die das alles mal vereinheitlicht.

Aber das Hauptproblem ist eigentlich der Mangel an Beweisen. Das ist schon paradox. Seit es Menschen gibt, haben Milliarden von Menschen gelebt, und jeder hat ein bisschen andere Gene vererbt. Und von diesen riesigen Menschenmassen kennen wir nur ungefähr 5000 Überreste, die oft auch noch total bruchstückhaft sind. Als ich so 'n Typ vom Naturkundemuseum in New York gefragt habe, wie viele Hominiden- und Frühmenschen-Fossilien es denn insgesamt gibt, hat der gemeint, wenn man die alle zusammensucht, dann kriegt man die in 'nen kleinen LKW rein.

Und wenn die Fossilien gleichmäßig über Zeit und Raum verteilt wären, wäre das alles nicht so schlimm. Aber die sind halt irgendwo gefunden worden. Die Homo erectus, die waren über 'ne Million Jahre auf der Erde und haben von Europa bis China gelebt, aber wenn man alle gefundenen Homo erectus wieder zum Leben erwecken würde, dann würden die nicht mal 'nen Schulbus füllen. Vom Homo habilis gibt's noch weniger: zwei unvollständige Skelette und ein paar Knochen. Und manche Dinge, die es genauso lange gab wie unsere Zivilisation, die könnte man anhand der Fossilien gar nicht nachweisen.

Um das mal zu verdeutlichen, meinte der Typ vom Museum, dass man in Georgien so 'n 1,7 Millionen Jahre alten Hominiden-Schädel gefunden hat, dann in Spanien 'n fast 1 Million Jahre altes Fossil und dann in Deutschland 'n 300.000 Jahre alten Heidelberg-Menschen. Und die sehen sich fast gar nicht ähnlich. Und daraus soll man dann die ganze Menschheitsgeschichte ableiten. Das ist ganz schön schwierig. Wir wissen echt wenig darüber, wie die ganzen Arten miteinander verwandt sind, welche sich weiterentwickelt haben und welche ausgestorben sind. Manche sollte man vielleicht gar nicht als eigene Art betrachten.

Und jede neue Entdeckung scheint total aus dem Nichts zu kommen und unterscheidet sich von allen anderen Fossilien. Wenn es Millionen von Fossilien gäbe, die gleichmäßig verteilt sind, dann würde man die kleinen Unterschiede besser sehen. Aber so, wie es die Fossilien zeigen, sind alle neuen Arten plötzlich aufgetaucht. Und je näher man an die Grenze kommt, desto ähnlicher werden sich die Arten. Deshalb ist es so schwer, den Homo sapiens vom Homo erectus zu unterscheiden, weil die sich einfach zu ähnlich sind. Und das gleiche Problem gibt's auch bei bruchstückhaften Fossilien, zum Beispiel, ob so 'n Knochen jetzt von 'nem weiblichen Australopithecus boisei oder 'nem männlichen Homo habilis ist.

Und weil die Forschung an den Hominiden-Fossilien so unsicher ist, müssen die Wissenschaftler Annahmen treffen, die oft nur wilde Spekulationen sind. Wenn man die Werkzeuge, die man in der Nähe der Fossilien findet, mit einbezieht, dann müsste man eigentlich zu dem Schluss kommen, dass die meisten Werkzeuge von Antilopen gemacht wurden.

Aber das verwirrendste sind die widersprüchlichen Merkmale des Homo habilis. Wenn man die Fossilien einzeln betrachtet, dann machen die keinen Sinn. Aber wenn man die zusammen betrachtet, dann sieht man, dass sich Männer und Frauen unterschiedlich entwickelt haben: Die Männer haben sich immer mehr vom Affen entfernt und immer mehr menschliche Merkmale entwickelt, während sich die Frauen in der gleichen Zeit eher in Richtung Affe entwickelt haben. Manche meinen, dass es überhaupt keinen Grund gibt, den Homo habilis als eigene Art zu betrachten. Die gehören dann eher in die "Mülltonne", wo man alle möglichen unterschiedlichen Fossilien reinschmeißt. Und selbst diejenigen, die den Homo habilis als eigene Art anerkennen, sind sich nicht sicher, ob die zu unserer Gattung gehören oder zu irgendeinem ausgestorbenen Zweig.

Und das Wichtigste ist vielleicht der menschliche Faktor. Wissenschaftler neigen natürlich dazu, ihre Entdeckungen so zu interpretieren, dass es ihrem Ruf am besten dient. Kaum ein Paläontologe wird behaupten, dass seine Knochenfunde nichts Besonderes sind. Und Entdecker interpretieren neue Beweise oft so, dass sie ihre vorgefassten Meinungen bestätigen.

Das sorgt natürlich für viel Diskussionsstoff, und kein Wissenschaftler streitet lieber als Paläoanthropologen. Und unter allen Wissenschaftlern sind die Paläoanthropologen vielleicht diejenigen, die ihr Ego am meisten ausleben. Und die Autoren von so einem Buch haben mal einen ganzen Abschnitt damit verbracht, die Fehler von anderen, vor allem von ihrem ehemaligen Freund und Kollegen Donald Johanson, zu kritisieren.

Deshalb sollte man sich immer vor Augen halten, dass es kaum eine Frage über die Frühmenschengeschichte gibt, die nicht irgendwo irgendwelche Kontroversen auslöst. Das Einzige, worauf wir uns verlassen können, ist, dass wir ungefähr wissen, wer wir sind und woher wir kommen:

Als Lebewesen haben wir 99,99999% unserer Geschichte mit den afrikanischen Schimpansen geteilt. Über die prähistorischen Schimpansen wissen wir fast nichts, aber die waren wahrscheinlich genauso wie unsere Vorfahren. Und dann, vor ungefähr 7 Millionen Jahren, ist irgendwas Entscheidendes passiert. Eine neue Gruppe von Tieren hat die afrikanischen Regenwälder verlassen und angefangen, in der weiten Savanne herumzulaufen: die Australopithecinen.

Die Australopithecinen waren in den nächsten 5 Millionen Jahren die dominierenden Hominiden der Welt. Die Australopithecinen haben sich in verschiedene Zweige aufgespalten, manche waren schlanker, wie der Taung-Junge, andere waren robuster, aber alle konnten aufrecht gehen. Manche Arten haben über eine Million Jahre existiert, andere nur ein paar hunderttausend Jahre. Aber selbst die kurzlebigsten Arten haben viel länger existiert als wir.

Das berühmteste Hominiden-Fossil ist Lucy, die 1974 von Donald Johanson in Äthiopien gefunden wurde. Die ist ungefähr 3,2 Millionen Jahre alt. Und der Johanson war sich ihrer Bedeutung sofort bewusst. Er hat gemeint, sie wäre unser frühester Vorfahre, der fehlende Link zwischen Affe und Mensch.

Lucy war klein, nur 1 Meter groß, und sie konnte gehen, obwohl man sich nicht sicher ist, ob sie das gut konnte. Sie war auf jeden Fall 'ne gute Kletterin. Ihr Schädel war fast vollständig zerstört, deshalb ist es schwer zu sagen, wie groß ihr Gehirn war, aber die Überreste deuten darauf hin, dass ihr Gehirn nicht sehr groß war. Und viele Bücher schreiben, dass Lucys Skelett zu 40% vollständig war, andere zu fast 50%, das Naturkundemuseum in New York zu zwei Dritteln und das BBC sogar von einem "vollständigen Skelett".

Ein Mensch hat 206 Knochen, aber viele davon sind doppelt. Wenn man 'nen linken Oberschenkelknochen hat, dann weiß man auch, wie der rechte Oberschenkelknochen aussieht. Wenn man alle doppelten Knochen weglässt, dann bleiben 120 Knochen übrig, das sogenannte Halbskelett. Aber selbst wenn man das so rechnet und selbst die kleinsten Bruchstücke als ganze Knochen zählt, dann hat man von Lucy nur 28% des Halbskeletts gefunden (ungefähr 20% des vollständigen Skeletts).

Und Donald Johanson hat dann mal gesagt, dass er die 106 Knochen von Händen und Füßen nicht mitgezählt hat, obwohl die fast die Hälfte der menschlichen Knochen ausmachen und sehr wichtig sind, weil Lucy ja schließlich mit ihren Händen und Füßen in der Welt zurechtkommen musste. Was Lucy angeht, wissen wir jedenfalls viel weniger, als wir vermuten. Wir wissen nicht mal, ob sie überhaupt 'ne Frau war, ihr Geschlecht wurde nur aufgrund ihrer geringen Größe vermutet.

Zwei Jahre nach der Entdeckung von Lucy hat Mary Leakey in Tansania Fußabdrücke gefunden, die von zwei Hominiden stammen sollen, die zu derselben Familie gehören. Die Fußabdrücke sind entstanden, als die beiden Australopithecinen nach einem Vulkanausbruch durch die Asche gelaufen sind. Die Asche ist dann hart geworden und hat die Fußabdrücke auf einer Länge von über 20 Metern konserviert.

Das Naturkundemuseum in New York hat so 'n Modell, das zeigt, wie die beiden da langgelaufen sind. Da laufen ein Mann und eine Frau nebeneinander durch die afrikanische Savanne, sind behaart und ungefähr so groß wie Schimpansen, aber ihre Gesichtsausdrücke und ihre Körperhaltung deuten darauf hin, dass sie schon Menschen sind. Und das Schönste an dem Modell ist, dass der Mann seinen Arm um die Schulter der Frau gelegt hat, um sie zu beschützen.

Aber man sollte nicht vergessen, dass fast alles, was man in dem Modell sieht, reine Fantasie ist. Fast alle äußeren Merkmale der beiden, die Haarlänge, die Gesichtszüge, der Gesichtsausdruck, die Hautfarbe, die Größe und Form der Brüste der Frau, das ist alles reine Fantasie. Man weiß nicht mal, ob die beiden überhaupt 'n Paar waren. Die Frau könnte auch 'n Kind gewesen sein. Und man weiß auch nicht, ob die überhaupt Australopithecinen waren. Man vermutet es nur, weil man keine andere Erklärung hat.

Es gibt ja die Geschichte, dass der Mann seinen Arm um die Frau gelegt hat, weil die Frau immer umgefallen ist. Aber der Typ vom Museum meinte, das wäre Quatsch. Man weiß natürlich nicht, ob der Mann seinen Arm um die Frau gelegt hat, aber man kann anhand ihrer Schritte sehen, dass sie nebeneinander gelaufen sind. Sie waren so nah beieinander, dass sie sich berühren konnten. Und weil die Gegend so offen war, war es wahrscheinlich gefährlich, deshalb haben die den beiden so 'n besorgten Gesichtsausdruck gegeben.

Der Typ vom Museum meinte auch, dass es immer Diskussionen gibt, wenn man solche Modelle macht. Man glaubt gar nicht, wie viel diskutiert wurde, ob Neandertaler Augenbrauen hatten oder nicht. Und beim Leakey-Modell ist es genauso. Man weiß nicht, wie die ausgesehen haben, aber man kann ihre Größe und ihre Haltung schätzen und Vermutungen über ihr Aussehen anstellen. Und wenn er das Modell nochmal machen würde, dann würde er die beiden etwas mehr wie Affen aussehen lassen. Die waren ja keine Menschen, sondern zweibeinige Affen.

Bis vor kurzem dachte man, dass wir von Lucy und den Leakey-Tieren abstammen, aber heute sind sich viele Experten nicht mehr so sicher. Obwohl bestimmte Merkmale, wie zum Beispiel die Zähne, darauf hindeuten, dass die Australopithecinen mit uns verwandt sind, deuten andere Merkmale in eine andere Richtung. Der Oberschenkelknochen ähnelt eher dem von Affen als dem von Australopithecinen. Das würde bedeuten, dass wir über eine Million Jahre lang so 'n Oberschenkelknochen hatten wie die Australopithecinen und dann wieder so 'n Oberschenkelknochen wie die Affen bekommen haben. Also ist Lucy wahrscheinlich gar nicht unsere Vorfahrin und konnte vielleicht gar nicht aufrecht gehen.

Die Wissenschaftler haben dann 2001 bis 2002 vier seltsame Fossilien gefunden, die die Sache noch komplizierter gemacht haben. Da gab es den Kenyanthropus platyops, der ungefähr zur gleichen Zeit wie Lucy gelebt hat und von Meave Leakey gefunden wurde. Und das macht es wahrscheinlich, dass der unser Vorfahre ist und Lucy nur zu einem ausgestorbenen Zweig gehört. Dann gab's den Ardipithecus ramidus kadabba, der vor 5,2 bis 5,8 Millionen Jahren gelebt hat, und den Orrorin tugenensis, der vor 6 Millionen Jahren gelebt hat. Und dann gab es noch den Sahelanthropus tchadensis, der vor 7 Millionen Jahren gelebt hat.

Das waren alles sehr alte und primitive Tiere, aber die konnten alle aufrecht gehen. Und das schon viel früher als gedacht.

Das aufrechte Gehen war 'ne riskante Veränderung. Dafür musste sich das Becken verändern, damit es das ganze Gewicht tragen kann. Und damit das Becken stabil bleibt, mussten sich die Geburtskanäle verengen. Und das hatte drei Folgen. Erstens, dass die Geburt für die Mütter schmerzhafter wurde und dass die Wahrscheinlichkeit, dass Mutter und Kind sterben, gestiegen ist. Zweitens, dass die Babys mit kleinen Gehirnen geboren werden mussten, damit die überhaupt durch den Geburtskanal passen. Und das bedeutet, dass die Babys lange Zeit von ihren Eltern abhängig waren. Und das bedeutet, dass die Beziehungen zwischen Mann und Frau stabiler sein mussten.

Und das ist selbst heute noch ein Problem, obwohl wir die intelligentesten Wesen auf dem Planeten sind. Und für die kleinen Australopithecinen, deren Babys nur so große Gehirne hatten wie Mandarinen, war das bestimmt sehr gefährlich.

Warum haben Lucy und ihre Art dann die Bäume verlassen und sind in die Savanne gezogen? Wahrscheinlich hatten die keine andere Wahl. Die langsame Entstehung der Landenge von Panama hat den Zufluss von Pazifikwasser in den Atlantik blockiert und die Richtung der warmen Ströme zum Nordpol verändert. Und das hat dann dazu geführt, dass es in den nördlichen Breitengraden Eiszeiten gab. Und in Afrika hat die saisonale Trockenheit und Kälte dazu geführt, dass sich die Wälder in Savannen verwandelt haben. Lucy und ihre Art haben die Wälder nicht verlassen, die Wälder haben sie verlassen.

Aber in der offenen Savanne waren die frühen Hominiden natürlich viel gefährdeter. Die aufrecht gehenden Hominiden konnten besser sehen, wurden aber auch besser gesehen. Und selbst heute fühlen wir uns in der Wildnis unsicher. Fast alle großen Tiere, die wir kennen, sind stärker, schneller und haben schärfere Zähne als wir. Der moderne Mensch hat nur zwei Vorteile: Wir haben ein gut entwickeltes Gehirn, mit dem wir uns Strategien ausdenken können, und wir haben geschickte Hände, mit denen wir Dinge werfen oder schwingen können. Wir sind die einzigen Tiere, die aus der Ferne töten können.

Eigentlich hätte man erwarten können, dass sich das Gehirn schnell entwickelt, aber das ist nicht passiert. In den 3 Millionen Jahren haben sich Lucy und ihre Artgenossen fast nicht verändert. Ihr Gehirn ist nicht größer geworden und es gibt keine Hinweise darauf, dass die Werkzeuge benutzt haben. Komischerweise wissen wir heute, dass andere frühe Hominiden, die fast 1 Million Jahre mit ihnen zusammengelebt haben, Werkzeuge benutzt haben, aber die Australopithecinen haben die Technik einfach ignoriert.

Vor 2 bis 3 Millionen Jahren haben schätzungsweise sechs verschiedene Hominiden-Arten auf dem afrikanischen Kontinent gelebt. Aber nur eine Art sollte überleben: die Gattung Homo. Die ist ungefähr vor 2 Millionen Jahren entstanden. Niemand weiß genau, wie die Australopithecinen und die Gattung Homo miteinander verwandt sind. Wir wissen nur, dass sie ungefähr eine Million Jahre lang zusammengelebt haben. Und dann, vor ungefähr 1 Million Jahren, sind alle Australopithecinen, egal ob robust oder schlank, auf mysteriöse Weise verschwunden. Niemand weiß warum. Vielleicht haben wir die gefressen.

Die Gattung Homo beginnt mit dem Homo habilis, über den wir fast nichts wissen, und endet mit dem Homo sapiens, dem "denkenden Menschen". Dazwischen gibt es noch sechs weitere Arten, je nachdem, wem man glaubt: Homo ergaster, Homo neanderthalensis, Homo rudolfensis, Homo heidelbergensis, Homo erectus und Homo antecessor.

Der Homo habilis ("geschickter Mensch") wurde 1964 von Louis Leakey und seinen Kollegen benannt. Und zwar, weil das der erste Hominide war, der Werkzeuge benutzt hat, wenn auch nur sehr einfache Werkzeuge. Der Homo habilis war ein ziemlich primitives Tier, das eher wie ein Affe als wie ein Mensch aussah, aber sein Gehirn war ungefähr 50% größer als das von Lucy. Es gibt eigentlich keinen Grund, warum das Gehirn der Hominiden vor 2 Millionen Jahren plötzlich angefangen hat zu wachsen. Lange Zeit dachte man, dass die Gehirnentwicklung und das aufrechte Gehen zusammenhängen, dass die Menschen komplexere Pläne entwickeln mussten, aber es gibt keinen Zusammenhang zwischen den beiden.

Man hat keine überzeugende Erklärung dafür, warum die Menschengehirne angefangen haben zu wachsen. Ein großes Gehirn ist ein energiehungriges Organ. Es macht nur 2% der Körpermasse aus, verbraucht aber 20% der Energie. Und es ist wählerisch, was die Energie angeht. Wenn man kein Fett isst, dann beschwert sich das Gehirn nicht, weil es das nicht interessiert. Aber es liebt Glukose, und zwar so viel wie möglich, selbst wenn das bedeutet, dass andere Organe zu kurz kommen. Ein gieriges Gehirn bringt den Körper in Gefahr, aber man darf das Gehirn nicht hungern lassen, weil man sonst schnell stirbt. Je größer das Gehirn, desto mehr muss man essen. Und je mehr man isst, desto größer ist die Gefahr.

Vielleicht ist das Wachstum des Gehirns aber auch einfach nur Zufall. Wenn man die Evolution nochmal ablaufen lässt, dann ist es unwahrscheinlich, dass es den modernen Menschen oder irgendwelche ähnlichen Lebewesen nochmal geben würde.

Wir halten uns für die Krönung der Schöpfung, aber das stimmt nicht. Wir sind einfach nur da, das ist nicht vorbestimmt. Wir neigen dazu, die Evolution so zu verstehen, dass sie dazu da ist, um uns Menschen hervorzubringen.

Es scheint sicher, dass viele der frühen Arten Sackgassen waren, die ausgestorben sind.

Und wir hatten Glück, dass es eine Art geschafft hat: eine Gruppe von Hominiden, die Werkzeuge benutzen konnte und gleichzeitig mit dem Homo habilis gelebt hat. Das war der Homo erectus, den Eugène Dubois 1891 auf Java gefunden hat. Der hat ungefähr von vor 1,8 Millionen Jahren bis vor 200.000 Jahren gelebt.

Die Autoren von so einem Buch meinten, dass der Homo erectus eine Art Scheidepunkt war: Vor ihm hatten alle Arten Affenmerkmale, nach ihm hatten alle Arten menschliche Merkmale. Der Homo erectus hat als Erster gelernt zu jagen, Feuer zu benutzen, komplexe Werkzeuge herzustellen, Spuren von Lagern zu hinterlassen und sich um Schwächere zu kümmern. Der Homo erectus sah anders aus und hat sich anders verhalten als alle anderen Arten. Er hatte lange Gliedmaßen, war schlank und sehr stark und hatte genug Energie und Intelligenz, um weite Strecken zurückzulegen. Auf andere Hominiden muss der Homo erectus groß, stark, agil und talentiert gewirkt haben. Sein Gehirn war das fortschrittlichste der Welt.

Wenn man ihn von vorne ansieht, dann sieht der Homo erectus aus wie ein Mensch, aber man würde mit dem nicht reden wollen, weil man dann seine Beute wäre. Er hatte den Körper eines Erwachsenen, aber das Gehirn eines Babys.

Obwohl der Homo erectus schon fast 100 Jahre bekannt ist, beruht unser Wissen über ihn immer noch auf bruchstückhaften Fossilien. Erst durch eine Entdeckung in Afrika in den 80er Jahren wurde seine Bedeutung als Vorläufer des modernen Menschen erkannt. Das Gebiet am Turkana-See in Kenia ist heute eines der reichsten Gebiete der Welt, was die Funde von frühen menschlichen Fossilien angeht. Eines Tages flog ein Flugzeug über das Gebiet und Richard Leakey erkannte, dass das ein vielversprechendes Gebiet ist. Dann fanden die ein fast vollständiges Skelett vom Homo erectus, der vor 1,5 Millionen Jahren gestorben war. Das Skelett hatte die Körperstruktur des modernen Menschen.

In den Turkana-See fand man auch das Skelett einer Frau, die vor 1,7 Millionen Jahren gestorben war. Deren Knochen waren deformiert und hatten Flecken. Jemand muss die Frau gepflegt haben.

Man hat auch festgestellt, dass die Schädel des Homo erectus das Broca-Areal enthalten, ein Gebiet im Gehirn, das mit der Sprache in Verbindung steht. Schimpansen haben das nicht. Obwohl das Broca-Areal beim Homo erectus nicht groß genug war, um sprechen zu können, konnten die sich vielleicht so gut verständigen wie moderne Schimpansen.

Eine Zeit lang schien der Homo erectus die einzige Art der Gattung Homo zu sein. Die sind schnell in die ganze Welt ausgewandert. Ein Teil der Homo erectus war fast zur selben Zeit in Java, wie die Afrika verließen. Es gibt ja Wissenschaftler, die meinen, dass der moderne Mensch aus Asien statt aus Afrika kommt. Aber das ist unwahrscheinlich, weil es außerhalb Afrikas keine älteren Menschenarten als den Homo erectus gibt. Wie ist der Homo erectus so schnell nach Afrika gekommen?

Es gibt mehrere Erklärungen dafür. Erstens kann es bei der Datierung der frühen menschlichen Fossilien große Fehler geben. Wenn die afrikanischen Fossilien älter sind als gedacht und die Homo erectus Fossilien jünger sind, dann hätten die afrikanischen Homo erectus genug Zeit gehabt, nach Asien zu wandern. Zweitens könnten die Fossilien aus Java falsch datiert sein.

Es gibt auch Fachleute, die meinen, dass die Fossilien aus dem Turkana-See gar nicht zum Homo erectus gehören. Die sind sich nicht ähnlich. Dann wären das alles Homo ergaster.

Irgendwann vor 1 Million Jahren haben einige neue und modernere Homo erectus Afrika verlassen und sind in andere Teile der Welt gewandert.

Der Rest der Geschichte, wie geht es dann weiter?

Es begann eine Reihe von Auseinandersetzungen, die wir uns im nächsten Kapitel ansehen werden.

Bis jetzt haben wir das alles erreicht. Die Gentechnik hat uns mit 98,4% Übereinstimmung zum Schimpansen gebracht.

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