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Ja, hallo erstmal. Also, äh, das ist jetzt so ein bisschen aus dem Bauch heraus, ne? Ich wollte mal über dieses Thema "Shareholder Value" reden. Das ist ja so 'ne Sache für sich. Jack Welch von General Electric, der hat ja mal gesagt, dass Shareholder Value ein Ergebnis ist, keine Strategie. Und der Warren Buffett, der meinte, er wäre ein Penner auf der Straße, wenn die Märkte immer effizient wären. Stimmt schon, ne?
Früher war das ja so, dass man gesagt hat, man muss einfach nur die Gewinne maximieren. Aber dann kam irgendwann diese Idee auf, dass man den Shareholder Value maximieren soll, also den Wert für die Aktionäre. Das bedeutet halt Rendite durch Dividenden und Kurssteigerungen, und das am besten über die gesamte Lebensdauer des Unternehmens. Krass, oder?
Da gab's ja diese Geschichte mit Sandy Weill, der seine Travelers Insurance Company mit der Citibank zusammengelegt hat. Der John Reed, der alte Banker, der wollte 'ne globale Firma für die Mittelschicht bauen. Aber Weill, dem ging's nur um den Shareholder Value. Und was ist passiert? 2008 war der Shareholder Value futsch und die Citibank musste vom Staat gerettet werden. Tja.
Angeblich hat Jack Welch das Ganze ja ins Rollen gebracht, aber eigentlich hat wohl Alfred Rappaport den Begriff geprägt. Und dann haben die Berater das aufgegriffen, so richtig mit Eifer. Und irgendwann, Jahre später, hat Welch dann gesagt, das sei die "dümmste Idee der Welt". Hat er dann aber wieder so ein bisschen zurückgenommen. Komisch, ne?
Ich meine, welcher Walmart-Mitarbeiter denkt denn bitte, er maximiert den Shareholder Value? Oder Bill Gates oder Jeff Bezos? Und kann man das überhaupt messen, ob die das maximiert haben? Keine Ahnung, ehrlich gesagt.
Aber die Wirtschaftswissenschaftler, die kamen dann mit der "Efficient Market Hypothesis" um die Ecke. Also, die Idee ist, dass alle Infos im Aktienkurs drin sind. Das heißt, wenn man den Shareholder Value maximiert, maximiert man automatisch den Aktienkurs. Total simpel, oder? Aber, ähm, naja, der Weill hat sich dann ja auch auf seinen Monitor verlassen und hat sich den Aktienkurs angeschaut. Und wie wir gesehen haben, war das keine so gute Idee.
Wenn alle Infos schon in den Preisen drin sind, dann hat ja keiner mehr Bock, zu forschen. Das ist ja auch irgendwie logisch. Und da gibt's ja diesen Witz mit dem Ökonomen, der 'nen Fünf-Dollar-Schein auf der Straße liegen sieht und ihn nicht aufhebt, weil er denkt, wenn der da wäre, hätte ihn schon jemand aufgehoben. Ja, der Witz ist gut. Es gibt eben doch mal 'nen Fünf-Dollar-Schein auf der Straße. Und genau das sind die Chancen, die man nutzen muss.
Der Warren Buffett hat das mal so schön gesagt: Die Akademiker haben gesehen, dass der Markt oft effizient ist, und haben dann gefolgert, dass er immer effizient ist. Aber das ist ein Riesenunterschied!
Klar, öffentliche Infos beeinflussen die Aktienkurse. Aber die Firmenleitung kann ja nur spekulieren, wie die Gewinne in Zukunft aussehen werden. Und die Investoren auch. Die Idee, dass der Markt mehr über die Zukunft einer Firma weiß als die Firma selbst, das ist doch totaler Quatsch, oder?
Dann kam noch das Problem mit den Managern dazu. Wie motiviert man die, den Shareholder Value zu maximieren? Die Lösung war: Man bezahlt sie in Aktien oder gibt ihnen Optionen. Wenn der Aktienkurs steigt, kriegen sie Kohle, wenn er fällt, kriegen sie nix. Super, ne? Und in den 80ern und 90ern sind die Aktienkurse ja eh durch die Decke gegangen.
Aber dann hat das Ganze irgendwie 'nen komischen Beigeschmack bekommen. Die Manager haben sich die Taschen voll gemacht, und zwar auf Kosten der Aktionäre. Und da gab's dann diese ganzen Berater, die ihnen dabei geholfen haben.
Also, was macht man jetzt als neuer CEO? Man hat so fünf Jahre Zeit, um den Aktienkurs nach oben zu treiben. Und dann geht's ab in die Rente mit Privatjet und so. Der Investor-Relations-Chef sagt dann, man muss die Gewinne schön darstellen, damit der Aktienkurs steigt.
Und dann gibt's ja noch das "Winner's Curse"-Phänomen. Das heißt, der Gewinner einer Auktion ist oft der, der den Wert des Objekts überschätzt. Und das passiert halt auch an der Börse. Kleine Firmen, bei denen man nicht weiß, ob sie erfolgreich sein werden, die werden oft von Leuten gehalten, die ihren Wert überschätzen.
Manche sagen ja, dass der Shareholder Value so gut ist, weil er ein klares Ziel vorgibt: Macht Kohle! Aber das ist ja Quatsch. Das sagt ja gar nichts darüber aus, was man als Chef von Apple, Siemens oder Disney machen soll. Die Jobs sind ja total unterschiedlich.
Was man braucht, ist Motivation von innen heraus. Die Disney-Mitarbeiter sollen nicht Kohle machen, sondern dafür sorgen, dass die Gäste Spaß haben. Und dadurch macht Disney dann Kohle. So rum wird ein Schuh draus.
Und selbst wenn man Kohle gemacht hat, kann man ja nicht sagen, ob man den Shareholder Value maximiert hat. Hat der Alfred Sloan oder der Steve Jobs den Shareholder Value maximiert? Keine Ahnung! Aber die haben tolle Firmen aufgebaut.
Also, Shareholder Value entsteht, wenn man eine tolle Firma aufbaut. So wie der Rockefeller, der sich gedacht hat, die Ölindustrie wird die nächsten 150 Jahre wachsen. Oder die Gründer von BP und Shell.
Shareholder Value ist also nicht das Ziel, sondern das Ergebnis. Und, ähm, ja, das war's erstmal von mir zu diesem Thema. Vielleicht rede ich bald mal wieder über was anderes. Bis dann!